Die Diskussion rund um einen einheitlichen Ladeanschluss im europäischen Parlament ist zurück. Das Ziel ist klar – der Abfall soll reduziert und der Komfort erhöht werden und was wird aus Apples Lightning-Port?
Einige Mitglieder des Europäischen Parlaments fordern nun endlich die Umsetzung einer in den Funkrichtlinien hinterlegten Notiz aus 2014. So heißt es in der Mitteilung mit dem Titel „Aufruf zur Einführung eines gemeinsamen Ladegerätes für alle Mobiltelefone“ wie folgt:
Um den Elektronikschrott zu reduzieren und das Leben der Verbraucher zu erleichtern, wollen die Abgeordneten verbindliche Maßnahmen für Ladegeräte, die für alle Mobiltelefone und andere tragbare Geräte passen. In der Funkgeräterichtlinie 2014 forderte der EU-Gesetzgeber die Entwicklung eines gemeinsamen Ladegerätes und erteilte der Kommission die Befugnis, dies durch einen delegierten Rechtsakt zu verfolgen. Der Ansatz der Kommission, die Industrie zur Entwicklung gemeinsamer Ladegeräte zu „ermutigen“, blieb hinter den Zielen der Mitgesetzgeber zurück. Die freiwilligen Vereinbarungen zwischen den verschiedenen Akteuren der Branche haben nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt. Ein gemeinsames Ladegerät sollte für alle Mobiltelefone, Tablets, E-Book-Lesegeräte und andere tragbare Geräte geeignet sein – so die Abgeordneten. Die Debatte am Montag wird mit einer Entschließung in einer der nächsten Plenarsitzungen abgeschlossen. Schätzungen zufolge fallen bei alten Ladegeräten jährlich mehr als 51 000 Tonnen Elektroschrott an.
Source, EU-Briefing
„Mehr als 1 Milliarde Apple Geräte mit Lightning-Stecker“
Demnach sollen nun Nägel mit Köpfen gemacht werden, indem „verbindliche Maßnahmen“ greifen sollen. Der Versuch, Technologieunternehmen zur Entwicklung einer standardisierten Lösung zu „ermutigen“ hat bekanntlich nicht ganz geklappt. Damals wurden Ladeanschlüsse wie Micro-USB, USB-C und der Lightning-Stecker vorgeschlagen. Doch Apple setzte sich bereits vor einem Jahr zur Wehr und verteidigte den Lightning-Stecker trotz der eigenen Bemühungen USB-C präsenter werden zu lassen wie folgt:
Mehr als 1 Milliarde Apple Geräte wurden mit einem Lightning Anschluss ausgeliefert, zusätzlich zu einem ganzen Ökosystem von Zubehör- und Geräteherstellern, die Lightning für unsere gemeinsamen Kunden nutzen. Wir möchten sicherstellen, dass neue Gesetze nicht dazu führen, dass mit jedem Gerät unnötige Kabel oder externe Adapter ausgeliefert werden oder die Geräte und das Zubehör, die von vielen Millionen Europäern und Hunderten von Millionen Apple Kunden weltweit verwendet werden, veraltet sind. Dies würde zu einer beispiellosen Menge an Elektronikschrott und zu großen Unannehmlichkeiten für die Nutzer führen. Wenn man gezwungen wäre, diesen riesigen Kundenmarkt zu stören, hätte dies Folgen, die weit über die erklärten Ziele der Kommission hinausgehen. Ab 2009 hat Apple die Bemühungen der Industrie angeführt, gemeinsam eine gemeinsame Ladelösung zu fördern. Und mit dem Aufkommen des USB Type-C haben wir uns zusammen mit sechs anderen Unternehmen verpflichtet, dass alle neuen Smartphone-Modelle diesen Standard über einen Stecker oder eine Kabelbaugruppe nutzen werden. Wir glauben, dass diese gemeinsame Anstrengung vieler der führenden Unternehmen der Branche besser für die Innovation, besser für die Verbraucher und besser für die Umwelt ist.
via Feedback from: Apple Inc.
Eine Abstimmung wird im Rahmen der nächsten Tagungen erwartet – ob diese am Ende zum gewünschten Ziel führen wird, bleibt natürlich abzuwarten. (Photo by mixmagic / Bigstockphoto)
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