Die „Anmelden mit Apple“-Funktion soll mit iOS 13, iPadOS 13 und macOS 10.15 Catalina im Herbst eingeführt werden und für alle Anwendungen mit Drittanbieter-Anmeldeoptionen auf iPhone, iPad und Mac verfügbar sein – auch Android und Windows Nutzer können davon Gebrauch machen – so funktioniert der neue Apple Dienst.
Was genau ist „Anmelden mit Apple“?
Das Single-Sign-On-Feature wurde auf der WWDC 2019 Bühne als sichere Alternative zu den allgegenwärtigen Lösungen Facebook und Google angekündigt. Die Funktion ermöglicht es Anwendern ein neues Konto auf passenden Anwendungen, Websites und sonstigen Diensten zu erstellen ohne potenziell sensible private Informationen preiszugeben. Im Gegensatz zu bestehenden Lösungen können sich „Anmelden mit Apple“-Benutzer über Face ID oder Touch ID authentifizieren und selber entscheiden welche persönlichen Informationen an den jeweiligen Anbieter weitergegeben werden, was den Datenschutz deutlich stärkt.
Ein spezielles E-Mail-Weiterleitungs-System ermöglicht es dabei Benutzern dieser Lösung ihre persönliche E-Mail-Adresse mit einer anonymisierten Version zu tarnen, die auf der Basis von Apps oder Diensten generiert wird. Die Strategie gewährleistet nicht nur die Privatsphäre sondern auch die Möglichkeit, die Kommunikation mit einem Unternehmen vollständig zu beenden wenn ein Konto geschlossen wird.
So wird „Anmelden mit Apple“ verwendet
Wenn du dich bei einer Anwendung registrieren möchtest sollte diese natürlich die sogenannte Drittanbieter-Anmeldeoption unterstützen – hier wirst du in Zukunft zwischen Apple, Facebook und Google wählen können. Ist diese Voraussetzung erfüllt so kannst du mit der neuen Funktion „Anmelden mit Apple“ fortfahren. Im zweiten Schritt wirst du während der Erstellung des neuen Accounts gefragt ob du deine Apple-ID für das Unternehmen freigeben oder verstecken möchtest – Nutzer dieser Option werden mit hoher Wahrscheinlichkeit die Möglichkeit der Anonymisierung verwenden. Im Anschluss erfolgt die Anmeldung mit deiner Apple ID – die restlichen Schritte werden im Hintergrund automatisch erledigt da ein weiteres Passwort sowie die Eingabe einer E-Mail-Adresse entfallen.
Jede Anwendung bekommt eine eigene E-Mail-Adresse
Die Option „Anmelden mit Apple“ ermöglicht es Entwicklern dennoch mit Benutzern zu kommunizieren, auch wenn sie keine persönliche E-Mail-Adresse haben. Diese erhalten wie oben erwähnt eine verifizierte aber anonymisierte E-Mail-Adresse, die mit der Apple-ID des Kunden verknüpft ist. Apple speichert dabei keine E-Mails – sie werden aus der Datenbank gelöscht sobald diese zugestellt wurden. Auch wird die getarnte aber trotzdem verifizierte E-Mail-Adresse bei jeder Anwendung individuell generiert. Das heißt, keine dieser E-Mail-Adressen wird für zwei Dienste gleichzeitig verwendet. Sollte der Nutzer sein Konto löschen so wird der Entwickler darüber in Kenntnis gesetzt. Anschließend wird die Verknüpfung zur Apple ID entfernt und die generierte E-Mail-Adresse unwiderruflich gelöscht.
Welche Dienste werden die „Anmelden mit Apple“-Funktion anbieten?
Mit iOS 13, iPadOS 13 und macOS Catalina ändern sich Apples Richtlinien für den App Store. Demnach sind alle Entwickler, die Anmeldeoptionen von Drittanbietern bereithalten, dazu verpflichtet Apples Lösung ebenfalls zu integrieren. Das bedeutet, dass jede App die es dir derzeit ermöglicht dich mit Facebook, Google oder einem anderen Dienst anzumelden auch die Option „Anmelden mit Apple“ enthalten muss.
Natürlich wird es weiterhin Anwendungen geben, die lediglich einen Login mit hinterlegter E-Mail-Adresse sowie einem eigenen Passwort fordern werden. Du kannst „Anmelden mit Apple“ natürlich auch im Web verwenden – ein iPhone, iPad oder Mac wird dafür nicht vorausgesetzt. Somit können auch Android sowie Windows Nutzer von dem Feature profitieren – solange eine aktive Apple ID vorhanden ist. Letzten Endes möchte Apple allen Menschen die Möglichkeit bieten ihre Privatsphäre verstärkt zu schützen – vielleicht wird eines Tages auf jeder Plattform die Option „Anmelden mit Apple“ zu finden sein. (Bild: Apple)