Apple TV+ hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung im Streaming-Markt gewonnen. Nun unternimmt der Dienst einen weiteren wichtigen Schritt, um seine Präsenz in Europa auszubauen. Eine neue Vereinbarung mit der französischen Regierung sorgt dafür, dass mehr französischsprachige Inhalte produziert werden – nicht nur für Frankreich sondern auch für den Rest der Europäischen Union.
Streaming-Dienste sind in der Pflicht, sich an lokale Gegebenheiten und Regularien anzupassen. In Europa ist dies besonders wichtig, da die kulturelle Vielfalt ein zentrales Anliegen vieler Länder ist. Frankreich hat sich hier als Vorreiter positioniert und verlangt von internationalen Anbietern wie Apple TV+, Netflix und Amazon Prime Video, in lokale Produktionen zu investieren. Mit der neuen Vereinbarung setzt Apple TV+ ein klares Zeichen und zeigt, dass der Dienst nicht nur weltweit agieren sondern auch regionale Inhalte fördern will.
Apple TV+ investiert 20 Prozent des Nettoumsatzes in Frankreich
Der Kern der neuen Vereinbarung sieht vor, dass Apple TV+ jährlich 20 Prozent seines Nettoumsatzes in Frankreich in die Produktion von audiovisuellen Inhalten investiert. Dieser Umsatz resultiert hauptsächlich aus dem Verkauf von Abonnements, könnte aber auch Einnahmen aus anderen Geschäftsbereichen wie der Partnerschaft mit Canal+ umfassen. Diese Investitionen fließen in die Entwicklung und Produktion von Inhalten, die sowohl in Frankreich als auch im restlichen Europa verbreitet werden können. Dabei werden 70 Prozent der Mittel für unabhängige Produktionen reserviert, um kleinere, kreative Studios und Filmemacher zu unterstützen.
Stärkung der kulturellen Vielfalt in Europa
Die Vereinbarung steht im Einklang mit einem Dekret der französischen Regierung aus dem Jahr 2021. Dieses schreibt vor, dass ausländische Streaming-Dienste einen Teil ihrer inländischen Einnahmen zur Förderung französischer und europäischer Originalinhalte verwenden müssen. Ziel ist es, die kulturelle Vielfalt zu bewahren und die europäische Kreativbranche zu stärken. Frankreich hat sich dabei klar für die Unterstützung muttersprachlicher Inhalte ausgesprochen. Das bedeutet, dass viele der geplanten Produktionen in französischer Sprache oder zumindest in zweisprachigem Format produziert werden. Diese Inhalte können auch in anderen französischsprachigen Ländern wie Belgien, Kanada, der Schweiz oder in Teilen Afrikas verbreitet werden.
Französische Produktionsfirmen begrüßen die Initiative
Die Initiative von Apple TV+ wird von verschiedenen französischen Produktions- und Vertriebsgruppen positiv aufgenommen. Organisationen wie AnimFrance, SATEV, SEDPA, SPI, USPA und SACD lobten die Vereinbarung und hoben hervor, dass sie den Wunsch von Apple TV+ unterstreiche, sich stärker in das französische Regulierungssystem zu integrieren. In einer gemeinsamen Erklärung betonten die Gruppen, dass die Vereinbarung nicht nur die Vielfalt und Erneuerung französischen audiovisuellen Schaffens unterstütze sondern auch dazu beitrage, dessen Einfluss international zu stärken.
EU-weite Auswirkungen und die Rolle anderer Streaming-Dienste
Apple TV+ ist nicht der einzige Streaming-Dienst, der in Frankreich ähnliche Vereinbarungen eingegangen ist. Netflix und Amazon haben bereits entsprechende Regelungen unterzeichnet. Die französische Regulierungsbehörde Arcom sieht in diesen Vereinbarungen ein wichtiges Mittel, um die Vorgaben der EU aus dem Jahr 2018 zu erfüllen. Diese schreiben vor, dass 30 Prozent der Inhalte eines Streaming-Dienstes in der EU produziert werden müssen. Die Partnerschaft zwischen Apple TV+ und Frankreich könnte als Modell für andere EU-Länder dienen, die ebenfalls eine stärkere Förderung von nicht-englischsprachigen Inhalten anstreben. Sollte dies der Fall sein, könnte dies langfristig zu einem deutlich vielfältigeren Angebot auf den verschiedenen Plattformen führen.
Erste französischsprachige Produktionen von Apple TV+
Apple TV+ hat in den letzten Jahren bereits erste französische Originalproduktionen auf den Weg gebracht. Dazu gehören die Modedramaserie “La Maison”, der Thriller “Liaison”, der in London spielt, und die sechsteilige Miniserie “A L’ombre Des Forêts” (Im Schatten der Wälder).
Darüber hinaus hat Apple TV+ auch in europäische Produktionen investiert, die nicht auf Französisch gedreht wurden, wie zum Beispiel die zweisprachige Serie “Now and Then”. Die neue Vereinbarung wird es Apple TV+ ermöglichen, diese Strategie zu intensivieren und ein breiteres Publikum mit lokal produzierten Inhalten zu erreichen.
Apple TV+: Ein Schritt in die richtige Richtung
Die Zusammenarbeit zwischen Apple TV+ und Frankreich zeigt, wie Streaming-Dienste auf lokale Anforderungen eingehen und gleichzeitig ihre Reichweite ausbauen können. Für die Zuschauer bedeutet das mehr hochwertige Inhalte, die nicht nur unterhalten sondern auch kulturelle Besonderheiten und Geschichten aus Europa näherbringen. Apple TV+ beweist mit dieser Vereinbarung, dass es bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und sich den Herausforderungen des europäischen Marktes zu stellen. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich diese Investitionen auf das Angebot von Apple TV+ auswirken und ob weitere Länder ähnliche Vereinbarungen treffen werden. Für dich als Zuschauer bleibt es spannend, welche neuen Produktionen auf Apple TV+ erscheinen und welche Geschichten sie erzählen werden. Klar ist: Die Vielfalt auf der Plattform wird weiter wachsen und du kannst dich auf viele spannende Inhalte freuen. (Bild: Apple)
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