Der taiwanesische Fertiger Foxconn ist langjähriger Apple Produzent und steht nicht selten im Rampenlicht. Doch dieses Mal geht es um einen massiven Betrug im iPhone-Geschäft – möglicherweise sogar den Größten.
Konkret sollen ranghohe Foxconn-Manager iPhones, ohne Apples Wissen, produziert haben. Diese Modelle wurden mit Ausschuss-Bauteilen illegal montiert – so der Vorwurf. Der Betrug soll über einen Zeitraum von rund drei Jahren ca. 43 Millionen US-Dollar erzielt haben. Die Taiwan News berichtet dabei wie folgt:
Der taiwanesische Elektronikhersteller Foxconn sagte am Mittwoch (18. Dezember), dass eine Untersuchung wegen eines angeblichen Betrugs eingeleitet wurde, bei dem Mitarbeiter iPhones mit defekten Komponenten verkauft haben. Ein taiwanesischer Geschäftsmann hat angeblich mit einer Gruppe von Führungskräften am Standort Zhengzhou von Foxconn zusammengearbeitet, um fehlerhafte iPhone-Teile zu beschaffen und zu montieren, die dann unter dem Deckmantel von iPhone Produkten verkauft werden, die in der chinesischen Produktionsstätte hergestellt werden. Die defekten Komponenten wären nach den üblichen Verfahren zerstört worden. Der Geschäftsmann und sein Verbrecherring haben aus den illegalen Geschäften ein Vermögen gemacht und angeblich in den letzten drei Jahren 1,3 Milliarden NT$ (43 Millionen US$) eingestrichen.
Konkrete Details zu dem Ablauf sind bislang nicht bekannt. Es scheint jedoch, als hätte das Managementteam, das für die Zerstörung defekter Komponenten verantwortlich ist, eine große Rolle dabei gespielt. Demnach sollen diese die Bauteile an die Betrüger verkauft haben, die im Anschluss die Geräte montiert und an ahnungslose Kunden verkauft haben. Einem lokalen Bericht zufolge soll eine Untersuchung vom Apple Business Assurance & Audit (BA&A) Team durchgeführt werden, das direkt an den Vorstand des Unternehmens berichtet. Der ganze Fall soll durch eine anonyme Mail direkt an Tim Cook ins Laufen gekommen sein. Betrugsversuche rund um iPhones gab es schon immer, doch diese Größenordnung ist selbst für das iPhone neu. Sollte sich der Vorwurf am Ende tatsächlich bewahrheiten, so dürfte es sich um den größten bislang bekannten Betrugsfall bei einem Fertigungspartner handeln. (Photo by Parilov / Bigstockphoto)