Anfang dieser Woche hat The Information über die Schwierigkeiten berichtet, mit denen Apple bei der Entwicklung seines AR/VR-Headsets zu kämpfen hat. Nun wurde ein Bericht veröffentlicht, der einige zusätzliche Details über das Wearable enthält.
Dem neuen The Information Bericht nach soll eines der Hauptmerkmale des Headsets lebensechte Avatare mit akkuraten Gesichtsausdrücken sein, die von 14 Kameras aufgenommen werden:
Andere Herausforderungen, wie der Einbau von 14 Kameras in das Headset, haben den Hardware- und Algorithmus-Ingenieuren Kopfzerbrechen bereitet. Unter den Kameras befinden sich auch solche, die das Gesicht des Nutzers verfolgen, um sicherzustellen, dass die virtuellen Avatare die Mimik und die Mundbewegungen des Nutzers genau wiedergeben – ein wichtiges Merkmal.
Der Bericht fügt hinzu, dass Apples ehemaliger Designchef Jony Ive weiterhin als externer Berater an dem Headset-Projekt beteiligt ist:
Eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist, sagte, dass Ive seit seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen als Berater für Apple tätig ist und dass er oft hinzugezogen wird, um seinem ehemaligen Team zu helfen, seine Präferenzen in Bereichen wie Akku, Kameraplatzierung und Ergonomie gegenüber den Ingenieuren durchzusetzen. Zwei Personen sagten, dass selbst nachdem Ive Apple verlassen hatte, einige Mitarbeiter des Headset-Projekts immer noch den Weg von Cupertino nach San Francisco antreten mussten, wo Ive wohnt, um seine Zustimmung zu Änderungen einzuholen. Ive hat das Design des Headsets weiter verbessert. Während bei früheren Prototypen die Batterie im Kopfband untergebracht war, bevorzugt er ein Design, bei dem das Headset mit einer Batterie verbunden ist, die der Nutzer am Körper trägt, ähnlich wie beim Headset von Magic Leap. Es war nicht in Erfahrung zu bringen, ob dieser Ansatz in das endgültige Design einfließen wird.
Apples AR/VR-Headset soll über zwei Chips verfügen
Anders als bereits von einigen berichtet wurde, soll in der ersten Version des Apple-Headsets der Schwerpunkt nicht auf Gaming liegen:
Vier Personen, die an dem Projekt mitgewirkt haben, kritisierten außerdem, dass der Schwerpunkt nicht auf Spielen liegt, einer Softwarekategorie, die frühe Nutzer anspricht, die für den Erfolg des iPhones wichtig war und für Metas VR-Gruppe eine große Priorität darstellt. Diese Leute sagten, dass Rockwells Gruppe in internen Präsentationen über mögliche Anwendungen für das Headset fast nie Spiele erwähnte. Apple entwickelt keine Game-Controller für das Gerät sondern strebt an, das Gerät per Handsteuerung oder in Kombination mit einem wäscheklammerähnlichen Fingerclip zu steuern, so mehrere mit dem Projekt vertraute Personen.
Wie bereits berichtet, hatte Apple in Erwägung gezogen, das Headset für bestimmte Aufgaben an eine externe Basisstation zu koppeln. Doch jetzt wird erwartet, dass das Headset ein völlig eigenständiges Gerät sein wird. Das Headset selbst wird voraussichtlich von zwei Chips mit einem Streaming-Codec betrieben, um die Latenz zu verringern. Der Hauptchip wird dem M2-Chip entsprechen, der später in diesem Jahr in den neuen MacBook Air- und iPad-Modellen debütieren soll, heißt es in dem Bericht. Derzeit wird erwartet, dass das brandneue Apple Produkt irgendwann 2023 erscheint. Einem Bloomberg Bericht nach soll das Gerät erst letzte Woche dem Apple Vorstand in einer Demo präsentiert worden sein, was darauf schließen lässt, dass das Gerät kurz vor der Fertigstellung steht. (Photo by Ivochkina / Bigstockphoto)