Die Europäische Union nimmt Apple ins Visier. Das Unternehmen steht unter Verdacht, gegen den Digital Markets Act (DMA) verstoßen zu haben, und muss möglicherweise mit einer Strafe rechnen. Apple ist nicht das einzige betroffene Unternehmen, auch Meta steht wegen ähnlicher Vorwürfe im Fokus der EU. Sollte die Strafe verhängt werden, wäre das ein weiteres Signal für die Regulierung der großen Tech-Konzerne. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob und wie sich die politische Haltung der USA gegenüber der EU in dieser Angelegenheit verändert.
Seit Jahren versucht die EU, die Marktmacht von Technologieunternehmen zu regulieren. Mit dem Digital Markets Act wurden neue Regeln eingeführt, die sicherstellen sollen, dass große Plattformen den Wettbewerb nicht behindern. Nun droht Apple eine Geldstrafe, weil das Unternehmen möglicherweise nicht alle Vorgaben des DMA eingehalten hat. Der Fall könnte weitreichende Folgen haben, nicht nur für Apple, sondern auch für andere große Tech-Firmen, die ebenfalls unter die neuen Vorschriften fallen.
Was der Digital Markets Act vorschreibt
Der Digital Markets Act wurde von der EU geschaffen, um den Wettbewerb im digitalen Raum fairer zu gestalten. Große Unternehmen, die als sogenannte “Gatekeeper” eingestuft werden, müssen sich an bestimmte Regeln halten. Dazu gehören unter anderem:
- Keine unfairen Einschränkungen für Entwickler und Drittanbieter
- Keine bevorzugte Behandlung eigener Dienste auf der Plattform
- Mehr Transparenz bei Daten und Algorithmen
Apple gehört zu den Unternehmen, die unter diese Regelungen fallen. Die EU prüft nun, ob Apple seinen Verpflichtungen nachkommt oder ob das Unternehmen versucht, die neuen Vorgaben zu umgehen.
Worum es in der aktuellen Untersuchung geht
Apple soll sich nicht vollständig an die Vorgaben des Digital Markets Act gehalten haben. Im Fokus stehen insbesondere die Geschäftsbedingungen des App Stores. Entwickler haben Apple bereits mehrfach vorgeworfen, den Wettbewerb zu behindern, indem alternative App Stores erschwert oder hohe Gebühren verlangt werden. Berichten zufolge befindet sich die EU in den letzten Schritten ihrer Untersuchung. Die Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera will bis Ende März eine Entscheidung treffen. Insider erwarten, dass Apple mit einer Geldstrafe belegt wird, die als “bescheiden” beschrieben wird (via Reuters).
Meta ebenfalls betroffen
Neben Apple steht auch Meta unter Beobachtung der EU. Auch diesem Unternehmen wird vorgeworfen, gegen den DMA verstoßen zu haben. Beide Firmen könnten theoretisch mit Strafen von bis zu 10 Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes belegt werden, falls die Verstöße als schwerwiegend eingestuft werden. Allerdings deuten aktuelle Berichte darauf hin, dass die EU zunächst eher moderate Strafen verhängen wird.
Reaktionen aus der Branche und der Politik
Die Ankündigung möglicher Strafen hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Der CEO von Spotify, Daniel Ek, hat sich kürzlich dafür ausgesprochen, dass die EU härter gegen Apple vorgehen sollte. Er kritisiert, dass Apple seine Marktmacht ausnutzt und den Wettbewerb behindert. Auch aus den USA gibt es politische Reaktionen. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte sich Ende Januar kritisch über die EU geäußert und deren Vorgehen gegen amerikanische Technologieunternehmen als ungerecht bezeichnet. Sollte Apple jetzt eine Strafe erhalten, wird sich zeigen, ob sich die politische Haltung der USA gegenüber der EU verändert.
Wie hoch wird die Strafe sein?
Noch ist unklar, wie hoch die Strafe für Apple tatsächlich ausfallen wird. Berichten zufolge wird es sich eher um einen symbolischen Betrag handeln, der zwar eine Warnung darstellt, aber keine ernsthaften finanziellen Konsequenzen für Apple hat. Die EU könnte damit signalisieren, dass sie ihre Vorschriften durchsetzt, ohne jedoch einen direkten Konflikt mit den USA zu riskieren.
EU-Entscheidung rückt näher: Was bedeutet das für Apple?
Die Entscheidung über eine mögliche Strafe für Apple wird in den kommenden Wochen erwartet. Sollte die EU tatsächlich eine Geldstrafe verhängen, könnte das ein wichtiger Präzedenzfall für die Durchsetzung des Digital Markets Act sein. Für Apple selbst dürfte eine „bescheidene“ Strafe keine große finanzielle Belastung darstellen, aber das Unternehmen könnte unter Druck geraten, seine Geschäftspraktiken zu ändern. Langfristig bleibt abzuwarten, ob die EU härtere Maßnahmen gegen Tech-Konzerne ergreift oder ob sich die Unternehmen mit minimalen Anpassungen an den neuen Regeln zufriedengeben. Die nächsten Monate werden zeigen, wie entschlossen die EU bei der Regulierung großer Digitalunternehmen wirklich ist. (Photo by Unsplash+ / Yunus Tuğ)
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