Apple hat heute eine Aktualisierung der App Store Richtlinien bekanntgegeben. Diese berücksichtigen einige neue Funktionen, die mit iOS 14 eingeführt werden, darunter App Clips, In-App-Käufe und neue Regeln für Streaming-Spiele.
Den neuen App Store Richtlinien zufolge ist es zukünftig erlaubt, Streaming-Spiele wie Microsofts xCloud im App Store anzubieten. Doch alle Spiele, die in einem solchen Abonnement enthalten sind, müssen Apple zufolge direkt im App Store bereitgestellt werden. Die Änderung erfolgte nun, nachdem Cupertino mit Microsoft wegen xCloud eine Auseinandersetzung hatte. Unklar bleibt aber, ob Microsoft alle xCloud-Spiele separat in den App Store hochladen wird. Doch dies scheint die Lösung für xCloud auf iOS bzw. iPadOS zu sein.
„Jedes Streaming-Spiel muss im App Store als individuelle App eingereicht werden“
Streaming-Spiele sind erlaubt, solange sie alle Richtlinien einhalten – z. B. muss jedes Spiel-Update zur Überprüfung eingereicht werden, Entwickler müssen geeignete Metadaten für die Suche bereitstellen, Spiele müssen den In-App-Kauf verwenden, um Features oder Funktionen freizuschalten, usw. Natürlich gibt es immer das offene Internet und Webbrowser-Apps, um alle Benutzer außerhalb des App Store zu erreichen.
Jedes Streaming-Spiel muss im App Store als individuelle App eingereicht werden, so dass es eine App Store Produktseite hat, in Diagrammen und in der Suche erscheint, Benutzerbewertungen und Rezensionen hat, mit Bildschirmzeit und anderen Kindersicherungsanwendungen verwaltet werden kann, auf dem Gerät des Benutzers erscheint usw.
Dienste für Streaming-Spiele dürfen allerdings eine App in Form eines Katalog bereitstellen, über die sich potenzielle Kunden anmelden können. Apps müssen den Benutzern die Möglichkeit bieten, für ein Abonnement mit In-App-Kauf zu bezahlen. Darüber hinaus müssen alle Spiele mit einer individuellen App Store Produktseite verlinkt sein. Weitere Regeln besagen, dass Anwendungen, die als „Reader-Anwendungen“ klassifiziert sind, wie z. B. Netflix, die Account-Erstellung für kostenlose Pakete anbieten und Account-Verwaltungsfunktionen für bestehende Kunden bereitstellen können, jedoch keine Zahlungsoptionen anbieten müssen.
Apple reagiert auf Betrug von Epic Games
Eine weitere Änderung zielt auf Fortnite ab. So hat Apple in den Richtlinien festgelegt, dass Anwendungen keine versteckten bzw. nicht dokumentierte Funktionen enthalten dürfen. Der Funktionsumfang einer App muss sowohl für den Nutzer als auch das App Store Review Team klar ersichtlich sein. Zur Erinnerung: Epic Games hat eine direkte Zahlungsoption in Fortnite eingeschleust, die von Apple nicht genehmigt wurde, was zu dem ganzen Rechtsstreit zwischen Apple und Epic führte. Demnach müssen alle neuen Features sowie Produktänderungen im Abschnitt „Notes for Review“ spezifisch beschrieben werden, wenn Entwickler Updates einreichen. Generische Beschreibungen werden dabei abgelehnt. Apps, die Kaufoptionen für „Echtzeit-Person-zu-Person-Erfahrungen“ zwischen zwei Personen (wie z.B. Nachhilfeunterricht) anbieten, können nun andere Kaufmethoden als Apples In-App-Kauf verwenden, um Zahlungen einzuziehen. Anwendungen, die Kaufoptionen verwenden, an denen mehr als zwei Personen beteiligt sind, müssen allerdings Apples In-App-Kaufsystem zwingend anbieten.
App-Clips, Widgets und Co. dürfen keine Werbung enthalten
Kostenlose Standalone-Apps, die bezahlte Web-basierte Tools ergänzen, müssen das In-App-Kaufsystem von Apple nicht verwenden, solange es keinen Kauf innerhalb der App oder Handlungsaufforderungen für den Kauf außerhalb der App gibt. Außerdem dürfen Apps von den Nutzern nicht verlangen, die App zu bewerten, die App zu überprüfen, Videos anzusehen, andere Apps herunterzuladen, Werbung anzutippen, Tracking zu aktivieren oder andere ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, um auf Funktionen oder Inhalte zuzugreifen, die App zu nutzen oder eine finanzielle Entschädigung zu erhalten. Des weiteren müssen sich App-Clips, Widgets, Erweiterungen und Benachrichtigungen auf die Funktionalität einer App beziehen. In Bezug auf App-Clips wird betont, dass diese keine Werbung enthalten dürfen. Doch auch Widgets, Benachrichtigungen, Tastaturen und watchOS-Apps dürfen ebenfalls keine Werbung enthalten. Wer die vollständige Liste aller Änderungen der App Store Richtlinien einsehen möchte, der findet diese auf der Apple Developer Webseite. AirPods Pro bei Amazon im Sonderangebot – jetzt erhältlich. (Photo by bigtunaonline / Bigstockphoto)