Instagram arbeitet an einer nativen App für das iPad. Damit reagiert das Unternehmen auf eine jahrelange Nachfrage der Nutzer, die bisher ignoriert wurde. Einem Bericht von The Information zufolge ist die App aktuell in Entwicklung. Ein Instagram-Mitarbeiter mit Einblick in die Pläne bestätigt das. Hintergrund ist unter anderem das mögliche TikTok-Verbot in den USA. Instagram sieht darin eine Chance, mehr Creator auf die eigene Plattform zu holen. Die App fürs iPad ist ein Teil dieser Strategie. Was das für dich bedeutet und wie Instagram sich neu aufstellt, erfährst du hier.
Seit dem Start von Instagram im Jahr 2010 wünschen sich viele Nutzer eine App für das iPad. Die bisherige Lösung – die iPhone-Version auf dem iPad zu verwenden – ist umständlich und optisch nicht optimiert. Trotzdem lehnte Instagram jahrelang eine native iPad-App ab. Adam Mosseri, der Instagram-Chef, erklärte 2022, dass die Nutzerbasis dafür zu klein sei. Schon 2020 nannte er Personalmangel als Grund. Jetzt ändert sich das. Das iPad wird für Instagram offenbar doch interessant – vor allem im Hinblick auf die Creator-Community.
Instagram arbeitet an einer iPad-App
Instagram entwickelt aktuell eine App, die speziell für das iPad optimiert ist. Das berichten interne Quellen, die mit dem Projekt vertraut sind. Der Fokus liegt auf einem besseren Nutzererlebnis, denn bislang gibt es nur die iPhone-App – sie läuft zwar auf dem iPad, sieht aber schlecht aus und ist umständlich zu bedienen. Lange galt eine iPad-App als nicht wichtig genug. Erst jetzt, durch den Konkurrenzdruck von TikTok und die neue strategische Ausrichtung von Instagram, wird das Thema wieder relevant. Das Unternehmen möchte damit aktiver auf Wünsche der Nutzer eingehen – und sich gleichzeitig besser im Creator-Markt positionieren.
Der Strategiewechsel im Kontext von TikTok
Der Richtungswechsel bei Instagram hängt eng mit der Situation rund um TikTok zusammen. In den USA steht TikTok unter Druck. Ein Verbot scheint möglich, weil Bedenken wegen Datenschutz und China-Verbindungen bestehen. Instagram will das ausnutzen und versucht, möglichst viele TikTok-Nutzer und Creator auf die eigene Plattform zu ziehen. Die iPad-App ist Teil dieser Offensive. Sie macht es einfacher, Inhalte auf größeren Geräten zu bearbeiten und hochzuladen – besonders für Creator, die unterwegs arbeiten. Instagram setzt auf bessere Tools und gezielte Angebote, um diesen Wechsel attraktiv zu machen.
Instagram stellt neue App „Edits“ vor
Ein weiterer Baustein in Instagrams Strategie ist die neue App Edits. Diese richtet sich gezielt an Content Creator, die Videos direkt auf mobilen Geräten bearbeiten. Sie wurde kürzlich in New York vorgestellt, im Rahmen eines Creator-Events. Edits ist als Ersatz für CapCut gedacht – eine beliebte App von ByteDance, dem Mutterkonzern von TikTok. CapCut wurde im Januar aus den App Stores entfernt. Instagram will mit Edits eine eigene Alternative bieten. Das Ziel ist klar: Creator sollen alles, was sie für ihre Arbeit brauchen, direkt über Instagram oder verbundene Tools erledigen können – ohne auf Drittanbieter zurückgreifen zu müssen.
Weitere Anpassungen an TikTok
Instagram hat in den letzten Monaten mehrere Änderungen vorgenommen, um TikTok ähnlicher zu werden. Die Reels-Länge wurde von 90 Sekunden auf drei Minuten erhöht – ein Schritt, um mit TikToks längeren Videos mitzuhalten. Außerdem hat Instagram die Benutzeroberfläche angepasst. Die App wirkt nun visueller und orientiert sich stärker am Look and Feel von TikTok. Diese Änderungen sollen den Umstieg für Nutzer erleichtern, die bisher TikTok gewohnt sind. Zusammen mit der iPad-App und neuen Tools wie Edits ergibt sich eine klare Linie: Instagram will kreativen Video-Content stärker fördern und sich als führende Plattform für Kurzvideos etablieren (via The Information).
Was du als Nutzer davon hast
Für dich als iPad-Nutzer bringt die neue App einige Vorteile. Die bisherige Lösung – die aufgeblasene iPhone-App – war weder benutzerfreundlich noch optisch ansprechend. Mit der neuen iPad-App kannst du Instagram endlich so nutzen, wie es auf einem größeren Bildschirm sinnvoll ist. Die Bedienung wird angenehmer, Inhalte lassen sich besser konsumieren und erstellen. Besonders wenn du regelmäßig Reels aufnimmst oder bearbeitest, wirst du von der neuen App profitieren. Aktuell gibt es noch kein genaues Veröffentlichungsdatum, aber dass überhaupt daran gearbeitet wird, ist schon ein klares Zeichen für die neue Richtung.
iPad-App als Teil von Instagrams TikTok-Strategie
Instagram ändert seine Haltung zur iPad-Nutzung – und das ist längst überfällig. Mit einer nativen App, neuen Creator-Tools und Änderungen an der Plattform selbst reagiert das Unternehmen auf den wachsenden Druck durch TikTok. Die neue App soll nicht nur das Nutzererlebnis verbessern, sondern Instagram auch attraktiver für Content Creator machen. Ob die Strategie aufgeht, bleibt abzuwarten. Klar ist aber: Für dich als Nutzer ergeben sich daraus neue Möglichkeiten und ein spürbar besseres Nutzungserlebnis – besonders auf dem iPad. (Photo by Unsplash / BoliviaInteligente)
- WhatsApp: Neue Datenschutzfunktion schützt deine Inhalte
- Trump überzeugt: Apple kann iPhones in den USA fertigen