Apple könnte in den kommenden Monaten von der politischen Unsicherheit profitieren. Morgan Stanley hat sein Kursziel für die Aktie von Apple auf 235 US-Dollar erhöht. Der Grund: Neue Zölle der Trump-Regierung verunsichern Verbraucher weltweit, was sich kurzfristig positiv auf Apples Verkaufszahlen auswirkt. Was genau passiert ist und was das für Apple und dich bedeutet, erfährst du hier.
Wirtschaftliche Instabilität ist normalerweise schlecht für große Unternehmen. Bei Apple ist das aktuell anders. Neue Zölle, insbesondere gegen China, und das ständige Hin und Her in der Handelspolitik der USA sorgen dafür, dass viele Verbraucher schneller neue Geräte kaufen als geplant. Diese Entwicklung könnte Apples Umsatz und Gewinn kurzfristig nach oben treiben. Morgan Stanley sieht darin eine klare Chance und passt die Erwartungen für den Tech-Giganten entsprechend an.
Verbraucher kommen den Zöllen zuvor
Anfang April hat Präsident Trump am sogenannten „Tag der Befreiung“ neue weltweite Zölle eingeführt. Die Maßnahmen wirkten auf viele Verbraucher chaotisch und schwer vorhersehbar. Die Folge: Viele Menschen, die eigentlich erst Ende 2025 oder sogar 2026 ein neues iPhone oder einen neuen Mac kaufen wollten, haben ihre Käufe vorgezogen. Diese vorgezogene Nachfrage bringt Apple zusätzliche Umsätze bereits in der ersten Jahreshälfte 2025. Obwohl die neuen Zölle offiziell erst im April in Kraft traten, wirkten sich schon vorherige Ankündigungen auf das Konsumverhalten aus. Manche Verbraucher hatten wegen der Ankündigungen bereits im Märzquartal ihre Käufe erledigt. Dadurch dürfte Apple im zweiten Quartal 2025 einen leichten Anstieg bei Umsatz und Gewinn verzeichnen. Auch die Prognose für das dritte Quartal fällt dadurch optimistischer aus.
Apples Reaktion auf die Herausforderungen
Trotz der schwierigen politischen Lage bleibt Apple flexibel. Das Unternehmen wird alles versuchen, um Preiserhöhungen für Endverbraucher zu minimieren. Ein Teil der zusätzlichen Kosten soll entlang der Lieferkette verteilt werden. Gleichzeitig könnte Apple die günstigsten Speichervarianten der Geräte aus dem Sortiment nehmen. So steigen die Basispreise für iPhones und Macs, ohne dass es wie eine direkte Preiserhöhung wirkt. Diese Strategie soll helfen, die Nachfrage stabil zu halten, selbst wenn die globalen Produktionskosten steigen. Morgan Stanley lobt diesen Ansatz und sieht Apple gut aufgestellt, um die Folgen der Zölle abzufedern.
Die komplizierte Zollpolitik der Trump-Regierung
Die neuen Zölle am „Tag der Befreiung“ waren nicht die ersten Eingriffe von Präsident Trump. Bereits am Tag seiner Amtseinführung ordnete er die Schaffung eines External Revenue Service an und führte erste Zölle gegen Mexiko und Kanada ein. Danach folgten schrittweise Zollerhöhungen gegenüber China und anderen Ländern. Besonders die Zölle gegen China hatten unmittelbare Auswirkungen auf den Handel. Im April wurden die China-Zölle auf 125 Prozent angehoben, während für den Rest der Welt ein einheitlicher Zollsatz von 10 Prozent eingeführt wurde. Zwischendurch gab es kurzfristige Ausnahmen für bestimmte Produkte, auch für Cupertino.

Trump betonte jedoch, dass diese Ausnahmen nur vorübergehend sein würden und in Zukunft auch Halbleiterprodukte – eine wichtige Komponente für Apple – von neuen Zöllen betroffen sein könnten. Die ständigen Kursänderungen in der Zollpolitik sorgen für Unsicherheit. Analysten glauben aber, dass Apple diese Schwankungen besser bewältigen kann als viele andere Unternehmen. Gleichzeitig werfen staatliche Stellen die Frage auf, ob die gezielte Gewährung von Ausnahmen Anzeichen von Bevorzugung oder Korruption sein könnte.
Was noch offen bleibt
Der Bericht von Morgan Stanley geht nicht darauf ein, wie sich die vorgezogenen Käufe langfristig auf die Einführung des iPhone 17 im September oder auf das Weihnachtsquartal auswirken könnten. Auch von Apple selbst wird erwartet, dass sie sich bei der offiziellen Bekanntgabe der Quartalszahlen zu diesem Thema eher zurückhaltend äußern (via Morgan Stanley).
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Apple profitiert vorerst von vorgezogenen Käufen
Für Cupertino könnte sich die derzeitige Instabilität kurzfristig als Vorteil erweisen. Verbraucher sichern sich jetzt neue Geräte, bevor mögliche weitere Preiserhöhungen greifen. Das bringt Apple solide Zahlen für die ersten beiden Quartale 2025 und stärkt die Marktposition. Langfristig bleiben jedoch viele Unsicherheiten, etwa durch neue Zölle auf Halbleiter oder politische Eingriffe. Morgan Stanley bleibt trotzdem optimistisch und setzt ein klares Zeichen: Mit einem Kursziel von 235 US-Dollar trauen sie Apple einiges zu. (Bild: Shutterstock / Tada Images)
Haftungsausschluss: Keine Empfehlung für Investitionen
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