Apple wird demnächst die App-Tracking-Transparenz verpflichtend einführen. Nun scheint Facebook einen neuen Plan diesbezüglich zu haben. Das Unternehmen möchte Anwender dazu ermutigen, das Tracking zu akzeptieren.
Die Diskussion rund um App Tracking begleitet uns seit einigen Monaten. Dabei sorgt Facebook immer wieder für Schlagzeilen. Nun hat der Social Media Gigant eine Idee entwickelt und in einem älteren Blog-Beitrag vorgestellt (via Axios). Zur Erinnerung: Die sogenannte App-Tracking-Transparenz ist eine neue iOS 14 Funktion, die von Apps verlangt, dass sie die Erlaubnis des Nutzers einholen, bevor sie diese über andere Apps und Websites hinweg verfolgen. In den Einstellungen können Nutzer auch einsehen, welche Apps die Erlaubnis zum Tracking angefordert haben, so dass sie Änderungen vornehmen können, wenn sie es für richtig halten. Sobald diese Anforderung in Kraft tritt, werden Anwender zum Beispiel ein Popup sehen, wenn sie die Facebook-App öffnen.
App-Tracking-Transparenz: Apps müssen neue Richtlinie respektieren
Diese Meldung besagt, dass Facebook den Nutzer über andere Apps und Websites hinweg verfolgen möchte. Es wird zwei Optionen geben, aus denen Nutzer wählen können: „Nicht verfolgen“ oder „Erlauben“. Wenn sich ein Anwender gegen das Tracking entscheidet, so wird Apple den Entwickler der jeweiligen App daran hindern, auf die Werbekennung des Nutzers zuzugreifen. Der Entwickler ist außerdem verpflichtet, die Tracking-Präferenz des Nutzers generell zu respektieren, was bedeutet, dass er keine anderen Methoden zum Tracken des Nutzers verwenden darf. Anderenfalls könnte die App aus dem App Store entfernt werden. Nach einer Reihe von heftigen öffentlichen Angriffen auf Apple, hat Facebook nun eine neue Richtung eingeschlagen. Das Unternehmen möchte Anwender aktiv dazu ermutigen, dem Tracking zuzustimmen. So heißt es in dem aktualisierten Blog-Beitrag:
Wie wir im Dezember mitgeteilt haben, sind wir mit Apples Ansatz nicht einverstanden, werden aber ihre Aufforderung anzeigen, um die Stabilität für die Unternehmen und Menschen zu gewährleisten, die unsere Dienste nutzen. Apples neue Aufforderung suggeriert, dass es einen Kompromiss zwischen personalisierter Werbung und Datenschutz gibt, obwohl wir beides anbieten können und auch tun. Die Apple-Eingabeaufforderung bietet auch keinen Kontext über die Vorteile von personalisierter Werbung.
Facebook: „Menschen verdienen zusätzlichen Kontext“
Konkret plant Facebook, Anwendern vor dem eigentlichen Popup einen neuen Bildschirm einzublenden. Dieser soll Informationen darüber bieten, wie das Unternehmen personalisierte Anzeigen verwendet, was nach eigenen Angaben „kleine Unternehmen unterstützt und Apps kostenlos macht“. Gleichzeitig warnt das Unternehmen, dass Anwender, die es ablehnen, verfolgt zu werden, „immer noch Anzeigen sehen werden aber sie werden weniger relevant sein.“ Aus dem Beitrag geht hervor:
Das Einverständnis zu diesen Aufforderungen führt nicht dazu, dass Facebook neue Arten von Daten sammelt. Es bedeutet nur, dass wir den Menschen weiterhin bessere Erfahrungen bieten können. Wir sind der Meinung, dass die Menschen den zusätzlichen Kontext verdienen und Apple hat gesagt, dass die Bereitstellung von Aufklärung erlaubt ist.
Ob der neue Ansatz dem Unternehmen helfen wird, bleibt abzuwarten. Aktuell wird darüber spekuliert, wonach Facebook eine umfangreiche Kartellklage gegen Apple vorbereiten möchte. Demnach ist davon auszugehen, dass uns dieses Thema noch eine Zeit lang begleiten wird. (Photo by r.classen / Bigstockphoto)