Apple plant, seine KI-Funktionen im Mai in China einzuführen. Ein neuer Bericht von Bloomberg zeigt, wie das Unternehmen dabei vorgeht. Da China strenge Vorschriften für künstliche Intelligenz hat, setzt Apple auf lokale Partner: Alibaba und Baidu. Während Alibaba vor allem dafür sorgt, dass die KI-Technologie den staatlichen Anforderungen entspricht, liefert Baidu wichtige Funktionen für das iPhone 16. Die chinesische Version von Apple Intelligence wird sich deutlich von der in den USA bzw. Internationalen unterscheiden.
Apple steht in China unter Druck. Der Markt ist für das Unternehmen von enormer Bedeutung, doch die Verkaufszahlen sind zuletzt gesunken. Lokale Smartphone-Hersteller wie Huawei oder Xiaomi haben ihren Vorsprung ausgebaut, vor allem durch eigene KI-Features. Apple will mit einer angepassten Version seiner Apple Intelligence dagegenhalten, muss sich aber an die Regeln der chinesischen Regierung halten. Deshalb geht das Unternehmen einen ungewöhnlichen Weg und arbeitet mit chinesischen Firmen zusammen, um seine Technologie zu ermöglichen.
Apple passt seine KI für China an
Apple hat spezielle Teams in den USA und China, die an der Anpassung von Apple Intelligence arbeiten. In den USA und anderen Märkten basiert das System auf einer Kombination aus On-Device-Verarbeitung, Private Cloud Compute und der Integration von ChatGPT. In China ist diese Lösung nicht umsetzbar, weil Cloud-Dienste aus dem Ausland dort stark eingeschränkt sind und Apple keine freien KI-Modelle nutzen darf. Stattdessen übernimmt Alibaba eine Schlüsselrolle. Der Konzern entwickelt ein geräteinternes System, das Apples KI-Modelle anpasst. Diese Anpassung sorgt dafür, dass Inhalte den staatlichen Anforderungen entsprechen. Eine besondere Funktion ist die integrierte Zensur- und Filtersoftware. Sie stellt sicher, dass nur erlaubte Inhalte durch das System gelangen. Nutzer sollen davon möglichst wenig bemerken, weil die Software im Hintergrund arbeitet. Baidu ist der zweite wichtige Partner. Das Unternehmen entwickelt Visual-Intelligence-Funktionen für Apple. Diese sollen für das iPhone 16 gedacht sein. Damit werden Features zur Bilderkennung und Verarbeitung verbessert.
Die chinesische Version unterscheidet sich deutlich
Während die globale Version von Apple Intelligence auf eine Mischung aus lokaler und serverbasierter KI setzt, funktioniert die chinesische Version komplett anders. Apple ist in China stark auf seine Partner angewiesen. Ohne die Technologie von Alibaba und Baidu wäre Apple Intelligence dort nicht umsetzbar. Ein wichtiger Unterschied ist die Kontrolle über Inhalte. In den USA oder Europa verarbeitet Apple Daten verschlüsselt auf eigenen Servern oder direkt auf dem Gerät. In China läuft die Filterung durch Alibaba, wodurch die Regierung indirekten Zugriff auf die Inhalte hat. Das entspricht den Vorgaben für ausländische Technologieunternehmen in China. Ein weiterer Unterschied betrifft die Verfügbarkeit. Die neuen KI-Funktionen werden ausschließlich auf Apple-Geräten freigeschaltet, die in China verkauft werden. Nutzer in anderen Ländern erhalten weiterhin die internationale Version mit mehr Freiheit und weniger Einschränkungen und somit deutlich mehr Datenschutz und Privatsphäre.
Apple Intelligence: Cupertino zwischen Marktchancen und Image-Risiken
Die Entscheidung, Apple Intelligence in China zu verändern, ist eine strategische Notwendigkeit. Apple verliert dort Marktanteile während chinesische Hersteller mit eigenen KI-Funktionen punkten. Durch die Zusammenarbeit mit Alibaba und Baidu kann Apple aufholen und sich wieder stärker positionieren. Allerdings gibt es Risiken. Apple betont weltweit Datenschutz und Nutzerkontrolle – in China kann das Unternehmen diese Prinzipien nicht vollständig umsetzen. Die Anpassung an die chinesischen Vorschriften könnte das Image von Apple in westlichen Märkten beeinflussen. Kritiker könnten dem Unternehmen vorwerfen, zu große Zugeständnisse an die chinesische Regierung zu machen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Apple entschlossen, seine KI-Technologie nach China zu bringen. Die Verhandlungen mit den Behörden laufen bereits aber es sind noch einige Genehmigungen nötig, bevor Apple Intelligence in China tatsächlich startet. (Bild: Apple)
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