Kartellbeschwerden gegen Apple sind nicht neu. Doch die Zahl dieser ist in der letzten Zeit stark angestiegen. Nun hat auch der Messenging-Dienst Telegram offiziell Beschwerde gegenüber Apple eingereicht.
Einem neuen Financial Times Bericht zufolge sieht sich Apple mit einer weiteren Kartellbeschwerde in Europa konfrontiert. Dieses Mal geht es um Telegram. In einem Beschwerdeschreiben an die EU-Kommission argumentieren die Entwickler der App, dass Apple iOS-Nutzern die Möglichkeit geben müsse, Software außerhalb des App Store herunterzuladen. So heißt es in dem Bericht:
Telegram hatte bereits 2016 Probleme mit Apple
„In einer Beschwerde an die EU-Wettbewerbschefin Margrethe Vestager sagte Telegram, das mehr als 400 Millionen Benutzer hat, Apple müsse „den Benutzern die Möglichkeit geben, Software außerhalb des App Store herunterzuladen“.
Im weiteren Verlauf soll Telegram seine bisherigen Erlebnisse im App Store umrissen haben. So wird ein Beispiel aus 2016 aufgeführt. Der Dienst soll damals daran gehindert worden sein, eine Spieleplattform im App Store zu starten, weil diese angeblich gegen Apples Richtlinien verstoßen würde. Telegram demontierte daraufhin das Projekt, um zu vermeiden, „aus dem App Store gelöscht zu werden“, und behauptete, es sei „ein Beispiel für Apples Fähigkeit, Innovationen dank seiner monopolistischen Macht auf dem App-Markt einzudämmen“. Anfang dieser Woche hat der Telegram-Gründer Pavel Durov einen Blog-Beitrag veröffentlicht, in dem er Apple dazu auffordert, die 30 Prozent hohe Provision zu erklären.
Auch in den USA wird gegen Apple ermittelt
Die bei der EU eingereichte Beschwerde ist nun ein weiterer Schritt im dem Bestreben, den App Store zu reformieren. Neben Telegram haben unter Anderem auch Spotify sowie Rakuten eine offizielle Kartellbeschwerde eingereicht. Doch neben dem App Store wird auch Apple Pay von der EU-Kommission untersucht. Unterdessen musste Apple Boss Tim Cook am gestrigen Tag vor dem Justizausschuss des Repräsentantenhauses vorsprechen, der aktuell eine Untersuchung auf wettbewerbswidriges Verhalten in Bezug auf den App Store durchführt. Demnach wird das in Cupertino ansässige Unternehmen nicht nur in der EU sondern auch in den USA attackiert. Ob sich am Ende tatsächlich etwas an Apples Politik ändern wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist – dieses Thema wird uns noch länger begleiten. (Photo by Denys Prykhodov / Bigstockphoto)