In einer kürzlich veröffentlichten Folge des PBD-Podcasts, moderiert von Patrick Bet-David, behauptete Donald Trump, ein Gespräch mit Tim Cook, dem CEO von Apple, geführt zu haben. Laut Trump habe Cook ihn über die massiven Geldbußen informiert, die die Europäische Union gegen Apple verhängt hat. Diese Strafen belaufen sich insgesamt auf rund 17 Milliarden Dollar und betreffen mehrere Verstöße, darunter steuerliche Vorteile und wettbewerbswidriges Verhalten.
Der Bericht basiert auf Trumps Aussagen während seines Auftritts im PBD-Podcast, der auf YouTube veröffentlicht und von The Verge aufgegriffen wurde. In dem Gespräch ging es um Wirtschaftsthemen, wobei Trumps Behauptungen über sein Telefonat mit Tim Cook im Mittelpunkt standen.
Trumps Gespräch mit Tim Cook
In der Podcast-Folge erklärte Donald Trump, dass Tim Cook ihn wenige Stunden vor dem Interview angerufen habe. Das Thema des Gesprächs waren die jüngsten EU-Entscheidungen gegen Apple. Laut Trump habe Cook gesagt:
Die Europäische Union hat uns gerade eine Strafe von 15 Milliarden Dollar auferlegt.
Kurz darauf fügte Cook hinzu, dass Apple mit einer weiteren Geldbuße von 2 Milliarden Dollar belegt wurde, was die Gesamtsumme auf rund 17 Milliarden Dollar erhöht. Trump gab an, dass Cook den Eindruck vermittelt habe, dass die EU diese Strafgelder als Mittel nutze, um ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen zu fördern. Insbesondere habe Cook erwähnt, dass Europa „dieses Geld nutzt, um ihr Unternehmen zu führen“, womit er auf die EU als Institution verwies. Trump antwortete Cook, dass er zwar noch nicht im Amt sei aber im Falle einer Wiederwahl verhindern wolle, dass die EU solche Maßnahmen gegen US-Unternehmen durchführt.
Hintergrund zu den EU-Geldbußen gegen Apple
Die von Trump erwähnten Geldstrafen betreffen mehrere Rechtsstreitigkeiten, die Apple mit der EU austrägt. Eine der größten betrifft den sogenannten „irischen Steuerfall“, in dem Apple illegale Steuervergünstigungen von der irischen Regierung erhalten haben soll. 2016 entschied die Europäische Kommission, dass Apple 13 Milliarden Euro (ungefähr 15 Milliarden Dollar) an rückständigen Steuern an Irland zahlen muss. Die EU argumentierte, dass Apple durch spezielle Steuervereinbarungen einen unfairen Vorteil gegenüber anderen Unternehmen hatte, was gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstößt. Zusätzlich zu den Steuerproblemen steht Apple wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens im Bereich des Musik-Streamings im Fokus der EU. Es wird behauptet, dass Apple seine Marktplattform nutze, um Konkurrenten wie Spotify zu benachteiligen. Ein weiteres Thema, das zu möglichen weiteren Strafen führen könnte, ist die Einhaltung des Digital Markets Act (DMA). Dieses neue EU-Gesetz zielt darauf ab, die Marktmacht von großen Technologieunternehmen zu beschränken und fairen Wettbewerb zu fördern.
Tim Cooks Rolle in diesen Verhandlungen
Als CEO von Apple hat Tim Cook die Aufgabe, die Interessen des Unternehmens auf globaler Ebene zu vertreten. Er pflegt regelmäßig Kontakte zu politischen Entscheidungsträgern, sowohl in den USA als auch international. Dass Cook persönlich mit Trump über die Geldstrafen der EU spricht, zeigt, wie ernst Apple diese Angelegenheiten nimmt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass Cook ähnliche Gespräche mit anderen hochrangigen Politikern geführt hat, wie beispielsweise mit Kamala Harris, der Vizepräsidentin der USA. Apple versucht seit Jahren, sich gegen diese EU-Strafen zu wehren, und Tim Cook spielt dabei eine entscheidende Rolle. In der Vergangenheit hat Apple argumentiert, dass die EU Apple gezielt angreift, um ein Exempel zu statuieren und die Regeln des Binnenmarkts durchzusetzen.
Cooks diplomatischer Balanceakt: Der Versuch, Apple vor Milliardenstrafen zu bewahren
Die Aussagen von Donald Trump über sein Gespräch mit Tim Cook werfen ein neues Licht auf die andauernden Streitigkeiten zwischen Apple und der Europäischen Union. Die milliardenschweren Strafen, die Apple zahlen soll, sind ein ernstes Problem für das Unternehmen und könnten weitreichende Auswirkungen auf den globalen Markt haben. Tim Cook setzt sich intensiv dafür ein, Apples Interessen zu wahren und die Beziehungen zu politischen Entscheidungsträgern weltweit zu pflegen. Ob diese Bemühungen langfristig erfolgreich sein werden, bleibt abzuwarten. Die EU bleibt jedoch entschlossen, große Technologieunternehmen wie Apple stärker zu regulieren, um sicherzustellen, dass sie sich an die Wettbewerbsregeln halten. Währenddessen wird Apple weiterhin versuchen, seinen Einfluss geltend zu machen, um seine Position auf dem Markt zu verteidigen. (Photo by DFree / Bigstockphoto)