Apple arbeitet weiter daran, seine Hardware- und Softwareintegration zu verbessern und sich unabhängiger von externen Zulieferern zu machen. Ein aktueller Bericht von Mark Gurman legt nahe, dass das Unternehmen in Zukunft seine eigenen Modems direkt in den Hauptprozessor integrieren will. Derzeit setzt Apple noch auf separate Modem-Chips, doch das soll sich in den kommenden Jahren ändern. Die Entwicklung wird allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen, und der früheste Zeitpunkt für die vollständige Integration wird auf 2028 geschätzt.
Der Smartphone-Markt ist stark von der Weiterentwicklung der Netzwerktechnologie abhängig. Bisher bezog Apple seine Modems von Qualcomm, wollte sich jedoch schon lange von dieser Abhängigkeit lösen. Mit der Einführung des ersten eigenen 5G-Modems, dem C1, hat Apple diesen Prozess begonnen. Dieses Modem ist momentan nur im iPhone 16e verbaut, ein Modell, das nicht in der gesamten Produktpalette erhältlich ist. Die langfristige Strategie des Unternehmens sieht vor, die gesamte Modem-Technologie selbst zu entwickeln und schließlich vollständig in den Hauptchip der Geräte zu integrieren.
Apples erster Schritt: Das C1-Modem
Das erste selbst entwickelte Modem von Apple, das C1, wurde mit dem iPhone 16e eingeführt. Im Gegensatz zu anderen iPhone-Modellen kommt es dort als Teil eines Testlaufs zum Einsatz. Es ersetzt zwar noch nicht die Qualcomm-Modelle in der gesamten iPhone-Reihe, zeigt aber bereits Apples Richtung für die Zukunft. Technisch gesehen ist das C1-Modem noch nicht auf dem gleichen Niveau wie die aktuellen Qualcomm-Modelle. In manchen Bereichen ist es ein Rückschritt, bietet jedoch eine hohe Energieeffizienz. Diese Effizienz trägt dazu bei, dass das iPhone 16e die bisher beste Akkulaufzeit eines 6,1-Zoll-iPhones erreicht hat. Für Apple ist das C1-Modem also ein wichtiger erster Schritt, auch wenn es noch Entwicklungsbedarf gibt.
Nächste Schritte: C2- und C3-Modem
Im nächsten Jahr plant Apple, das verbesserte C2-Modem in den höherwertigen iPhone-Modellen einzusetzen. Das bedeutet, dass nicht mehr nur ein einziges Modell mit dem hauseigenen Modem ausgestattet sein wird, sondern wahrscheinlich mehrere Geräte. Die eigentliche Herausforderung wird mit dem C3-Modem kommen, das langfristig die Qualcomm-Technologie übertreffen soll. Apple will hier nicht nur ein konkurrenzfähiges Produkt entwickeln, sondern den Standard für Mobilfunkmodems selbst setzen. Wann genau das C3-Modem verfügbar sein wird, ist noch unklar. Es wird aber als Meilenstein in Apples Strategie betrachtet, da es in der Lage sein soll, die Abhängigkeit von Qualcomm endgültig zu beenden.
Integration in den Hauptchip
Langfristig reicht es Apple nicht, nur eigene Modems zu entwickeln – das Unternehmen will sie auch direkt in den Hauptchip integrieren. Damit würde der klassische Aufbau, bei dem das Modem als separater Chip neben dem Hauptprozessor existiert, überflüssig werden. Der größte Vorteil dieser Integration liegt in der Effizienz. Ein einziger Chip für Prozessor und Modem könnte Strom sparen, die Wärmeentwicklung reduzieren und Platz im Gerät schaffen. Gurman geht davon aus, dass diese Umstellung jedoch noch mindestens drei Jahre dauern wird. Der früheste Zeitpunkt für einen vollständig integrierten Hauptchip mit Modem wäre 2028.
Was bedeutet das für zukünftige Apple-Geräte?
Eine interessante Frage ist, wie Apple mit seinen verschiedenen Produktlinien umgehen wird. Beim iPad und der Apple Watch gibt es Modelle mit und ohne Mobilfunk. Falls Apple das Modem direkt in den Hauptchip integriert, könnte das dazu führen, dass alle Geräte standardmäßig Mobilfunk unterstützen. Bisher gibt es preisliche Unterschiede zwischen WiFi- und Cellular-Versionen von iPads und Apple Watches. Sollte Apple in Zukunft keinen separaten Chipsatz ohne Mobilfunk mehr herstellen, könnte sich dieses Preismodell ändern. Ob Apple weiterhin unterschiedliche Varianten anbieten wird oder Mobilfunk in allen Geräten zum Standard macht, bleibt abzuwarten.
Apple treibt die Entwicklung eigener Modems voran
Apple arbeitet konsequent daran, eigene Modems zu entwickeln und sie langfristig in den Hauptchip der Geräte zu integrieren. Der erste Schritt mit dem C1-Modem zeigt, dass das Unternehmen bereit ist, sich von Qualcomm zu lösen, auch wenn die Technologie noch nicht perfekt ist. In den nächsten Jahren wird Apple mit dem C2- und C3-Modem weitere Verbesserungen einführen, bevor schließlich die vollständige Integration in den Hauptchip erfolgt. Diese Entwicklung könnte für effizientere, leistungsstärkere und möglicherweise günstigere Geräte sorgen. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie Apple seine Modems weiterentwickelt und ob Mobilfunk künftig in allen Geräten zum Standard wird. (Photo by Unsplash+ / Getty Images)
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