Obwohl Apple den Plan der EU scharf kritisiert hat, erreichte das Europäische Parlament bei der Abstimmung um einheitliche Ladegräte eine bemerkenswerte Mehrheit. Nun ist es beschlossene Sache – der erste Schritt für die Regulierung von Ladegeräten war erfolgreich.
Die Mitglieder des europäischen Parlaments haben am Donnerstag abgestimmt. Von 659 Abgeordneten haben insgesamt 582 für eine Resolution gestimmt während 40 dagegen waren und 37 Enthaltungen gezählt wurden. Damit ist der Grundstein für eine europaweite Regelung der Ladegeräte gelegt. So heißt es in der offiziellen Pressemitteilung:
Es bestehe „dringender Bedarf an regulatorischen Maßnahmen der EU“, um den Elektronikschrott zu reduzieren und die Verbraucher in die Lage zu versetzen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen, so die Abgeordneten in einer mit 582 zu 40 Stimmen bei 37 Enthaltungen angenommenen Entschließung, in der die obligatorische Einführung gemeinsamer Ladegeräte für alle mobilen Geräte gefordert wird.
Das Parlament möchte, dass die Kommission den in der Funkgeräterichtlinie 2014 vorgesehenen delegierten Rechtsakt bis Juli 2020 verabschiedet oder gegebenenfalls bis spätestens zum gleichen Zeitpunkt eine legislative Maßnahme vorlegt.“
Diese Ladeanschlüsse wurden vorgeschlagen
Zu den vorgeschlagenen Ladeanschlüssen für mobile Endgeräte gehören Micro-USB, USB-C und der Lightning-Stecker. Da USB-C mittlerweile weit verbreitet ist, stehen die Chancen für Lightning eher schlecht. Demnach wird sich die EU wahrscheinlich für USB-C entscheiden. Ob Apple auf den jüngsten EU-Schritt reagieren wird, bleibt abzuwarten. Cupertino hat sich bereits gegen die Idee einer Regulierung ausgesprochen. In der damaligen Erklärung sagte Apple, dass die Industrie bereits auf USB-C umsteigen und dass eine Regulierung zur Erzwingung der Konformität die Innovation ersticken sowie den europäischen Verbrauchern schaden würde. Das Unternehmen behauptete außerdem, dass ein solcher Schritt „eine beispiellose Menge an Elektronikschrott und große Unannehmlichkeiten für die Nutzer mit sich bringen würde“, da mittlerweile weit über eine Milliarde Geräte mit Lightning-Port verkauft wurden. (Photo by plantic / Bigstockphoto)