Apple hat mit dem M3 Ultra seinen bislang leistungsfähigsten Chip vorgestellt. Die neue High-End-CPU mit einer 80-Kern-GPU soll die bisherige Leistung des M2 Ultra deutlich übertreffen. Erste Benchmark-Ergebnisse geben einen genaueren Einblick in die tatsächliche Performance. Besonders spannend ist der Vergleich mit dem M4 Max, der im aktuellen 16-Zoll-MacBook Pro zum Einsatz kommt.
Benchmark-Ergebnisse bieten eine erste Orientierung, sind aber nicht immer ein exaktes Abbild der Leistung in der Praxis. Dennoch geben sie einen guten Hinweis darauf, welche Fortschritte ein neuer Chip tatsächlich bringt. Apple bewirbt den M3 Ultra als den „leistungsstärksten Chip, den das Unternehmen je entwickelt hat“. Die Erwartungen sind hoch, insbesondere weil der Vorgänger M2 Ultra bereits starke Werte lieferte. Die erste Auswertung der Geekbench-6-Datenbank gibt nun Aufschluss darüber, ob der neue Chip diese Versprechen einlösen kann.
Benchmark-Ergebnisse: Die Grafikleistung des M3 Ultra im Vergleich
Der M3 Ultra kann mit einer 80-Kern-GPU konfiguriert werden und erreichte in einem Geekbench-6-Test einen Metal Score von 259.668. Zum Vergleich:
- Der M2 Ultra mit 76-Kern-GPU erreichte einen Metal Score von 222.582
- Das entspricht einer Leistungssteigerung von etwa 16 %
- Der M4 Max mit 40-Kern-GPU kommt im Durchschnitt auf 187.460 Punkte, ist also bis zu 38 % langsamer als der M3 Ultra
Damit liefert der M3 Ultra die höchste Grafikleistung, die Apple bisher mit einem eigenen Chip erreicht hat. Allerdings gibt es auch Benchmarks, die für den M3 Ultra einen Metal Score von nur 195.000 Punkten ausweisen. Diese Werte scheinen inkonsistent zu sein, da sie nicht zur erwarteten Steigerung passen. Die finalen Tests werden zeigen, wo der neue Chip tatsächlich einzuordnen ist.
CPU-Leistung: M3 Ultra vs. M4 Max und M2 Ultra
Neben der Grafikleistung spielt auch die Prozessor-Performance eine wichtige Rolle. Hier zeigt sich, dass der M3 Ultra eine Multi-Core-CPU-Punktzahl von 27.749 erreicht. Das bedeutet:
- 8 % schneller als der M4 Max mit 16 Kernen, der zuvor als leistungsstärkster Apple-Chip galt
- 30 % schneller als der M2 Ultra mit 24 Kernen
Die Steigerung im Vergleich zum M2 Ultra entspricht in etwa den Erwartungen. Allerdings hat Cupertino in der Produktankündigung gesagt, dass der M3 Ultra bis zu 1,5-mal schneller als sein Vorgänger sein soll. Ein interessanter Punkt ist die Single-Core-Performance. Hier ist der M3 Ultra dem M4 Max unterlegen. Der M4 Max kann dank des fortschrittlicheren TSMC-3nm-Prozesses der zweiten Generation bis zu 20 % höhere Werte erzielen. Der M3 Ultra basiert noch auf der ersten Generation des 3nm-Prozesses, was möglicherweise zu den etwas niedrigeren Ergebnissen führt.
Was bedeuten diese Ergebnisse in der Praxis?
Die Benchmark-Werte zeigen, dass der M3 Ultra eine massive GPU-Leistung mitbringt und für grafikintensive Anwendungen klar überlegen ist. Dies ist besonders für 3D-Modellierung, Rendering und High-End-Videobearbeitung relevant. In der CPU-Leistung ist der Unterschied zum M4 Max allerdings geringer als erwartet. Wer auf reine Prozessorleistung setzt, könnte je nach Anwendung auch mit einem M4 Max gut beraten sein, insbesondere weil dieser im Single-Core-Bereich stärker ist. Einfluss auf die reale Nutzung haben außerdem thermische Limits und Software-Optimierung. Benchmarks sind ein wichtiger Hinweis, aber die tatsächliche Performance kann je nach Anwendungsfall variieren.
Verfügbarkeit und Preis des neuen Mac Studio mit M3 Ultra
Der Mac Studio mit M3 Ultra kann ab sofort im Apple Online Store vorbestellt werden. Der Verkaufsstart ist für den 12. März angesetzt. Die Preise beginnen in Deutschland bei 4.999 Euro für die M3 Ultra-Konfiguration. Wer den Mac Studio mit M4 Max bevorzugt, bekommt diesen bereits ab 2.499 Euro.
Apple setzt mit dem M3 Ultra neue Maßstäbe – zumindest in der Grafikleistung
Der M3 Ultra zeigt sich in ersten Benchmarks als leistungsstärkster Apple-Chip im Grafikbereich. Mit einer bis zu 38 % besseren GPU-Performance als der M4 Max setzt er neue Maßstäbe. In der CPU-Leistung liegt der Vorteil gegenüber dem M4 Max allerdings nur bei 8 %, während der M4 Max in der Single-Core-Performance sogar schneller ist. Hier zeigt sich, dass der Fertigungsprozess und die Architektur einen Einfluss auf die Ergebnisse haben. Ob die tatsächliche Performance die Erwartungen erfüllt, wird sich in weiteren Tests zeigen. Besonders interessant wird sein, ob neue Benchmarks noch höhere Werte für den M3 Ultra liefern. Aktuell ist er aber auf jeden Fall der leistungsfähigste Chip für Mac-Nutzer, die maximale Grafik- und Rechenleistung benötigen. (Bild: Apple)
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