Apple hat im Rahmen der diesjährigen Consumer Electronic Show in Las Vegas an einer Diskussion rund um Datenschutz teilgenommen. Dabei bestätigte der Konzern eine Art Vorabprüfung von Nutzerinhalten in der iCloud. Doch das Ganze hat einen bestimmten Grund – Kindesmissbrauch.
Auch Apple geht gegen illegale Nutzerinhalte wie Kindesmissbrauch vor. Dabei werden Fotos sowie Videos vor dem Upload in die iCloud geprüft. Das bestätigte Apples Datenschutzchefin – Jane Horvath – während einer Diskussion rund um die Themen Datenschutz, Privatsphäre und Verschlüsselung. Die Überprüfung der Daten auf illegale Inhalte sei wichtig – doch dazu muss die Verschlüsselung nicht leiden, dies wäre Horvath zufolge auch der falsche Weg. Apple setzt dagegen auf spezielle Techniken um Kinderpornographie in der iCloud ausfindig zu machen. Horvath erklärte den Vorgang wie folgt:
Unsere Systeme nutzen – ähnlich wie Spam-Filter für E-Mails – elektronische Signaturen um vermutlichen Kindesmissbrauch aufzuspüren.
Wird verdächtiges Material entdeckt, so findet eine individuelle Prüfung statt. Bei einem Treffer wird der jeweilige Account gesperrt und an die Behörden gemeldet. Doch welche Technik wird dabei eingesetzt? Diese Frage bleibt unbeantwortet. Möglicherweise kommt das Tool PhotoDNA zum Einsatz. Inhalte können dadurch vollautomatisch und verschlüsselt mit einer zentralen Datenbank für Kinderpornographie abgeglichen werden.
Einsatz bei Diensten mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung möglich
Wie nun im Übrigen bekanntgeworden ist, könnten solche Tools auch in Zukunft bei Diensten mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingesetzt werden – ob Apple bereits iMessage Inhalte einer derartigen Prüfung unterzieht ist nicht bekannt. Die allgemeinen Datenschutzrichtlinien wurden jedenfalls am 31. Dezember 2019 aktualisiert. So heißt es unter dem Punkt „Wie wir personenbezogene Daten nutzen“ wie folgt:
Personenbezogene Daten unterstützen uns auch bei Erstellung, Entwicklung, Bereitstellung, Erbringung und Verbesserung unserer Produkte, Dienstleistungen, Inhalte und Werbung. Sie erleichtern ferner das Auffinden verlorener Geräte und das Vorgehen gegen Betrug. Wir können Ihre personenbezogenen Daten auch für Zwecke der Account- und Netzwerksicherheit verwenden. Dies umfasst auch den Schutz unserer Dienste zum Wohle aller Benutzer sowie die Vorabprüfung und das Scannen hochgeladener Inhalte auf potenziell illegale Inhalte, darunter Materialien in Zusammenhang mit der sexuellen Ausbeutung von Kindern. (Photo by Thufir / Bigstockphoto)