Die Apple Watch ist längst mehr als nur eine Smartwatch. Sie misst deine Herzfrequenz, zählt deine Schritte, zeichnet dein Training auf und erinnert dich daran, aufzustehen oder Atemübungen zu machen. Gerade im Gesundheitsbereich versucht Apple, immer wieder neue Maßstäbe zu setzen. Eine Funktion, auf die besonders viele Nutzer seit Jahren hoffen, ist die nicht-invasive Blutzuckermessung. Apple arbeitet daran – aber du wirst noch einige Jahre darauf warten müssen, bis sie tatsächlich in der Uhr steckt.
Seit über 15 Jahren versucht Apple, eine Technologie zu entwickeln, die den Blutzucker misst, ohne dass du dafür deine Haut durchstechen musst. Die Idee ist nicht neu – sie stammt sogar noch aus der Zeit, in der Steve Jobs das Unternehmen geführt hat. Das Ziel war schon damals, einen Sensor zu bauen, der erkennt, ob jemand prädiabetisch ist. Also ob der Blutzuckerspiegel erhöht ist, ohne dass schon Diabetes vorliegt. Damit könnten Nutzer frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um die Krankheit zu verhindern oder wenigstens hinauszuzögern.
Was Apple bisher versucht hat
Aktuell basieren fast alle Blutzuckermessgeräte auf einem kleinen Stich in die Haut. Das ist umständlich und auf Dauer teuer. Apple will das Ganze komplett ohne Nadel lösen – mithilfe von optischer Absorptionsspektroskopie und Laserlicht. Die Technologie soll mit einem Laser durch die Haut leuchten und so die Glukosekonzentration im Gewebe messen. Dafür wurde eigens ein Silizium-Photonik-Chip entwickelt. Die Entwicklungsarbeit wird in Apples sogenannter Exploratory Design Group (XDG) vorangetrieben. Laut einem Bericht von Bloomberg sind dort hunderte Ingenieure mit dem Thema beschäftigt. 2023 hat Apple angeblich einen funktionsfähigen Prototypen dieser Technologie gebaut – allerdings ist dieser noch viel zu groß, um ihn in die Apple Watch einzubauen. Es gibt also Fortschritte, aber es fehlt noch die entscheidende Miniaturisierung, damit das Ganze auch in ein Endgerät passt.
App zur Prävention war bereits in Arbeit
Apple hat laut früheren Berichten von Bloomberg auch eine App getestet, die helfen soll, Diabetes vorzubeugen. Diese App war als Begleitfunktion zu den langfristigen Hardware-Plänen gedacht. Im Oktober 2023 erklärte Mark Gurman, dass diese App bestimmte Gesundheitsdaten auswerten und Empfehlungen zur Lebensstiländerung geben könnte. Es sei aber nicht sicher, ob daraus jemals ein fertiges Produkt für Nutzer werden würde (via Bloomberg).
Was Apple sonst noch plant
Neben der Blutzuckermessung arbeitet Apple an weiteren Gesundheitsfunktionen. Gurman berichtete kürzlich, dass Apple ein KI-basiertes Gesundheitscoaching plant. Dieses Coaching soll individuelle Empfehlungen geben, die sich auf deinen Alltag, deine Ernährung oder dein Aktivitätsverhalten auswirken können. Die Funktion könnte Teil eines zukünftigen Apple Health+ Angebots werden. Auch hier liegt der Fokus klar auf Prävention und langfristiger Gesundheitsbegleitung.
Blutzuckermessung: Apple hat einen Plan – aber noch kein fertiges Produkt
Wenn du darauf wartest, dass die Apple Watch dir deinen Blutzucker anzeigt, ohne dass du dich stechen musst, musst du dich noch gedulden. Apple arbeitet mit viel Aufwand an der Technologie, aber aktuell ist sie noch nicht marktreif. Es gibt erste Prototypen, und die technischen Grundlagen stehen – doch ein funktionierendes System, das in eine Smartwatch passt, ist noch nicht fertig. Die Vision ist klar: Eine Apple Watch, die nicht nur Trainingsdaten misst, sondern auch bei ernsthaften Gesundheitsfragen wie Diabetes frühzeitig helfen kann. Aber bevor du deine Blutzuckerwerte auf dem Zifferblatt siehst, wird es wohl noch einige Jahre dauern. (Photo by Unsplash / Samuel Angor)
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