Apple hat sein Führungsteam neu aufgestellt und das Siri-Team unter eine neue Leitung gestellt. Mike Rockwell, bisher für die Vision Pro verantwortlich, übernimmt die Sprachassistentin. Hintergrund sind Verzögerungen bei der Einführung neuer Apple Intelligence Funktionen, die künstliche Intelligenz stärker in Apple-Produkte integrieren sollen. Apple-CEO Tim Cook soll das Vertrauen in den bisherigen KI-Chef John Giannandrea verloren haben, zumindest in Bezug auf die Umsetzung. Giannandrea bleibt zwar im Unternehmen, verliert aber den direkten Einfluss auf Siri.
Die Entscheidung deutet darauf hin, dass Apple mit der bisherigen Entwicklung seiner Sprachassistentin unzufrieden ist. Siri wurde immer wieder für ihre eingeschränkte Funktionalität kritisiert, während Konkurrenten wie Google und OpenAI große Fortschritte gemacht haben. Die Neuaufstellung könnte ein Versuch sein, hier aufzuholen.
Neustrukturierung und Hintergründe
Wechsel in der Führung von Siri
Einem Bericht von Bloomberg zufolge hat Apple entschieden, die Verantwortung für Siri neu zu verteilen. Mike Rockwell, der bisher die Vision Products Group geleitet hat, übernimmt das Siri-Team und wird direkt an Apples Software-Chef Craig Federighi berichten. John Giannandrea, der zuvor für Siri verantwortlich war, bleibt zwar bei Apple, verliert aber die Kontrolle über die Sprachassistentin. Er wird sich weiterhin um die Forschung und Entwicklung von KI-Technologien kümmern, allerdings ohne die praktische Umsetzung im Produkt Siri zu leiten.
Warum Apple diesen Schritt geht
Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Apple hatte bereits im April 2023 mit internen Problemen bei der Weiterentwicklung von Siri zu kämpfen. Das Vision Pro Team soll sich damals frustriert über die Einschränkungen der Sprachassistentin geäußert haben. Es wurde sogar in Erwägung gezogen, alternative Steuerungsmethoden für das Gerät zu entwickeln, um Siri zu umgehen. Dass Rockwell nun die Verantwortung für Siri übernimmt, deutet darauf hin, dass Apple eine tiefgreifende Überarbeitung plant. Rockwell soll in internen Gesprächen immer wieder Kritik an Siri geäußert und Vorschläge für Verbesserungen gemacht haben. Seine Erfahrung mit Vision Pro könnte dabei helfen, die Sprachassistentin flexibler und persönlicher zu gestalten.
Weitere Personaländerungen im Siri-Team
Zusätzlich zu Rockwell wechseln zwei Führungskräfte aus seinem bisherigen Team zum Siri-Bereich. Eine davon ist Aimee Nugent, die in den letzten Tagen offiziell zur Siri-Abteilung versetzt wurde. Sie hat den Ruf, schwierige Projekte zu meistern, und soll dabei helfen, die Organisation neu aufzustellen, bevor Rockwell selbst stärker in das Team eingreift. Bloomberg zufolge war Rockwell schon länger als möglicher Nachfolger für Giannandrea im Gespräch. Die Entscheidung, nun endgültig das Siri-Team unter seine Leitung zu stellen, dürfte eine strategische Maßnahme sein, um die stagnierende Entwicklung von Apples KI-Strategie voranzutreiben.
Auswirkungen auf Vision Pro
Mit Rockwells Wechsel zu Siri braucht auch das Vision Pro-Team eine neue Führung. Diese Rolle übernimmt Paul Meade, der zuvor für die Hardware-Entwicklung von Vision Pro verantwortlich war. Er arbeitete bereits unter Rockwell und wird dessen bisherige Aufgaben übernehmen. Die Umstrukturierung zeigt, dass Apple Siri mehr Aufmerksamkeit schenken will, ohne dabei die Weiterentwicklung von Vision Pro zu vernachlässigen. Die Frage ist, wie sich Rockwells neue Rolle auf die Weiterentwicklung des Mixed-Reality-Geräts auswirkt und ob seine Vision für Siri mit den bestehenden KI-Forschungen von Giannandrea kompatibel ist (via Bloomberg).
Apple Intelligence und Siri: Ein Neustart mit ungewisser Zukunft
Mit der Neuausrichtung könnte Siri endlich eine größere Überarbeitung erhalten. Apple arbeitet daran, KI stärker in seine Produkte zu integrieren, und Siri soll dabei eine zentrale Rolle spielen. Bisher war Apples Sprachassistentin im Vergleich zur Konkurrenz oft eingeschränkt. Google Assistant und Alexa bieten flexiblere Antworten, während OpenAI mit ChatGPT ein völlig neues Level an KI-gestützter Interaktion erreicht hat. Apple will nun offenbar mit einer neuen Strategie aufholen. Es bleibt abzuwarten, wie Rockwell Siri weiterentwickelt und ob er in der Lage ist, die Integration von Apple Intelligence in das gesamte Ökosystem voranzutreiben. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich die Neuaufstellung als richtiger Schritt erweist oder ob Apple weiterhin mit Verzögerungen und technischen Herausforderungen zu kämpfen hat. (Photo by Unsplash / Carles Rabada)
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