Einem neuen Bericht zufolge soll Apple intern den gesamten Prozess zur Softwareentwicklung überarbeitet haben. Grund für die Umstellung soll das iOS 13 Debakel sein.
Der gut informierte Bloomberg Journalist Mark Gurman will nun erfahren haben, dass Apple intern ein paar Änderungen vornimmt. Demnach soll sich die Umstellung auf die gesamte Softwareentwicklung beziehen. Gurman zufolge möchte Apple die Art und Weise ändern, wie iOS, macOS, iPadOS, tvOS und watchOS entwickelt und getestet werden. Die neue Strategie soll seinen Informationen nach bereits vollständig auf iOS 14 angewendet werden.
Acht Updates in zwei Monaten
Die Bilanz spricht für sich. Apple hat innerhalb von zwei Monaten satte acht Updates für iOS 13 veröffentlicht. Nun ist auch der Grund bekannt, wieso iOS 13.1 noch vor der finalen Veröffentlichung von iOS 13 als Beta bereitgestellt wurde. Im August soll klar gewesen sein, dass die Zeit zur Fertigstellung von iOS 13 nicht ausreichen wird. Der Auslöser waren hierbei die unzähligen Neuerungen. Demnach habe man sich Ende August dazu entschlossen, den Fokus auf iOS 13.1 zu legen und iOS 13 trotz vieler Fehler freizugeben. Aus diesem Grund wurde am 27. August 2019 iOS 13.1 in der ersten Vorschau veröffentlicht. Die finale Version folgte nur wenige Tage nach der Freigabe von iOS 13.
„Flags“ kommen zum Einsatz
Die neue Strategie soll Gurman zufolge „Flags“ beinhalten. Diese kommen dann zum Einsatz, wenn unfertige oder fehlerhafte Funktionen im Build enthalten sind. Mit „Flags“ können diese Features aktiviert bzw. deaktiviert werden. Durch die gezielte Isolierung unfertiger oder fehlerhafter Neuerungen kann die Gesamtstabilität einer Software-Version sichergestellt werden. Diese Strategie ist allerdings nicht neu. Unternehmen wie Google oder Microsoft verwenden diese bereits seit längerem – betont Gurman.
Erscheint iOS 14 übersichtlicher?
Dem Bloomberg Journalisten zufolge könnte auch iOS 14 in einer übersichtlicheren Version erscheinen. Demnach seien ursprünglich viele Neuerungen geplant gewesen, manche dieser könnten jedoch erst 2021 unter iOS 15 erscheinen. Nur so könnte Apple sicherstellen, dass es nicht noch einmal zu so einem Debakel wie in diesem Herbst kommt. Manche glauben, dass Apple mit iOS 12 einen ähnlichen Ansatz verfolgt hat, was am Ende zu einer stabileren Software führte. Gurman zufolge wurden diese Änderungen erst kürzlich bei einem Meeting unter der Leitung von Craig Federighi – Apples Senior Vice President, Software Engineering – bekanntgegeben. Sollten seine Informationen stimmen, wovon auszugehen ist, dürfen wir uns auf ein smarteres iOS 14 freuen – und das ist auch gut so. Neuerungen sind immer begrüßenswert, doch weniger ist oftmals mehr. (Photo by Joykid / Bigstockphoto)