Apple baut schon seit Jahren an seiner Unabhängigkeit von China. Auch wenn viele den Handelsstreit zwischen den USA und China als Auslöser sehen, hatte Apple den Kurswechsel schon früher begonnen. Indien spielt dabei eine immer größere Rolle. Es geht nicht nur um neue Standorte, sondern um ein klares Zeichen: Apple will sich breiter aufstellen und Abhängigkeiten reduzieren.
Wer ein iPhone kauft, denkt selten darüber nach, wo es gebaut wurde. Doch hinter dem glänzenden Design steckt ein komplexes Netz aus Zulieferern und Produktionsstätten – und dieses Netz verschiebt sich gerade deutlich. Inzwischen wird jedes fünfte iPhone in Indien hergestellt. Das ist ein erheblicher Anteil, und die Zahlen zeigen: Die Verlagerung schreitet schnell voran.
Apples iPhone-Produktion verlagert sich weiter
Apple hatte bereits weit vor den von Donald Trump eingeführten Zöllen damit begonnen, seine iPhone-Produktion aus China in andere Länder zu verlagern. Indien war dabei von Anfang an im Fokus. Auch wenn die US-Regierung weiterhin erwartet, dass Apple mehr in den USA produziert, setzt das Unternehmen seine internationalen Pläne konsequent um. Bis März 2025 ist Indien laut der Zeitung The Straits Times zu einem bedeutenden Produktionsstandort geworden. Zwischen Ende März 2024 und Ende März 2025 wurden dort iPhones im Wert von 22 Milliarden US-Dollar gefertigt. Das entspricht einem Anstieg von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Unklare Angaben, aber klare Richtung
Einige Angaben aus dem Bericht sind nicht ganz eindeutig. Die 22 Milliarden Dollar werden dem indischen Technologieminister zugeschrieben, aber es bleibt unklar, ob es sich dabei um Ashwini Vaishnaw selbst handelt oder um eine Aussage aus seinem Ministerium. Außerdem gibt es keine genauen Angaben dazu, wie viele iPhones diese Zahl konkret abbildet – etwa weil nicht bekannt ist, welche Modelle in welchen Mengen produziert wurden. Es ist auch nicht klar, wie viele der in Indien hergestellten iPhones dort verkauft wurden und wie viele für den Export bestimmt waren.

Frühere Berichte sprechen von 30 bis 40 Millionen Geräten pro Jahr, von denen etwa 12 Millionen in Indien bleiben. Das würde bedeuten, dass ein Großteil tatsächlich in andere Länder geliefert wird. Die Zahl 22 Milliarden Dollar bezieht sich auf den Fabrikwert der Geräte. Das ist der Preis vor Versand, Steuern oder eventuellen Zöllen – also nicht der Betrag, den Endkunden zahlen. Deshalb lässt sich aus dieser Zahl auch keine verlässliche Stückzahl ableiten (via The Straits Times).
Indien erreicht 20 Prozent der weltweiten iPhone-Produktion
Trotz der unklaren Details ist eines deutlich: Indien macht inzwischen 20 Prozent der gesamten iPhone-Produktion von Apple aus. Das passt zu früheren Zielen des Unternehmens, mittelfristig ein Viertel der Produktion dorthin zu verlagern. Auch Apples Hauptfertigungspartner Foxconn plant laut aktuellen Berichten, seine Produktionskapazitäten in Indien bis Ende 2025 zu verdoppeln. Das zeigt, dass Apple und seine Partner langfristig auf diesen Standort setzen. Für Indien ist das ein wirtschaftlicher Erfolg, für Apple ein strategischer Schritt.
iPhones aus Indien – mehr als nur ein Trend
Indien spielt für Apple eine immer wichtigere Rolle. 20 Prozent aller iPhones stammen inzwischen von dort – Tendenz steigend. Die Produktionsverlagerung ist nicht nur eine Reaktion auf politische Spannungen, sondern auch Teil einer langfristigen Strategie. Apple reduziert Risiken, streut seine Lieferkette und baut Kapazitäten an neuen Standorten auf. Was das für dich heißt? Dein nächstes iPhone kommt vielleicht nicht mehr aus China, sondern aus Indien – und das ist kein Zufall, sondern ein geplanter Schritt in Apples globaler Ausrichtung. (Bild: Apple)
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