Im März hat Apple im Rahmen einer Keynote diverse neue Dienste vorgestellt – doch das Highlight ist nach wie vor Apples neue Kreditkarte – die Apple Card. Neben den offiziellen Informationen seitens Apple sind mittlerweile viele neue Details rund um das neue Zahlungsmittel aus Cupertino aufgetaucht.
Die Apple Card wurde ursprünglich im März während der „Its show time“ Veranstaltung der Weltöffentlichkeit präsentiert. Neben dem neuen Zahlungsmittel stellte Apple weitere Services wie Apple TV+ und Apple News+ vor. Die Apple Card war dabei das Highlight der gesamten Show. Die Karte ist Apples offizieller Einstieg in die Kreditkartenindustrie – realisiert wird die neue Apple Pay Ergänzung in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs. Berichten nach soll Apple mit unterschiedlichen Banken über das Projekt verhandelt haben – sie alle sollen jedoch aufgrund der Rentabilität abgesagt haben.
Apple Card Design
Obwohl es sich lediglich um eine normale Kreditkarte handelt, ist es Apple dennoch gelungen hohe Begeisterung in i-Fans zu wecken. Die physische Version der Kreditkarte wird aus Titanium gefertigt – einem Leak zufolge soll diese 14,75 Gramm wiegen. Die Vorderseite der Kreditkarte ist schlicht gehalten und wurde mit einem geprägten Apple-Logo und dem Chip versehen. Weiter unten wird auch der Name des Karteninhabers in schwarzer Schrift festgehalten. Auf der Rückseite der Karte befinden sich die Logos von Goldman Sachs, dem Herausgeber der Karte, und Mastercard. Auch ein grauer Streifen ist dabei deutlich zu erkennen. Die Apple Card wird in einer weißen Verpackung mit Regenbogenmuster auf der Innenseite ausgeliefert. Da die Karte mit dem Mastercard-Netzwerk verknüpft ist kann diese weltweit eingesetzt werden. Für Apps und Webseiten gibt es eine virtuelle Kartennummer in der Wallet-App. Diese wird bei einem Kauf in Safari automatisch eingesetzt. Übrigens, die Kreditkartennummer ist nur über die Wallet-App einsehbar – die physische Karte wird ohne entsprechende Nummer ausgeliefert – ein Feature das Apple als „gibt Ihnen ein ganz neues Maß an Sicherheit“ bezeichnet.
Apple Card Bonussystem und Gebühren
Wie viele andere Anbieter von Kreditkarten wird auch die Apple Card über ein Bonussystem verfügen. Nutzer dieser Karte bekommen einen Rabatt von zwei Prozent bei jeder Bezahlung. Käufe bei Apple selbst, einschließlich Apple Stores, iTunes, dem App Store werden mit drei Prozent Rabatt belohnt. Der Bonus heißt Apple Cash und wird jeden Tag an die Nutzer ausgezahlt. Das System gewinnt mit seiner Einfachheit im Vergleich zu Konkurrenzprodukten deutlich mehr Aufmerksamkeit. Auch zu den Gebühren gibt es natürlich offizielle Informationen – Apple zufolge ist die Nutzung der Karte völlig kostenlos. Das heißt, es fällt keine Jahresgebühr für die Karte selbst an. Lediglich der effektive Jahreszins bleibt erhalten – dieser liegt zwischen 13,24 Prozent und 24,24 Prozent – je nach Bonität des Anwenders. Kunden die ihre Kreditkarten-Abrechnung verspätet zahlen sollen nicht zusätzlich mit Strafzinsen oder Verspätungsgebühren belegt werden. Dies ist ein besonderer Punkt mit dem sich die Apple Card von vielen Konkurrenzprodukten abheben soll.
Antrag und Kreditwürdigkeit
Was die Beantragung der Karte angeht, so deuten jüngste Berichte darauf hin, dass die Ausfüllung des Antrags lediglich eine Minute dauern soll. Dies liegt daran, dass Apple einen Großteil der benötigten Daten aus der Apple ID selbst entnimmt – wurde der Antrag abgeschickt, so kann der Nutzer in der Regel direkt mit einer Antwort rechnen. Die Entscheidung über eine Bewilligung soll demnach bereits in wenigen Minuten dem Nutzer mitgeteilt werden. Wurde die Karte genehmigt, so kann der Kunde direkt loslegen – die Titan Version der Apple Card soll anschließend in ein bis zwei Wochen zugestellt werden. Wie die Voraussetzungen für die Ausstellung der Karte im Einzelnen aussehen, wurde weder von Apple noch von Goldman Sachs kommuniziert.
Einer anonymen Quelle zufolge können Kunden mit geringer Kreditwürdigkeit ebenfalls eine Apple Card bekommen, da Apple und Goldman Sachs die Voraussetzungen im Vergleich zu anderen Kreditkartenherausgebern nicht so hoch angesetzt haben. Dafür fallen jedoch die Limits dementsprechend niedriger aus. Es scheint so, als ob Apple und Goldman Sachs einem breiten Spektrum von Verbrauchern die neue Kreditkarte anbieten wollen, was möglicherweise sehr hilfreich für manch einen sein könnte – ob das jedoch wirklich so vorteilhaft ist, sei mal dahingestellt.
Die Einrichtung der Apple Card
Sobald der Kunde die physische Apple Card erhalten hat, kann diese wie jedes andere Apple Zubehör mit dem iPhone direkt gekoppelt werden. Der Vorgang wird durch einen Fingertipp auf das kleine iPhone-Symbol in der Apple Card Verpackung ausgelöst. Möglich macht es ein darin verbauter NFC-Chip. Nun öffnet sich ein Setup-Bildschirm auf dem iPhone, ähnlich dem der AirPods bzw. des HomePods. Während dem Einrichtungsprozess muss der Nutzer lediglich den Anweisungen folgen – danach ist die Apple Card aus Titanium einsatzbereit.
Apple Card und Sicherheit
Wie bereits oben erwähnt, enthält die physische Apple Card keine Kartennummer, CVV oder ein Verfallsdatum auf der Karte selbst. Diese Daten kann der Kunde jederzeit aus der Wallet-App im iPhone entnehmen. Des Weiteren wird die physische Kreditkarte keine Unterschrift auf der Rückseite benötigen. Die Apple Card wird es nicht als Partner- bzw. Gemeinschaftskarte geben. Ersatzkarten sind kostenlos – eine Zwei-Faktor-Authentifizierung wird im Übrigen vorausgesetzt. Apple geht bei der Verwaltung der Kreditkarte einen Schritt weiter. Besitzer einer Apple Card können jederzeit mittels Knopfdruck in der Wallet App eine neue Kreditkartennummer generieren lassen – ein besonders hoher Sicherheitsaspekt – ein neuer CVV Code wird dabei ebenfalls erstellt. Neben einer fast geheimen Kreditkartennummer muss jeder Kaufvorgang mit Touch ID oder Face ID bestätigt werden. Außerdem ist bei jeder Transaktion ein Bestätigungscode erforderlich. Die physische Kreditkarte wurde im Übrigen nicht mit einer NFC-Funktion ausgestattet – die Aufgabe des kontaktlosen Bezahlens bleibt somit dem iPhone und der Apple Watch vorbehalten. Was den Schutz vor Betrugsversuchen angeht, so gibt es auch dafür eine Lösung. Wird eine potenziell betrügerische Kreditkarten-Buchung feststellt, so wird der Nutzer direkt mittels einer Push-Benachrichtigung darüber informiert. Hier kann die Transaktion mit einem „OK“ oder „Problem melden“ markiert werden. Ein besonders interessantes Feature bekommt die digitale Apple Card. Je nach Ausgabeverhalten des Nutzers verändert die digitale Kreditkarte ihre Farbe. Jede Kategorie hat ein eigenes Farbmuster. So kann der Nutzer anhand des Farbverlaufs erkennen wofür die meisten Umsätze getätigt wurden. Während die Konkurrenz volle Einsicht in die einzelnen Buchungen hat, verspricht Apple das dies bei der Apple Card nicht der Fall sein wird – so heißt es:
„Bei Apple glauben wir fest an Ihr Recht auf Datenschutz. Deshalb haben wir für Apple Card eine einzigartige Architektur entwickelt, die Dinge wie Ihren Transaktionsverlauf und Zusammenfassungen der Ausgaben direkt in der Wallet-App auf Ihrem iPhone generiert. Selbstverständlich wird Goldman Sachs Ihre Daten für den Betrieb der Apple Card verwenden. Sie werden Ihre Daten jedoch niemals zu Marketing- oder Werbezwecken an Dritte weitergeben oder verkaufen“.
Die Wallet-Anwendung als Zentrale
Das Beste an der Apple Card ist die Übersichtlichkeit. Alles rund um Apples Kreditkarte wird über die Wallet-App abgewickelt. Diese verwendet jedoch andere Apple Apps. Wenn der Nutzer wissen möchte, wo Transaktion XY getätigt wurde, so wird die Apple Card mittels Apple Maps die genaue Position bestimmen – inklusive Adresse und Namen des jeweiligen Shops. Der zur Verfügung stehende Saldo wird über ein Ringsystem – bekannt aus der Apple Watch Aktivitäten-App – angezeigt.
Darüber hinaus bietet das besagte Ringsystem weitere Funktionen. Nutzer die ihre Abrechnung in Raten zahlen möchten, können dies über einen dafür vorgesehenen Ring bestimmen – dabei werden natürlich die Zinsen ebenfalls eingeblendet. Die Abrechnung kann individuell gestaltet werden. So stehen unter Anderem automatische Abbuchungen im Wochen-, Zwei-Wochen- oder Monatstakt zur Verfügung. Die Apple Card verfügt aber auch über intelligente Zahlungsvorschläge, die sich an den Nutzer anpassen können.
Verfügbarkeit der Apple Card
Die Apple Card wird noch in diesem Sommer veröffentlicht. Es wird erwartet, dass die Kreditkarte mit iOS 12.4 live geht. Dabei wird Apples neues Zahlungsmittel vorerst nur in den USA erhältlich sein. Wann die Apple Card in weiteren Ländern verfügbar sein wird bleibt abzuwarten. Jüngsten Gerüchten zufolge soll es bereits Verhandlungen mit diversen Finanzbehörden über eine Expansion nach Europa geben. Möglicherweise werden Fans nicht so lange auf die Apple Card warten müssen, wie es bereits mit Apple Pay der Fall war. Hier gehts zum Apple Shop auf Amazon – alles was dein Apfel-Herz begehrt. (Bild: Apple)