Apple hat ein Problem. Siri, die Sprachassistentin, die einst als revolutionär galt, bleibt hinter den Erwartungen zurück. Apple Intelligence sollte das ändern und Siri intelligenter machen, doch viele der angekündigten Funktionen fehlen oder sind verschoben worden. Nutzer warten auf echte Fortschritte, während die Konkurrenz mit Google Gemini und Microsofts Copilot bereits neue Maßstäbe setzt. Was ist schiefgelaufen? Warum kann Apple nicht liefern? Und was bedeutet das für die Zukunft von Siri?
Apple kündigt selten etwas an, das nicht ausgereift ist. Doch mit Apple Intelligence scheint das Unternehmen aus Cupertino gegen seine eigene Regel verstoßen zu haben. Versprochen wurden eine verbesserte Siri, kontextbezogene Antworten und eine optimierte Sprachsteuerung. Doch anstatt Fortschritt gibt es Verzögerungen. Funktionen, die längst da sein sollten, wurden auf 2026 verschoben. Intern sieht man das Problem. Robby Walker, der Verantwortliche für Siri, hat die Schwierigkeiten zugegeben. Er bezeichnete die Situation als „peinlich“ und „enttäuschend“. Doch Konsequenzen gibt es keine, zumindest nicht für die Apple-Führung. Während andere Unternehmen personelle Veränderungen vornehmen würden, bleibt Apple bei seiner eingeschworenen Managementstruktur.
Was steckt hinter den Verzögerungen, und was bedeutet das für Siri?
Apples große Ankündigung und die Realität
Apple Intelligence wurde als das große KI-Upgrade für iPhones, iPads und Macs angekündigt. Die wichtigste Neuerung: Siri sollte endlich verstehen, was Nutzer wirklich wollen. Kontextbezogene Antworten, eine bessere Integration ins System und eine natürlichere Sprachausgabe wurden versprochen. Doch von diesen Verbesserungen fehlt jede Spur. Apple hatte bereits Ende 2024 mit der Vermarktung begonnen, doch nun ist klar, dass viele Features nicht wie geplant eingeführt werden. Die Bildschirmwahrnehmung und der persönliche Kontext, zwei Kernfunktionen von Apple Intelligence, wurden verschoben. Apple rechnet erst 2026 mit einer vollständigen Umsetzung.
Interne Probleme und fehlende Konsequenzen
Es ist ungewöhnlich für Apple, ein Produkt so früh zu bewerben, wenn es noch nicht fertig ist. Normalerweise hält sich das Unternehmen bedeckt, bis es sicher ist, dass alles funktioniert. Doch diesmal hat Apple zu viel versprochen und zu wenig geliefert. Robby Walker hat intern eingestanden, dass Apple die Erwartungen selbst zu hoch geschraubt hat. Doch obwohl die Probleme offensichtlich sind, gibt es keine sichtbaren Konsequenzen für das Management. In anderen Unternehmen würde ein solches Scheitern meist dazu führen, dass Verantwortliche zurücktreten oder ersetzt werden. Doch bei Apple bleibt alles beim Alten. Das Apple-Management ist eine geschlossene Gruppe. Tim Cook ist seit 2011 CEO, Jeff Williams seit 2010 COO. Die meisten leitenden Angestellten sind seit über einem Jahrzehnt in ihren Positionen. Apple toleriert gelegentliche Rückschläge, solange das große Ganze funktioniert. Doch wie lange kann sich das Unternehmen solche Verzögerungen leisten?
Der Konkurrenzdruck steigt
Während Apple mit Siri kämpft, haben Google und Microsoft große Fortschritte gemacht. Google Gemini ist tief in das Google-Ökosystem integriert und kann kontextbezogene Antworten liefern. Microsofts Copilot AI Engine hilft bei der Produktivität und wird in Office-Anwendungen und Windows eingebunden. Siri hingegen fühlt sich für viele Nutzer veraltet an. Ohne echte Fortschritte droht Apple den Anschluss zu verlieren. Die Konkurrenz hat nicht nur leistungsfähigere KI-Assistenten, sondern integriert diese auch schneller und konsequenter. Das Problem für Apple: Die Erwartungen der Nutzer sind hoch. Viele warten auf eine wirklich smarte Siri, doch die Verbesserungen kommen nur schleppend. Apple kann sich Verzögerungen nicht mehr leisten, wenn es in der KI-Welt eine führende Rolle spielen will.
Die Klausurtagung – Ein Wendepunkt?
Diese Woche trifft sich das Apple-Management zur jährlichen Klausurtagung in der Carmel Valley Ranch. Normalerweise geht es bei diesen Treffen um langfristige Strategien und neue Produkte. Doch dieses Jahr dürfte die Diskussion um Siri und Apple Intelligence im Mittelpunkt stehen. Die Frage ist, ob Apple einen Plan hat, um die versprochenen Funktionen schneller auszuliefern. Die Verzögerungen zeigen, dass Apple entweder mit unerwarteten technischen Herausforderungen kämpft oder dass interne Prozesse nicht so effizient sind, wie sie sein sollten. Es gibt Anzeichen dafür, dass Apple vorsichtiger wird. Die Werbekampagne für Apple Intelligence wurde vorerst zurückgezogen. Offiziell, weil Apple die neuen Funktionen erst bewerben will, wenn sie verfügbar sind. Doch das zeigt auch, dass Apple sich bewusst ist, dass es zu früh zu viel versprochen hat.
- Apple Intelligence: Mehrere Sprachen möglich?
- Apple Intelligence mit Siri verwenden: Tipps für dein iPhone
- ChatGPT mit Apple Intelligence: Einfach auf dem iPhone einrichten
Was bringt die Zukunft für Siri?
Die nächste große Chance für Apple, Siri zu verbessern, ist iOS 19. Die neue Version des Betriebssystems soll im Herbst 2025 erscheinen und könnte eine verbesserte Siri mitbringen. Doch selbst wenn das gelingt, bleibt die Frage, ob Apple wirklich mit Google und Microsoft mithalten kann. Die größte Herausforderung wird es sein, die Verzögerungen nicht noch weiter auszudehnen. Apple kann sich keine weiteren Fehlschläge leisten, wenn es im KI-Wettlauf relevant bleiben will. Für Nutzer bedeutet das vor allem eines: Geduld. Apple wird Siri weiter verbessern, aber die großen Neuerungen kommen später als erhofft. Bis dahin bleibt Siri das, was sie heute ist – eine Sprachassistentin mit viel Potenzial, das noch nicht ausgeschöpft wurde. Die besten Produkte für dich: Unsere Amazon Storefront bietet eine breite Auswahl an Zubehörteilen, auch für HomeKit. (Bild: Apple)
- iOS 19 – Alle Gerüchte und Neuerungen im Überblick
- Apple in der Kritik: Verzögerung der Siri-KI sorgt für Unmut
- Apple Aktie: Morgan Stanley senkt Kursziel auf 252 Dollar
- Apple Intelligence: Warum iPhone-Upgrades ausbleiben könnten