Apple TV+ hat es geschafft, sich mit preisgekrönten Serien wie Ted Lasso und The Morning Show in der Streaminglandschaft zu positionieren. Doch trotz hochwertiger Inhalte kämpft der Dienst mit hohen Kosten und einer vergleichsweise kleinen Nutzerbasis. Nun deutet ein Bericht von Bloomberg darauf hin, dass Apple eine neue Strategie verfolgt: die Lizenzierung von Filmen an andere Plattformen. Damit will das Unternehmen Verluste eindämmen und seine Reichweite ausbauen.
In einem Markt, der von großen Anbietern wie Netflix, Disney+ und Amazon Prime dominiert wird, versucht Apple TV+ sich durch Qualität und Exklusivität abzuheben. Mit dieser Strategie hat der Dienst zwar Anerkennung erhalten aber auch immense Produktionskosten aufgebaut. Anders als die Konkurrenz setzt Apple nicht auf einen großen Katalog älterer Filme und Serien sondern auf Originalinhalte – ein Modell, das finanziell herausfordernd ist. Um den Dienst nachhaltiger zu gestalten, greift Apple nun zu einem ungewöhnlichen Mittel: Die eigenen Filme sollen anderen Plattformen zur Verfügung gestellt werden.
Die neue Strategie: Lizenzierung von Filmen
Wie aus dem Bericht von Lucas Shaw für Bloomberg hervorgeht, hat Apple kürzlich eine Führungskraft eingestellt, die speziell damit beauftragt wurde, Originalproduktionen des Unternehmens an andere Dienste zu lizenzieren. Ziel ist es, zusätzliche Einnahmen zu generieren und die Reichweite der Inhalte zu erhöhen. Dabei konzentriert sich Apple auf Filme und schließt TV-Serien zunächst aus der Strategie aus. Laut einer Quelle, die mit den Plänen vertraut ist, plant Apple, Filme an ausländische Fernsehsender und digitale Stores zu lizenzierten. In diesen Stores könnten Nutzer die Filme mieten oder kaufen. Diese Strategie könnte dazu beitragen, dass Apple-Inhalte auch außerhalb der USA mehr Aufmerksamkeit erhalten – ein Markt, der offenbar noch schwieriger zu erobern ist als der heimische.
Interne Sparmaßnahmen und strategische Änderungen
Die Lizenzierung ist Teil eines größeren Plans, den Dienst effizienter und kostengünstiger zu machen. CEO Tim Cook und Eddy Cue, der Leiter der Dienstleistungsabteilung bei Apple, haben die TV+-Abteilung unter Druck gesetzt, neue Wege zu finden, um Kosten zu senken und profitabler zu werden. Vor allem die Filmabteilung von Apple TV+ steht dabei im Fokus. Der geplante Kinostart des Films Wolfs wurde in letzter Minute gestrichen – ein Zeichen dafür, dass Apple weniger auf teure Kinoproduktionen setzt. Stattdessen liegt der Fokus nun stärker auf kostengünstigeren, streamingfreundlichen Inhalten.
Internationaler Fokus und neue Zielgruppen
Apple TV+ war von Anfang an auf eine globale Zielgruppe ausgerichtet. In den letzten Jahren hat der Dienst sogar mehr fremdsprachige Serien produziert, um sein internationales Publikum zu erreichen. Die Lizenzierung von Filmen an ausländische TV-Sender könnte diese Bemühungen ergänzen, indem die Marke Apple TV+ in neuen Märkten sichtbarer wird. Dennoch zeigt die Entscheidung, dass der internationale Markt für Apple TV+ eine besondere Herausforderung darstellt. Die Möglichkeit, Apple-Filme über Drittanbieter zu sehen, könnte nicht nur die Marke stärken sondern auch dabei helfen, potenzielle Nutzer für ein Abo bei Apple TV+ zu gewinnen.
Apple TV+: Neue Wege zur Wirtschaftlichkeit im Streaming-Markt
Mit der Lizenzierung von Filmen wagt Apple TV+ einen wichtigen Schritt, um seinen Dienst wirtschaftlich nachhaltiger zu gestalten. Für dich als Zuschauer bedeutet das möglicherweise, dass Apple-Filme bald auf anderen Plattformen verfügbar sein könnten – ein Vorteil, wenn du die Inhalte ohne Apple TV+ Abo genießen möchtest. Gleichzeitig zeigt dieser Schritt, dass Apple bereit ist, sich flexibel an die Herausforderungen des Marktes anzupassen. Ob die Lizenzierungsstrategie langfristig aufgeht, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass Apple TV+ mit dieser Entscheidung neue Wege beschreitet, um Kosten zu senken und sich besser im internationalen Markt zu positionieren. Die kommenden Monate werden zeigen, ob diese Strategie den gewünschten Erfolg bringt – und welche Inhalte Apple in Zukunft exklusiv halten wird. (Bild: Apple)