Apple hat im Rahmen des „One more thing“-Events offiziell den ersten, speziell für den Mac entwickelten Prozessor, mit dem Namen M1 angekündigt. Alles was du rund um Apples neuen Mac-Prozessor wissen musst, findest du nachfolgend.
Der Apple M1-Chip zeichnet sich durch ein Design mit acht Kernen in Verbindung mit einer leistungsstarken Neural Engine und einem Grafikprozessor aus. Diese wegweisende Kombination bietet dramatische Effizienz- und Leistungssteigerungen für den Mac. Die Umstellung von Intel auf Apple Silicon Chips gab das Unternehmen im Rahmen der WWDC 2020 bekannt. So soll die gesamte Mac-Palette in den nächsten zwei Jahren umgestellt werden. Gestartet wurde das Ganze mit dem aktuellen MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini. Wenn Apple den Prozessor in einem Mac steuert, kann das Unternehmen eine wesentlich bessere Software-Optimierung bieten.
Apple Silicon Mac-Geräte können fortan iOS- und iPadOS-Anwendungen ausführen
Im Falle des Mac bedeutet dies, dass macOS 11 Big Sur speziell auf den M1-Prozessor abgestimmt wurde. Dadurch, dass das Silicon intern hergestellt wird, hat Apple viel mehr Kontrolle darüber, wie gut macOS und Mac zusammen harmonieren. Abgesehen von den technischen Spezifikationen des neuen M1-Chips, dürfte die Optimierung in macOS zu dramatischen Verbesserungen der Leistung und Zuverlässigkeit führen. Die Verwendung von Apple Silicon im Mac bedeutet auch, dass der Mac nun iPhone und iPad Anwendungen ausführen kann. Entwickler können sich allerdings dagegen entscheiden und ihre Apps für den Mac App Store sperren. Apple bewirbt das Ganze wie folgt:
- iPhone- und iPad-Anwendungen auf dem Mac über den Mac App Store herunterladen
- Mit der Rosetta-2-Übersetzung können Nutzer Anwendungen, die für Intel-Macs entwickelt wurden, auf Apple Silicon ausführen (Hinweis: Manchmal schneiden Anwendungen in Rosetta mit M1 besser ab als nativ mit Intel – so Apple)
- Universal Apps sind Anwendungen, die für Apple Silicon- und Intel-Prozessoren entwickelt wurden und im Mac App Store oder im Web heruntergeladen werden können
Apple Silicon: „erstaunliche maschinelle Lernleistung“
Während der Online-Veranstaltung im November erklärte Johny Srouji, Senior Vice President of Hardware Technologies bei Apple:
Es gab noch nie einen Chip wie den M1, unseren bahnbrechenden SoC für den Mac. Er baut auf mehr als einem Jahrzehnt der Entwicklung branchenführender Chips für iPhone, iPad und Apple Watch auf und läutet eine völlig neue Ära für den Mac ein. Wenn es um Silicon mit niedrigem Stromverbrauch geht, hat der M1 den weltweit schnellsten CPU-Kern, die weltweit schnellste integrierte Grafik in einem Personal Computer und die erstaunliche maschinelle Lernleistung der Apple Neural Engine. Mit seiner einzigartigen Kombination aus bemerkenswerter Leistung, leistungsstarken Funktionen und unglaublicher Effizienz ist der M1 bei weitem der beste Chip, den wir je entwickelt haben.
Er wird basierend auf dem 5-Nanometer Fertigungsverfahren mit 16 Milliarden Transistoren gebaut und wurde speziell „für Mac-Systeme entwickelt, bei denen geringe Größe und Energieeffizienz von entscheidender Bedeutung sind“ – so Apple. Als solcher bietet der M1 eine branchenführende Leistung pro Watt. Dies ist der Grund, warum die ersten Apple Silicon MacBook Air und MacBook Pro Modelle im Vergleich zu ihren Intel-Vorgängern so bemerkenswerte Verbesserungen bei der Batterielaufzeit bieten können.
Apple M1: Die CPU
Das Herzstück des M1-Chips ist eine 8-Kern-CPU mit vier Hochleistungskernen und vier hocheffizienten Kernen. Die Hochleistungskerne bieten jeweils branchenführende Leistung für Single-Threaded-Aufgaben. Apple nach seien sie „die weltweit schnellsten CPU-Kerne aus stromsparendem Silicon“. Interessanterweise erklärte das Unternehmen, dass die vier hocheffizienten Kerne „herausragende Leistung bei einem Zehntel der Leistung“ liefern. Tatsächlich sind die hocheffizienten Kerne selbst so leistungsstark, dass sie eine ähnliche Leistung wie das Intel MacBook Air mit zwei Kernen liefern und gleichzeitig viel effizienter sind. Insgesamt, so Apple, arbeiten die acht Kerne zusammen, um „unglaubliche Rechenleistung für die anspruchsvollsten Aufgaben zu liefern und die weltweit beste CPU-Leistung pro Watt zu erzielen“. Erste Hinweise von Experten deuten darauf hin, dass der M1-Chip dem Hype gerecht werden wird.
Apple Silicon: Der Grafikprozessor
Wars das schon? Nein. Der M1 bietet noch viel mehr. Er verfügt auch über eine GPU mit bis zu 8 Kernen, die 25.000 Threads gleichzeitig ausführen kann. Apple nach bedeutet das, dass der M1 „extrem anspruchsvolle Aufgaben mit Leichtigkeit“ bewältigen kann. Nach Angaben des Unternehmens verfügt der Chip mit einem Durchsatz von 2,6 Teraflops über die „weltweit schnellste integrierte Grafik in einem Personal Computer“. Doch was bedeutet das alles für den Einsatz in der realen Welt? Im Grunde genommen werden Aktivitäten wie Apple Arcade, Videos bearbeiten, Grafikdesign, ein externes 6K-Display mit Strom versorgen und vieles mehr mit Leichtigkeit gemacht.
Apple Silicon: Die Neural Engine
Der M1-Chip bringt auch Apples branchenführende Neural Engine zum ersten Mal auf den Mac. Die M1 Neural Engine verfügt über ein 16-Kern-Design, das 11 Billionen Operationen pro Sekunde ausführen kann. Das in Cupertino ansässige Unternehmen verwendet die Neural Engine im iPhone und iPad seit der Einführung des A11-Prozessors im Jahr 2017. Doch welche Art von Verbesserungen sind mit der Neural Engine zu erwarten? Die Neural Engine wurde speziell für Aufgaben des maschinellen Lernens entwickelt. Dazu gehören Dinge wie Videoanalyse, Spracherkennung, künstliche Intelligenz und vieles mehr. Viele moderne Anwendungen setzen bei alltäglichen Aufgaben zunehmend auf maschinelles Lernen, so dass die Neural Engine im M1-Chip eine sehr wichtige Rolle spielen wird. Sie arbeitet in Verbindung mit der CPU und dem Grafikprozessor und wird das Benutzererlebnis enorm verbessern.
Apple M1-Chip: Einheitliche Speicher- und SSD-Leistung
Doch das war es noch immer nicht. Der brandneue Apple M1-Chip enthält auch eine neue einheitliche Speicherarchitektur. So heißt es bei Apple:
M1 verfügt außerdem über eine einheitliche Speicherarchitektur, die Speicher mit hoher Bandbreite und niedriger Latenz in einem einzigen Pool innerhalb eines kundenspezifischen Chips zusammenführt. Dadurch können alle Technologien im SoC auf die gleichen Daten zugreifen, ohne sie zwischen mehreren Speicherpools kopieren zu müssen, wodurch Leistung und Effizienz weiter verbessert werden.
Speziell für SSD-Speicher hat Apple einen neuen Hochleistungs-Speichercontroller mit AES-Verschlüsselungshardware für verbesserte Sicherheit und schnellere Leistung integriert. Laut dem Unternehmen bietet das neue M1-betriebene MacBook Air eine bis zu 2x schnellere SSD-Leistung.
M1-Macs mit Secure Enclave und ISP
Es war bereits zu erwarten, dass Apple den M1-Chip mit der Secure Enclave ausstatten wird. Sie erledigt Aufgaben wie Touch ID-Authentifizierungen und andere sicherheitsrelevante Dinge. In früheren Modellen wurde die Secure Enclave im T1- und T2-Chip untergebracht. Doch die Integration in den M1-Prozessor bringt weitere Vorteile. Der brandneue M1-Chip wurde außerdem mit dem neuesten Bildsignalprozessor ausgestattet, der eine höhere Videoqualität mit besserer Rauschunterdrückung sowie einen verbesserten Weißabgleich und einen größeren Dynamikbereich bietet. Auf diese Weise soll die Webcam des MacBook Air und Pro eine bessere Qualität liefern, obwohl die gleiche „eingestaubte“ 720p-Kamera verbaut wurde.
Apple M1-Chip: Es gibt aber auch Einschränkungen
Der neue Apple M1-Chip mag viele Vorteile haben. Doch es gibt auch Einschränkungen. Die ersten Macs, die mit dem M1-Chip ausgestattet wurden, sind das MacBook Air, das MacBook Pro 13″ und der Mac mini. Sie alle verfügen nur über zwei USB-C-Anschlüsse, die USB 4 und Thunderbolt unterstützen. Es wird vermutet, dass eine Einschränkung des M1-Controllers vorhanden ist, weshalb die Geräte nur zwei Anschlüsse unterstützen. Eine weitere Einschränkung liegt im Bereich Arbeitsspeicher. Die aktuelle Mac-Reihe kann lediglich mit 8 bzw. 16 GB RAM erworben werden. Intel-Macs gibt es dagegen mit mehr Arbeitsspeicher. Das Gleiche gilt auch für SSD-Speicher. Auch hier wird vermutet, dass der M1-Chip an seine Grenzen stößt. Außerdem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Apple Silicon Macs keine externen Grafikverarbeitungseinheiten unterstützen. Ob sich das in Zukunft ändern wird, bleibt abzuwarten. AirPods Pro bei Amazon im Sonderangebot – jetzt erhältlich. (Bild: Apple)