Apple gerät zunehmend in den Strudel des Kartellrechtsverfahrens gegen Google. Das Unternehmen setzt sich aktiv dafür ein, weiterhin an den Vereinbarungen mit Google festzuhalten, da diese für Apple eine bedeutende Einnahmequelle darstellen. Der milliardenschwere Deal, durch den Google als Standardsuchmaschine in Apples Safari-Browser festgelegt ist, steht auf dem Prüfstand. Das US-Justizministerium sieht darin eine wettbewerbswidrige Praxis und möchte solche Verträge verbieten. Apple will sich gegen diese Maßnahmen wehren, doch das Gericht hat dem Unternehmen bisher eine direkte Beteiligung an dem Verfahren verwehrt.
Apple verdient jedes Jahr Milliarden durch die Vereinbarung mit Google. Allein 2022 erhielt das Unternehmen rund 20 Milliarden Dollar dafür, dass Google die voreingestellte Suchmaschine auf iPhones und Macs bleibt. Wenn diese Einnahmen wegfallen, muss Apple neue Wege finden, um die dadurch entstehenden finanziellen Lücken zu schließen. Doch das ist nicht das einzige Problem. Sollte das US-Justizministerium erfolgreich sein, könnte Apple langfristig keine Verträge mehr mit Google abschließen. Die US-Regierung plant, solche Deals für mindestens ein Jahrzehnt zu verbieten. Zudem könnte die Entscheidung dazu führen, dass Apple keine Einflussmöglichkeit auf den Suchmaschinenmarkt mehr hat. Apple will sich deshalb in das Verfahren einbringen, um seine Interessen zu vertreten. Doch das Gericht sieht dafür aktuell keine Notwendigkeit. Apple hat daraufhin Berufung eingelegt und fordert, dass der Prozess pausiert wird, bis über die eigene Beteiligung entschieden wurde.
Googles Kartellrechtsstreit und die Folgen für Apple
Das US-Justizministerium verklagte Google bereits 2020 wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens. Es argumentierte, dass Google durch exklusive Vereinbarungen mit Apple seine Monopolstellung auf dem Suchmaschinenmarkt absichert. Nach einem langen Verfahren wurde Google für schuldig befunden. Ein zentraler Punkt des Urteils betrifft die Vereinbarung zwischen Apple und Google. Google zahlt Milliardenbeträge, um auf Apple-Geräten die Standard-Suchmaschine zu bleiben. Laut dem Gericht verhindert diese Praxis, dass Konkurrenzunternehmen eine echte Chance haben, Marktanteile zu gewinnen. Die US-Regierung will nun drastische Maßnahmen durchsetzen. Neben dem Verbot von Verträgen zwischen Apple und Google gibt es Überlegungen, Google zu zwingen, seinen Chrome-Browser zu verkaufen oder Android von anderen Diensten wie der Google-Suche und dem Play Store abzukoppeln. Diese Maßnahmen würden Googles Geschäftsmodell erheblich schwächen.
Warum Apple sich in den Prozess einmischen will
Apple sieht sich direkt betroffen, da ein Verbot der Vereinbarung mit Google finanzielle und strategische Nachteile mit sich bringen würde. Das Unternehmen hat mehrere Gründe, sich in das Verfahren einzumischen:
- Verlust einer wichtigen Einnahmequelle: Apple verdient durch den Deal mit Google jährlich Milliarden. Ein Verbot dieser Zahlungen würde ein großes Loch in Apples Finanzen reißen.
- Fehlende Einflussmöglichkeit auf den Prozess: Falls Apple nicht aktiv am Verfahren teilnehmen kann, hat das Unternehmen keine Möglichkeit, Beweise vorzulegen oder auf mögliche Abhilfemaßnahmen Einfluss zu nehmen.
- Mögliche dauerhafte Trennung von Google: Falls das Gericht entscheidet, dass Apple und Google für mindestens zehn Jahre keine geschäftlichen Vereinbarungen treffen dürfen, müsste Apple sich langfristig nach neuen Suchmaschinen-Partnerschaften oder Alternativen umsehen.
Apple argumentiert, dass es ein Recht darauf habe, sich an dem Verfahren zu beteiligen. Das Gericht sieht das jedoch anders und hat Apples Antrag bereits aus Zeitgründen abgelehnt.
Was passiert, wenn Apple nicht eingebunden wird?
Sollte Apple keine Möglichkeit bekommen, sich in das Verfahren einzumischen, könnte es nur zuschauen während über mögliche Abhilfemaßnahmen entschieden wird. Das wäre problematisch, denn es könnte dazu führen, dass Apple am Ende keinerlei Zahlungen von Google mehr erhält, die Google-Suche aber trotzdem als Option anbieten muss. Zudem könnte Google sich in der Verteidigung auf andere Themen konzentrieren, etwa darauf, den Chrome-Browser zu behalten. Damit würde der Deal mit Apple für Google weniger Priorität haben, was Apples Position weiter schwächen könnte.
Ein Fall mit weitreichenden Folgen für Apple und Google
Der Rechtsstreit zwischen Google und der US-Regierung hat direkte Auswirkungen auf Apple. Sollte das Gericht den Deal zwischen Apple und Google verbieten, verliert Apple eine wichtige Einnahmequelle und könnte langfristig von Google als Partner abgeschnitten werden. Während Apple versucht, sich in das Verfahren einzubringen, um seine Interessen zu verteidigen, hat das Gericht diesen Antrag bisher abgelehnt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Apple noch eine Möglichkeit bekommt, sich zu wehren oder ob das Unternehmen mit den Entscheidungen des Gerichts leben muss. Fest steht, dass dieser Fall nicht nur Apple und Google betrifft sondern langfristig auch die Suchmaschinenlandschaft und die gesamte Tech-Branche verändern könnte. (Bild: Apple / Google)
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