Der Musikstreaming-Markt wird von wenigen großen Anbietern dominiert, allen voran Spotify und Apple Music. Während Spotify aktuell eine neue, teurere Premium-Stufe plant, bleibt Apple Music seinem bisherigen Modell treu. Laut Berichten denkt zwar auch Apple über eine Preis- oder Aboanpassung nach, doch ob es tatsächlich dazu kommt, bleibt fraglich. Apple Music unterscheidet sich in mehreren Punkten von seinem größten Konkurrenten. Der Dienst bietet bereits die Audioqualität, die Spotify erst in einem neuen Premium-Modell einführen möchte und bezahlt Künstler besser. Trotz dieser Unterschiede bleibt die Frage, ob Apple sich wirklich an Spotifys Strategie orientieren muss oder ob das Unternehmen seinen eigenen Weg geht.
Spotify steht unter Druck. Das Unternehmen muss Wege finden, um profitabler zu werden während Apple Music sich auf einer stabileren finanziellen Basis bewegt. In den letzten Jahren hat Spotify mehrfach versucht, die EU-Regulierungsbehörden gegen Apple in Stellung zu bringen, um bessere Vertragsbedingungen zu erhalten. Doch gleichzeitig bleibt der schwedische Anbieter gezwungen, neue Einnahmequellen zu erschließen. Ein neuer Bericht von Bloomberg besagt, dass Spotify bald eine teurere Premium-Stufe mit besserer Audioqualität einführen will. Zusätzlich könnte dieses Abo Konzerttickets oder sogar Tools zur Bearbeitung von Songs enthalten. Doch während Spotify auf neue Angebote setzt, stellt sich die Frage, ob Apple Music eine ähnliche Strategie verfolgen wird.
Warum Apple Music nicht auf Spotifys Strategie reagieren muss
Apple Music bietet bereits hochwertige Audioqualität
Eine der Hauptneuerungen des kommenden Spotify-Abos ist die Einführung von HiFi-Audio. Dieses Feature wurde von Spotify bereits 2021 angekündigt, jedoch nie umgesetzt. Nun soll es offenbar in einer neuen Premium-Kategorie erscheinen, die teurer sein wird als das bisherige Abo. Apple Music hingegen bietet Lossless Audio sowie Spatial Audio mit Dolby Atmos bereits ohne Aufpreis an. Nutzer erhalten damit eine bessere Klangqualität, ohne ein spezielles, teureres Abo abschließen zu müssen.
Bessere Bezahlung für Künstler
Spotify wurde in der Vergangenheit mehrfach dafür kritisiert, dass es Künstler vergleichsweise schlecht bezahlt. Trotz hoher Nutzerzahlen und wachsender Umsätze erhalten Musiker pro Stream weniger als bei Apple Music, wie immer wieder berichtet wird. Während Spotify nun plant, mit neuen Funktionen wie Songbearbeitung oder Konzertticket-Verkäufen zusätzliche Einnahmen zu generieren, bleibt Apple Music seiner bisherigen Strategie treu. Das Unternehmen setzt auf eine höhere Vergütung für Künstler und versucht, sich dadurch langfristig als fairer Partner für Musiker zu etablieren.
Apple Music ist finanziell stabiler
Ein entscheidender Unterschied zwischen den beiden Diensten ist ihre wirtschaftliche Basis. Während Spotify viele Jahre Verluste gemacht hat, ist Apple Music finanziell stabiler. Der Streaming-Dienst ist zwar nicht die größte Einnahmequelle für Apple, doch durch die Integration ins Apple-Ökosystem kann er wirtschaftlich rentabel betrieben werden. Im Gegensatz zu Spotify muss Apple Music also nicht dringend neue Abo-Modelle einführen, um profitabel zu bleiben. Stattdessen konzentriert sich Apple darauf, sein bestehendes Angebot zu verbessern.
Apple Music entwickelt sich stetig weiter
Obwohl Apple Music nicht zwingend neue Preismodelle einführen muss, ist der Dienst dennoch innovativ. Zu den aktuellen Entwicklungen gehören unter anderem:
- Apple Music Classical, eine eigene App für klassische Musik
- Spatial Audio, das Künstlern finanzielle Anreize für Remixe bietet
- Bessere Integration in das Apple-Ökosystem, beispielsweise durch Apple One
Apple könnte sein Abo-Modell zwar anpassen aber ein völlig neues Premium-Abo nur für Apple Music erscheint derzeit unwahrscheinlich. Falls es eine Änderung gibt, könnte sie eher das Apple One-Bündel betreffen, das neben Apple Music auch iCloud-Speicher und weitere Apple-Dienste umfasst.
Preisänderungen sind nicht ausgeschlossen
Obwohl Apple Music aktuell keinen Anlass für ein neues Premium-Modell hat, bedeutet das nicht, dass die Preise dauerhaft stabil bleiben. Apple hat in der Vergangenheit bereits Preiserhöhungen durchgeführt, unter anderem für Apple Music und Apple One. Sollte eine neue Preisanpassung kommen, wird sie jedoch vermutlich als Teil einer größeren Strategie erfolgen und nicht einfach nur eine Kopie von Spotifys Modell sein.
Apple Music bleibt auf seinem Kurs
Während Spotify nach neuen Wegen sucht, um seine Gewinne zu steigern, bleibt Apple Music seinem bisherigen Ansatz treu. Nutzer profitieren von besserer Audioqualität ohne zusätzliche Kosten während Künstler fair vergütet werden. Die Möglichkeit einer neuen, teureren Abo-Stufe für Apple Music erscheint aktuell unwahrscheinlich. Falls Apple Änderungen vornimmt, könnten sie eher das Apple One-Paket betreffen. Preiserhöhungen sind möglich aber Apple wird sie wohl nicht einfach nur als Reaktion auf Spotifys neue Strategie einführen. Letztendlich bleibt Apple Music ein stabiler und verlässlicher Streaming-Dienst, der ohne drastische Änderungen weiterhin konkurrenzfähig bleibt. (Photo by nikkimeel / Bigstockphoto)
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