Das US-Justizministerium untersucht Berichten zufolge Apples Single-Sign-On-Funktion „Sign in With Apple“ als Teil einer breiteren kartellrechtlichen Untersuchung, nachdem sich einige Entwickler beschwert haben.
Nach einem neuen Bericht von The Information, untersuchen die Kartellwächter, ob die „Sign in With Apple“-Schaltfläche sowie andere App Store Richtlinien es Nutzern erschweren, zu einem konkurrierenden Gerätehersteller zu wechseln. Apple führte die „Sign in with Apple“-Funktion als datenschutzfreundliche Option unter iOS 13 ein, die es Nutzern erlaubt, ein Konto für eine App zu erstellen, ohne ihre E-Mail-Adresse mit den Entwicklern zu teilen. Zur Erinnerung: Apps, die auf Single-Sign-On-Funktionen von Facebook, Google und Co. setzen, sind gemäß der App Store Richtlinien dazu verpflichtet, auch „Sign in with Apple“ zu verwenden. Berichten zufolge hat diese Regel einige App Store Entwickler unglücklich gemacht. Beschwerden, die von Entwicklern im Jahr 2020 eingereicht wurden, werden nun von Kartellbehörden untersucht, so die anonyme Quelle gegenüber The Information.
„Sign in with Apple“: Eine datenschutzfreundliche Alternative
Die Untersuchung scheint jedoch breiter angelegt zu sein. Die Behörde untersucht Apples Kontrolle über seinen App-Marktplatz, die Kommission, die es auf App- und In-App-Käufe erhebt und ob es den Zugriff von Drittanbieter-Apps auf Systeme wie Location Services einschränkt. Ein Apple Sprecher lehnte einen Kommentar gegenüber The Information ab. Dieser erklärte jedoch, dass Apples Anmeldedienst dazu gedacht sei, den Nutzern eine datenschutzfreundliche Alternative zu den bestehenden Anmelde-Optionen zu bieten. Das Justizministerium hat noch nicht entschieden, ob es eine Klage gegen Apple einreichen wird. Quellen erklärten, dass diese Entscheidung noch Monate andauern könnte. Apple geriet erstmals im Juni 2020 ins Visier des Justizministeriums, nachdem sich Entwickler über kartellrechtliche Verstöße beschwert hatten. (Photo by Konstantin Savusia / Bigstockphoto)