Wenn du dich mit Prozessoren oder Halbleitertechnik beschäftigst, ist dir TSMC sicher ein Begriff. Der weltweit führende Auftragsfertiger für Chips hat jetzt auf seinem North America Technology Symposium den nächsten Entwicklungsschritt vorgestellt: den 1,4-Nanometer-Prozess namens A14, der ab 2028 in die Massenproduktion gehen soll. Damit setzt TSMC seine technologische Roadmap fort und richtet sich gezielt an Partner wie Apple, die regelmäßig auf die neuesten Fertigungstechnologien setzen.
TSMC produziert Chips für viele große Tech-Unternehmen, darunter Nvidia, AMD, Qualcomm und vor allem Apple. Gerade Apple vertraut bei seinen A- und M-Chips seit Jahren auf die Fertigungskompetenz von TSMC. Diese enge Partnerschaft macht es sehr wahrscheinlich, dass Apple frühzeitig Zugriff auf den neuen 1,4-nm-Prozess erhält. Derzeit setzt Apple noch auf Chips mit 3nm-Strukturbreite, doch der Wechsel auf 2nm ist für 2026 geplant. Der A14-Prozess soll dann zwei Jahre später den nächsten Schritt markieren.
Was der A14-Prozess kann
Der neue A14-Prozess von TSMC basiert auf einer Strukturbreite von 1,4 Nanometern. Im Vergleich zur kommenden 2nm-Technologie (N2) bringt er laut TSMC drei wesentliche Vorteile:
- Bis zu 15 Prozent höhere Leistung bei gleichem Energieverbrauch
- Oder bis zu 30 Prozent weniger Stromverbrauch bei gleicher Leistung
- Zusätzlich eine über 20 Prozent höhere Logikdichte
Diese technischen Fortschritte bedeuten konkret, dass Chips kleiner, effizienter und gleichzeitig leistungsfähiger werden. Das spielt besonders für mobile Geräte wie Smartphones, Tablets und Laptops eine Rolle, wo Energieeffizienz und Platzbedarf entscheidend sind.
Neue Zellarchitektur: NanoFlex Pro
TSMC hat im Rahmen der Vorstellung auch eine Weiterentwicklung seiner bisherigen Standardzellenarchitektur angekündigt. Die neue Plattform nennt sich NanoFlex Pro und soll die bereits existierende NanoFlex-Architektur erweitern. Ziel ist es, durch diese Optimierung eine höhere Leistung, bessere Energieeffizienz und mehr Designflexibilität für Kunden zu ermöglichen. Entwickler können mit dieser Architektur effizientere Chips mit variabler Leistungsaufnahme und Komplexität entwerfen, was langfristig die Entwicklung von KI-Anwendungen und High-End-SoCs unterstützen soll.
Zeitplan und Ausblick
Der A14-Knoten ist für die Serienfertigung im Jahr 2028 vorgesehen. Noch ist nicht klar, welche Kunden zuerst Zugriff auf die neue Technologie erhalten. Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen Apple und TSMC ist es aber denkbar, dass Apple ganz vorne dabei ist, sobald der A14-Prozess produktionsreif ist. Zuvor wird TSMC aber noch seinen 2nm-Prozess (N2) in den Markt einführen. Die Massenproduktion dafür soll noch 2025 anlaufen. Apple plant, ab 2026 erste Geräte mit 2nm-Technologie auf den Markt zu bringen. Es wird erwartet, dass die iPhone-18-Reihe dann erstmals den A20-Chip auf Basis dieses Fertigungsprozesses verwendet. Bis dahin setzt Apple bei iPhones und Macs weiter auf den 3nm-Knoten (N3P), vor allem wegen der aktuell noch begrenzten Produktionskapazitäten und der hohen Kosten für 2nm-Chips (via businesswire).
TSMC setzt neue Standards für Apple und Co.
Mit dem 1,4-nm-Prozess A14 zeigt TSMC, dass der technologische Fortschritt bei Halbleitern auch nach 2nm nicht stoppt. Der neue Knoten verspricht mehr Leistung, höhere Effizienz und kompaktere Designs. Gerade für Apple und andere Innovationsführer dürfte das ein wichtiger Schritt sein, um auch künftig leistungsstarke und energieeffiziente Geräte auf den Markt zu bringen. Wer sich für die Zukunft der Halbleiterindustrie interessiert, sollte TSMC also weiterhin genau im Blick behalten. (Photo by Unsplash+ / Osarugue Igbinoba)
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