Apple hat vor kurzem das beliebte Spiel Fortnite aus dem App Store geworfen. Auch im Google Play Store fehlt der Titel. Grund dafür ist ein Verstoß gegen geltende App Store bzw. Play Store Richtlinien. Nun hat sich Epic Games erneut zu Wort gemeldet.
Epic Games hat mit Fortnite einen wahren Erfolgstitel erschaffen. Rund zwei Milliarden US-Dollar soll das Spiel in 2019 allein im App Store eingebracht haben. Doch nun ist vorläufig Schluss damit. App Anbieter sind bekanntlich dazu verpflichtet, das hauseigene Zahlungssystem von Apple bzw. Google zu verwenden. Auf die generierten Umsätze fällt im Anschluss eine Gebühr in Höhe von 30 Prozent an, die sowohl Apple als auch Google im eigenen Store verlangt. Aus diesem Grund hat Epic nun kurzen Prozess gemacht und eine eigene Zahlungsmethode in Fortnite eingeführt. Dies stellt allerdings einen Verstoß gegen geltende App Store Richtlinien da, weshalb die Anwendung kurze Zeit danach aus dem digitalen Marktplatz entfernt wurde. Als Antwort darauf, hat Epic gegen Apple und Google eine Klage eingereicht.
„Es geht um die Grundfreiheiten der Verbraucher“
Wie AppleInsider berichtet, hat Tim Sweeney, der CEO von Epic Games, am Freitag eine Reihe von Tweets verschickt, in denen er erklärte, dass es bei dem Rechtsstreit mehr um Wahlmöglichkeiten für Verbraucher und Entwickler gehe als um eine Möglichkeit für das Unternehmen, mehr an seinen Kunden zu verdienen.
Auf der grundlegendsten Ebene kämpfen wir für die Freiheit der Menschen, die Smartphones gekauft haben, Apps aus Quellen ihrer Wahl zu installieren, für die Freiheit der Entwickler von Apps, diese nach Belieben zu verbreiten und für die Freiheit beider Gruppen, direkt Geschäfte zu machen.
Einige Beobachter werfen dem Unternehmen nun vor, mehr Geld verdienen zu wollen. Das heißt, bei dem Rechtsstreit solle es lediglich um Geld gehen. Doch dem widerspricht Sweeney. Bei dieser Geschichte geht es mehr um „die Grundfreiheiten aller Verbraucher und Entwickler“.
„Apple und Google sind Mittelsmännern“
Ein weiteres Argument gegen die Unterstützung von #FreeFortnite ist, dass es sich hier nur um ein Milliarden-Dollar-Unternehmen handelt, das mit einem Billionen-Dollar-Konzern um Geld kämpft. Aber es geht nicht darum, dass Epic einen Sonderdeal will, es geht um die Grundfreiheiten aller Konsumenten und Entwickler.
Sweeney argumentiert, dass die Regeln und Gebühren der App-Stores von Apple und Google den Entwicklern schaden und die Spieler von den Entwicklern distanzieren.
Schließlich ist es nicht verkehrt, um Geld zu kämpfen … Man arbeitet hart, um sich dieses Zeug zu verdienen. Wenn Sie es ausgeben, hängt es davon ab, wie es aufgeteilt wird, ob Ihr Geld die Entwicklung von Spielen finanziert oder von Mittelsmännern genommen wird, die ihre Macht nutzen, um Spieler und Spieleautoren voneinander zu trennen.
Wie das Ganze am Ende ausgehen wird, bleibt spannend. Apple selbst sieht sich seit einiger Zeit dem Vorwurf ausgesetzt, wettbewerbswidrig zu handeln und eine monopolistische Kontrolle über den App Store zu haben. Sowohl der Justizausschuss des Repräsentantenhauses als auch die Europäische Kommission haben bereits eine Untersuchung gestartet. Daher ist der Zeitpunkt, den Epic Games für den Angriff ausgewählt hat, nicht sonderlich überraschend. Ob das Helfen wird, bleibt allerdings abzuwarten. (Bild: Epic Games)