Apple steht mal wieder im Mittelpunkt der US-Handelspolitik. US-Präsident Donald Trump hat überraschend hohe Zölle auf Importe aus China verhängt. Das trifft Apple direkt – nicht nur finanziell, sondern auch strategisch. Trump sieht die Produktion in China als unhaltbar an und will US-Unternehmen zur Rückkehr in die Vereinigten Staaten bewegen. Dabei könnte Apple in Zukunft von einzelnen Zoll-Ausnahmen profitieren. Derzeit sieht es aber nicht danach aus.
Wenn du Apple-Produkte nutzt oder dich für das Unternehmen interessierst, solltest du die aktuellen politischen Entwicklungen im Blick behalten. Trump hat klare Vorstellungen davon, wo produziert werden soll – und China gehört für ihn nicht mehr dazu. Apple steckt dadurch in einem Dilemma. Die Lieferkette hängt an China, die Zölle steigen, und die Investoren sind nervös. Nachfolgend bekommst du einen Überblick über die aktuelle Lage, was Trump konkret gesagt hat und welche Auswirkungen das auf Apple hat.
Trump spricht Klartext: China ist keine Option mehr
Trump hat bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus erklärt, dass er die aktuelle Produktionsweise von Apple für nicht tragbar hält. Er sagte wörtlich, dass Apple „500 Milliarden Dollar ausgeben“ werde, um ein Werk in den USA zu bauen – aber nur, weil er die entsprechenden Maßnahmen ergriffen habe. Wäre es nach Apple gegangen, hätte das Unternehmen alles weiterhin in China produziert. Für Trump ist das keine akzeptable Lösung. Er bekräftigte dabei erneut sein Ziel, Produktion zurück in die USA zu holen. Das betrifft nicht nur Apple, sondern alle US-Unternehmen, die stark von Asien abhängig sind.
Zölle treffen Apple mit voller Wucht
Die neuen Zölle gegen China sind drastisch. Auf chinesische Waren gilt ab sofort ein Aufschlag von 125 Prozent. Für Apple heißt das: Jedes Gerät, das aus China in die USA importiert wird, ist jetzt deutlich teurer. Es gibt zwar weiterhin einen Basiszoll von 10 Prozent für Importe aus anderen Ländern wie Indien, Taiwan oder Vietnam, aber China ist klar im Nachteil. Die Folge war sofort spürbar: Die Apple-Aktie verlor nach der Zollankündigung fast 20 Prozent. Erst als Trump eine 90-tägige Pause für andere Sonderzölle – etwa auf Waren aus Vietnam und Taiwan – bekannt gab, konnte sich der Kurs leicht erholen und kletterte von einem Eröffnungspreis von 172 Dollar wieder auf knapp 200 Dollar.
Mögliche Ausnahmen: Trump zeigt sich offen – aber unkonkret
Auf die Frage, ob er bestimmte Unternehmen künftig von den Zöllen ausnehmen würde, antwortete Trump ausweichend. Er sagte, dass er sich das „mit der Zeit anschauen“ werde. Es gebe Unternehmen, die härter getroffen würden als andere, und in solchen Fällen wolle er „ein wenig Flexibilität zeigen“. Einen klaren Fahrplan oder eine Zusage für Apple gab es aber nicht. Während seiner ersten Amtszeit hatte Tim Cook, CEO von Apple, Trump noch davon überzeugen können, Apple-Geräte von den Zöllen auszunehmen. Dieses Mal war Cook damit offenbar nicht erfolgreich. Bisher hat Trump keine Ausnahme für Apple erteilt (via C-Span).
Apple investiert in den USA – aber nicht genug für Trump
Apple investiert durchaus in den Vereinigten Staaten. In Houston, Texas, entsteht eine Anlage, in der sogenannte Apple Intelligence Server gebaut werden sollen. Trotzdem findet der Großteil der Produktion weiterhin im Ausland statt. Der Grund liegt auf der Hand: Die Lieferkette von Apple ist hochkomplex, eingespielt und stark auf spezialisierte asiatische Hersteller ausgerichtet. Dazu kommt, dass es in den USA zu wenige qualifizierte Arbeitskräfte gibt, um die Fertigung in großem Stil zurückzuholen.
Chancen in Vietnam, Indien und Taiwan
Durch die hohen China-Zölle wird es für Apple attraktiver, auf andere Länder auszuweichen. Vietnam, Indien und Taiwan sind Alternativen, über die Apple schon länger nachdenkt und in die das Unternehmen bereits investiert. Für Importe aus diesen Ländern gilt weiterhin nur der 10-prozentige Basiszoll, was Apple zumindest kurzfristig Luft verschafft. Eine komplette Verlagerung der Produktion wäre allerdings teuer, riskant und technisch anspruchsvoll.
Apple zwischen Zollkosten und Produktionsrealität
Apple steht aktuell vor einer schwierigen Entscheidung. Die hohen Zölle auf Importe aus China machen die Produktion dort teuer und riskant. Gleichzeitig ist eine vollständige Rückverlagerung in die USA unter den aktuellen Bedingungen kaum machbar. Trump will mit aller Macht erreichen, dass Apple in den USA produziert – bisher aber ohne konkreten Plan, wie das funktionieren soll. Ob Apple in Zukunft wirklich von den Zöllen ausgenommen wird, ist offen. Sicher ist nur: Die Produktion in China bleibt ein politisches Ziel – aber unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten schwer durchzusetzen. (Bild: Apple)
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