Apple hat die Menge an Daten, die es auf Googles Cloud-Diensten speichert, dramatisch erhöht, was darauf hindeutet, dass der Speicherbedarf schneller gewachsen ist, als es mit seinen eigenen Servern bewältigen kann.
Im Mai 2021 war Apple auf dem besten Weg, etwa 300 Millionen US-Dollar für Google-Cloud-Speicherdienste auszugeben, was einem Anstieg von etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, so eine Quelle gegenüber The Information. Allein im November 2020 soll Apple die Menge an Nutzerdaten, die es auf Google-Diensten gespeichert hat, um etwa 470 Petabyte erhöht haben. Demnach soll heute die Gesamtmenge an Daten auf Googles Cloud mehr als 8 Exabyte betragen. Um diese enorme Menge besser zu verstehen, hier ein Vergleich: Ein einziges Exabyte ist groß genug, um ein Videogespräch aufzuzeichnen, das mehr als 237.000 Jahre lang andauert – Wahnsinn, oder? Das bedeutet, dass Apple nun der größte Firmenkunde von Googles Cloud-Diensten ist. Dem Bericht zufolge wird Apple aus diesem Grund bei Google intern als „Bigfoot“ bezeichnet. Übrigens, im Jahr 2018 bestätigte Apple, dass es Googles Cloud-Dienste für Nutzerdaten verwendet.
Google Cloud-Speicher: Apple scheint einen guten Deal gemacht zu haben
Der Datenbedarf von Apple stellt auch jeden anderen Google-Kunden weit in den Schatten. Apples 470-Petabyte-Zuwachs im November entsprach in etwa dem gesamten Speicherbedarf von Googles zweitgrößtem Kunden, dem TikTok-Betreiber ByteDance. Apple scheint auch einen guten Deal für Googles Cloud-Speicher ausgehandelt zu haben. Laut den Kostenrechnern auf Googles Website kostet die Speicherung von 8 Exabyte Daten etwa 218 Millionen Dollar pro Monat. Apple wiederum zahlt Google etwa 300 Millionen Dollar pro Jahr für die Speicherung der gleichen Menge. Unklar bleibt allerdings, warum Apples Speicherplatz auf Googles Cloud-Diensten so dramatisch angestiegen ist. Der Kauf deutet jedoch darauf hin, dass es für Apple entweder kosteneffektiver ist, mehr Speicherplatz zu buchen, als neue Kapazitäten aufzubauen oder Apple ist so schnell so groß geworden, dass es nicht in der Lage war, die First-Party-Server rechtzeitig zu beschaffen, aufzubauen und zu warten, die zum Speichern der Daten benötigt werden.
Apple nutzt auch Amazon Web Services
Nach Apple und ByteDance war Spotify der drittgrößte Kunde von Google mit etwa 460 Petabyte Daten, Twitter kam mit 315 Petabyte auf den vierten Platz und Snapchat lag mit etwa 275 Petabyte auf dem dritten Platz. Apple speichert die iCloud-Daten der Nutzer sowohl auf Amazon Web Services als auch auf Googles Cloud. Diese Daten werden von Apple verschlüsselt, was bedeutet, dass weder Amazon noch Google an die iCloud-Informationen des Kunden gelangen können. Obwohl AWS immer noch den Löwenanteil des gesamten Cloud-Speicher-Marktes ausmacht, hat sich Google eine Nische geschaffen. Apple zum Beispiel nutzt eine Form des Google-Cloud-Speichers, die als Objektspeicher bekannt ist und für Datenanforderungen wie Audio- und Videodateien sowie Dokumente ausgelegt ist. (Photo by Antwon McMullen / Bigstockphoto)