Apple gehört seit Jahren zu den Vorreitern in der Technologiebranche, doch auch ein Gigant wie Apple steht hin und wieder vor Herausforderungen. Aktuell sorgt die schwache Nachfrage nach den OLED-iPad-Pro-Modellen für Schlagzeilen. Die Verkaufszahlen bleiben deutlich hinter den Erwartungen zurück, was nicht nur Apple betrifft sondern auch einen seiner Hauptzulieferer, LG Display.
OLED-Technologie gilt als Meilenstein in der Display-Entwicklung. Apple hat diese Technologie 2024 erstmals in seine iPad-Pro-Modelle integriert, um bessere Bildqualität, höhere Energieeffizienz und ein beeindruckendes Kontrastverhältnis zu bieten. Doch trotz der innovativen Technik haben sich die Geräte nicht wie erwartet verkauft. Statt der ursprünglich prognostizierten 10 Millionen Einheiten gehen Marktforscher jetzt nur noch von 6,7 Millionen Verkäufen im Jahr 2024 aus. Diese unerwartete Entwicklung hat dazu geführt, dass LG Display seine Produktionsstrategie grundlegend anpassen muss.
Schwache Verkaufszahlen bei OLED-iPads
Die iPad-Pro-Modelle mit OLED-Technologie wurden im Mai 2024 eingeführt. Mit 11- und 13-Zoll-Displays waren sie die ersten Apple-Geräte mit dieser Technologie für größere Bildschirme. Die Erwartungen waren hoch: Die Prognosen gingen davon aus, dass bis Ende 2024 etwa 10 Millionen Geräte verkauft werden könnten. Doch die Realität sieht anders aus. Laut Display Supply Chain Consultants (DSCC) wurden diese Zahlen im Oktober 2024 drastisch nach unten korrigiert. Die aktuellen Schätzungen belaufen sich nur noch auf 6,7 Millionen Einheiten. Diese schwache Nachfrage betrifft nicht nur Apple direkt sondern auch seinen Zulieferer LG Display, der die OLED-Panels für die iPads herstellt.
Anpassung der Produktion bei LG Display
LG Display hat seine Produktionslinie ursprünglich auf OLED-Panels für Tablets und PCs ausgerichtet (via The Elec). Doch die geringeren Bestellungen für die iPad-Pro-Modelle haben dazu geführt, dass die Auslastung dieser Produktionslinie stark zurückgegangen ist. Um die Verluste auszugleichen, plant das Unternehmen nun, die bestehende Produktionslinie für iPhone-OLED-Panels umzurüsten. Das Besondere daran: Statt eine neue Produktionslinie zu bauen, die Kosten von rund 1,5 Milliarden US-Dollar verursachen würde, wird die bestehende Infrastruktur angepasst. Diese Anpassung erfordert nur minimale Modifikationen und ist deutlich günstiger als eine komplette Neuinvestition.
Technische Unterschiede zwischen iPad- und iPhone-OLED-Panels
Die Umstellung der Produktionslinie ist technisch durchaus machbar, stellt LG Display jedoch vor spezifische Herausforderungen. Die OLED-Panels für iPads verwenden Glassubstrate mit Dünnfilmverkapselung (TFE) während iPhone-Panels ein flexibles Polyimid-Substrat mit einer einzigen Emissionsschicht nutzen. Das bedeutet, dass die Produktionsprozesse angepasst werden müssen, um den Anforderungen der iPhone-Panels zu entsprechen.
Zukunft der OLED-Technologie bei Apple
Die aktuelle Entwicklung zeigt, wie dynamisch die Technologiebranche agieren muss, um auf Marktentwicklungen zu reagieren. Apple plant, die OLED-Technologie in den kommenden Jahren auf weitere Produktlinien auszuweiten. So könnte 2026 eine OLED-Version des iPad Air auf den Markt kommen, wobei die schwachen OLED-iPad-Pro-Verkäufen auch hier Auswirkungen haben könnten. Auch Apples 14- und 16-Zoll MacBook Pro Modelle könnten ab 2026 von Mini-LED auf OLED umgestellt werden.
Apple und OLED: Der Weg nach vorne trotz Rückschlägen
Die schleppenden Verkaufszahlen der OLED-iPad-Pro-Modelle zeigen, dass selbst etablierte Unternehmen wie Apple nicht immun gegen Marktschwankungen sind. Für LG Display bedeutet dies eine notwendige Anpassung der Produktionsstrategie, um Verluste auszugleichen und sich gleichzeitig auf die wachsende Nachfrage nach iPhone-OLED-Panels zu konzentrieren. Für dich als Konsument bleibt die Entwicklung spannend. Die OLED-Technologie ist weiterhin ein zentraler Bestandteil der Zukunftsstrategie von Apple. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen diese Herausforderungen meistert und welche Innovationen es in den kommenden Jahren auf den Markt bringt. Die nächsten Schritte, insbesondere die Einführung von OLED in weiteren Produktreihen, könnten richtungsweisend für die gesamte Branche sein. (Bild: Apple)