Als die Trump-Regierung 145 Prozent Zölle auf aus China importierte Waren ankündigte, geriet Apple unter Druck. Viele Geräte des Unternehmens, darunter das iPhone, werden in China produziert. Höhere Importkosten hätten sich direkt auf die Preise ausgewirkt. Tim Cook, der CEO von Apple, reagierte schnell und mit einer klaren Strategie. Er sorgte dafür, dass Apple eine Ausnahmegenehmigung bekam. Was genau passiert ist und welche Rolle politische Beziehungen dabei spielen, erfährst du hier.
Zölle klingen nach einem Thema für Wirtschaftsnachrichten, aber sie betreffen uns alle. Wenn jemand ein iPhone oder ein MacBook nutzt, sind solche politischen Entscheidungen relevant. Sie bestimmen, ob das nächste Gerät teurer wird oder nicht. Der Fall Apple zeigt, wie stark Wirtschaft und Politik miteinander verknüpft sind. Tim Cook hat das verstanden und entsprechend gehandelt. Dieser Artikel gibt dir einen Überblick darüber, wie Apple auf die Zollpolitik der Trump-Regierung reagiert hat, was hinter den Kulissen ablief und wie es jetzt weitergehen könnte (via The Washington Post).
Tim Cook griff direkt zum Telefon
Nachdem Trump die hohen Zölle ankündigte, setzte sich Tim Cook sofort in Bewegung. Er telefonierte mit US-Handelsminister Howard Lutnick und erklärte, dass die Zölle direkte Auswirkungen auf das iPhone hätten. Höhere Preise für Apple-Produkte wären unausweichlich gewesen, was wiederum die Nachfrage hätte drücken können. Cook beließ es aber nicht bei einem Gespräch. Er redete mit mehreren hochrangigen Regierungsvertretern im Weißen Haus. In der Öffentlichkeit äußerte er sich dabei nie kritisch über Trump. Er wusste offenbar, dass offene Kritik eher schaden als helfen würde. Ein weiterer Punkt: Tim Cook spendete persönlich eine Million Dollar für Trumps Amtseinführung. Das mag zufällig wirken, war es aber vermutlich nicht. Es passt zu Cooks vorsichtiger Taktik, Trump nicht zu verärgern, sondern gezielt zu beeinflussen.
Apple-Produkte wurden ausgenommen
Die Strategie zeigte Wirkung. Die Trump-Administration machte eine Ausnahme für Apple: iPhone, Mac, Apple Watch, iPad und weitere Geräte wurden von den meisten Zöllen befreit. Für Apple war das ein klarer Sieg – für Käufer in den USA bedeutete es stabile Preise. Doch diese Ausnahme könnte nicht dauerhaft sein. Bereits einen Tag nach der Entscheidung sagte Trump, dass niemand „aus dem Schneider“ sei und es „keine Zollausnahme“ gäbe. Er kündigte an, dass Unternehmen wie Apple in andere Zollkategorien rutschen könnten. Im Fokus stehen dabei Halbleiter und Lieferketten aus China, die jetzt im Rahmen einer nationalen Sicherheitsuntersuchung genauer betrachtet werden sollen.
Die Apple-Aktie reagiert sensibel
Die Unsicherheit rund um die Zölle machte sich auch an der Börse bemerkbar. Die Apple-Aktie schwankte in den Wochen nach der Ankündigung stark. Zwischenzeitlich verlor sie bis zu 20 Prozent an Wert, bevor sie sich nach der vorläufigen Ausnahmegenehmigung wieder etwas erholte. Für Investoren und auch für dich als Nutzer zeigt das, wie stark politische Entscheidungen Einfluss auf ein Technologieunternehmen wie Apple haben können.
Cook hatte schon in Trumps erster Amtszeit Erfolg
Es ist nicht das erste Mal, dass Tim Cook eine solche Situation erfolgreich gemeistert hat. Schon während Trumps erster Amtszeit konnte er verhindern, dass Zölle auf Apple-Produkte erhoben wurden. Damals überzeugte er Trump damit, dass die Zölle Samsung – einem direkten Konkurrenten aus Südkorea – einen unfairen Vorteil verschafft hätten. Trump betonte in der aktuellen Situation, dass er sich von Unternehmen nicht unter Druck setzen lassen wolle. Gleichzeitig erwähnte er aber, dass er Tim Cook „kürzlich geholfen hat“. Das zeigt, dass Cook offenbar weiterhin einen direkten Draht zum Präsidenten hat – was Apple in Zukunft nützen könnte, sollte Trump erneut Einfluss auf die Handelspolitik nehmen.
Produktion in den USA bleibt schwierig
Trump fordert seit Jahren, dass Apple seine Produkte in den USA fertigen soll. Doch das ist aus mehreren Gründen schwierig: Es fehlen qualifizierte Fachkräfte, der Bau von Fabriken ist teuer und die Löhne in den USA sind höher als in China. All das macht die Produktion in den Vereinigten Staaten wirtschaftlich unattraktiv. Trotzdem investiert Apple in den USA. Das Unternehmen hat angekündigt, 500 Milliarden Dollar im Land zu investieren. In einer Anlage in Houston will Apple gemeinsam mit Foxconn sogenannte Private Cloud Compute Server bauen. Diese Server sind keine Massenprodukte wie das iPhone, sondern spezielle Geräte mit geringeren Stückzahlen. Deshalb lassen sie sich wirtschaftlicher in den USA herstellen.
US-Zollpolitik bleibt ein Risiko für Apple
Cupertino hat gezeigt, wie sich wirtschaftliche Risiken durch politisches Feingefühl und gezielte Kommunikation mit Entscheidungsträgern abfedern lassen. Tim Cook erreichte eine Ausnahmegenehmigung für zentrale Apple-Produkte, ohne öffentlich gegen die Trump-Regierung zu opponieren. Die Befreiung von den China-Zöllen sichert dem Unternehmen kurzfristig stabile Produktions- und Verkaufskonditionen. Ob dieser Zustand von Dauer ist, bleibt offen. Die US-Regierung prüft bereits neue Zollkategorien, insbesondere im Bereich Halbleiter und Elektronik. Die zukünftige Entwicklung wird maßgeblich beeinflussen, wie sich Produktionskosten, Marktposition und Produktpreise für Apple weiterentwickeln. (Bild: Apple)
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