Ab dem 16. September können iPad-Apps in der EU nicht nur über den Apple App Store sondern auch über Drittanbieter-App-Stores verkauft werden. Diese Änderung ist das Ergebnis des Digital Markets Act (DMA), einem Gesetz, das darauf abzielt, den Wettbewerb auf digitalen Märkten zu fördern. Der Schritt ist Teil eines größeren Trends in der EU, der bereits alternative App-Stores für iPhones ermöglicht hat.
Apple kontrollierte bisher den Vertrieb von Apps auf iPads ausschließlich über den eigenen App Store. Für Entwickler bedeutete dies, dass sie sich an die Richtlinien und Gebühren von Apple halten mussten, wenn sie ihre Apps vertreiben wollten. Mit der Einführung des Digital Markets Act ändert sich dies nun. Auch iPad-Nutzer in der EU werden bald die Möglichkeit haben, Apps über alternative Vertriebswege zu beziehen.
Hintergrund der Entscheidung
Der Digital Markets Act (DMA) der EU wurde entwickelt, um die Marktdominanz großer Technologieunternehmen einzuschränken. Apple wurde im Rahmen dieses Gesetzes als „Gatekeeper“ eingestuft. Als Gatekeeper wird ein Unternehmen bezeichnet, das durch seine Marktmacht den Wettbewerb behindern könnte. Um den Wettbewerb zu fördern, hat die EU Apple dazu verpflichtet, den Vertrieb von Apps auf iPhones und iPads auch über Drittanbieter-App-Stores zuzulassen. Diese Regelung wurde zunächst für iPhones umgesetzt, und ab dem 16. September wird sie auch auf iPads ausgeweitet.
Auswirkungen auf iPad-Nutzer
Für iPad-Nutzer bedeutet diese Änderung, dass sie ab dem 16. September Apps nicht mehr ausschließlich über den Apple App Store beziehen müssen. Stattdessen können sie auch alternative App-Stores nutzen, die möglicherweise mehr Auswahl und andere Preisstrukturen bieten. Dies könnte Nutzern mehr Flexibilität beim Kauf von Apps ermöglichen. Darüber hinaus wird es in iPadOS-Apps möglich sein, alternative Browser-Engines zu verwenden. Bislang war dies nicht erlaubt, da Apple nur die Nutzung der eigenen WebKit-Engine gestattete. Mit dieser neuen Regelung könnten verschiedene Browser-Optionen für iPads zur Verfügung stehen.
Sicherheitsaspekte
Auch wenn der Vertrieb von Apps über Drittanbieter-Stores ermöglicht wird, bleibt Apple weiterhin für die Sicherheitsprüfung der Apps verantwortlich. Jede App, die über alternative Stores verkauft wird, muss zunächst von Apple geprüft und notariell beglaubigt werden. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass auch in den alternativen App-Stores vertriebene Anwendungen den Sicherheitsstandards von Apple entsprechen.
Vorteile für Entwickler
Entwickler profitieren von dieser Änderung, da sie ihre Apps nun nicht mehr ausschließlich über den Apple App Store anbieten müssen. Dies könnte ihnen mehr Freiheit bei der Preisgestaltung und der Vermarktung ihrer Apps geben. Gleichzeitig könnten niedrigere Provisionen in alternativen Stores dazu führen, dass Entwickler mehr Einnahmen erzielen.
Auswirkungen auf den App-Markt
Die Öffnung des iPad-App-Markts für Drittanbieter-Stores könnte den Wettbewerb verstärken. Mehr Konkurrenz könnte zu niedrigeren Preisen und einer größeren Vielfalt an Apps führen. Für den Nutzer könnte dies bedeuten, dass mehr Auswahl und möglicherweise innovativere Apps zur Verfügung stehen. Ob das Ganze tatsächlich so aufgeht, wird sich mit der Zeit zeigen.
iPad-Apps über alternative Stores: Ein Wendepunkt im App-Markt
Die Einführung von Drittanbieter-App-Stores für iPads in der EU ab dem 16. September markiert eine bedeutende Veränderung im App-Markt. Nutzer haben dadurch mehr Optionen beim Kauf von Apps während Entwickler neue Vertriebswege nutzen können. Apple bleibt jedoch für die Sicherheit der Apps verantwortlich, was weiterhin eine wichtige Rolle spielt. Es bleibt abzuwarten, welche langfristigen Auswirkungen diese Regelung auf den iPad-App-Markt haben wird. (Photo by Unsplash / Sanjeev Mohindra)