DeepSeek, eine chinesische KI-App, ist in Südkorea nicht mehr in den App Stores verfügbar. Die Datenschutzbehörde des Landes hat entschieden, dass die Anwendung gegen lokale Datenschutzgesetze verstößt und damit nicht mehr über Apple und Google heruntergeladen werden kann. Trotz des Verbots bleibt die Nutzung über den Browser weiterhin möglich. Diese Entscheidung sorgt für Diskussionen über Datenschutz, Regulierung und den Einfluss chinesischer KI-Technologien.
Datenschutz bleibt ein sensibles Thema, besonders wenn es um Künstliche Intelligenz geht. Immer mehr Länder ergreifen Maßnahmen gegen Anwendungen, die nicht mit ihren lokalen Vorschriften übereinstimmen. DeepSeek ist dabei nicht die erste App. Schon zuvor wurde die App in Italien aus ähnlichen Gründen gesperrt und auch in den USA wächst der Widerstand gegen chinesische KI-Technologien. Das Verbot in Südkorea könnte ein weiteres Zeichen für eine härtere Gangart gegenüber ausländischen KI-Anwendungen sein.
DeepSeek in Südkorea verboten – die Hintergründe
Die südkoreanische Datenschutzbehörde hat Apple und Google angewiesen, DeepSeek aus ihren jeweiligen App Stores zu entfernen (via Reuters). Die Begründung: Die App verstoße gegen südkoreanische Datenschutzgesetze. Welche spezifischen Aspekte des Gesetzes verletzt wurden, ist nicht detailliert bekannt aber klar ist, dass es um den Umgang mit personenbezogenen Daten geht. Trotz des Verbots in den App Stores gibt es für Nutzer eine Alternative. DeepSeek bleibt über den Webbrowser weiterhin zugänglich. Ob die südkoreanischen Behörden in Zukunft weitere Schritte unternehmen, um den Zugriff komplett zu unterbinden, ist noch offen.
Reaktion von DeepSeek und der chinesischen Regierung
DeepSeek hat auf das Verbot bereits reagiert und in Südkorea Rechtsberater ernannt. Das Unternehmen räumt ein, dass es möglicherweise nicht alle Datenschutzvorschriften eingehalten hat, will aber Anpassungen vornehmen, um wieder zugelassen zu werden. Auch die chinesische Regierung hat sich geäußert. Ein Sprecher des Außenministeriums betonte, dass China großen Wert auf Datenschutz und Datensicherheit lege und diese im Einklang mit geltenden Gesetzen schütze. Diese Aussage kann als Versuch gewertet werden, Bedenken über den Umgang mit Daten durch chinesische Unternehmen zu entkräften.
Internationale Auswirkungen
Südkorea ist nicht das erste Land, das gegen DeepSeek vorgeht. Italien hatte die App bereits zuvor aus Datenschutzgründen gesperrt. In den USA gibt es ebenfalls Bestrebungen, chinesische KI-Technologien stärker zu regulieren. Ein US-Senator hat sogar einen Gesetzentwurf vorgelegt, der darauf abzielt, Unternehmen zu bestrafen, die chinesische KI-Modelle nutzen. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Regulierung von Künstlicher Intelligenz zunehmend ein geopolitisches Thema wird. Besonders Technologien aus China stehen dabei im Fokus, da viele westliche Länder Bedenken hinsichtlich Datensicherheit und möglicher staatlicher Einflussnahme haben.
DeepSeek bleibt erfolgreich – trotz Kontroversen
Trotz der regulatorischen Herausforderungen bleibt DeepSeek erfolgreich. Die App erreichte kürzlich die Spitzenposition im US-App-Store und überholte sogar ChatGPT von OpenAI. Aktuell liegt sie immer noch auf Platz 13 der meistgeladenen Apps weltweit – im deutschen App Store belegt sie derzeit Platz 8. Ein Grund für den Erfolg ist das KI-Modell „R1“, das DeepSeek entwickelt hat. Es bietet ähnliche Leistungen wie andere fortschrittliche KI-Systeme, benötigt aber deutlich weniger Hardware-Ressourcen. Das macht die Anwendung besonders attraktiv für Nutzer und Unternehmen, die leistungsstarke KI-Tools ohne hohe Rechenleistung nutzen möchten.
DeepSeek: Globale Skepsis gegenüber chinesischer KI nimmt zu
Das Verbot von DeepSeek in Südkorea zeigt, wie wichtig Datenschutz und Regulierung für KI-Anwendungen geworden sind. Während die App weiterhin über den Browser zugänglich ist, muss das Unternehmen Änderungen vornehmen, um eine Wiederaufnahme in die App Stores zu ermöglichen. Gleichzeitig reiht sich Südkorea in eine wachsende Liste von Ländern ein, die chinesische KI-Anwendungen kritisch sehen. Ob DeepSeek langfristig mit diesen Herausforderungen umgehen kann, wird sich zeigen. Der Erfolg der App zeigt jedoch, dass die Nachfrage nach leistungsfähiger Künstlicher Intelligenz ungebrochen bleibt – trotz aller regulatorischen Hürden. (Photo by Unsplash / Solen Feyissa)
- DeepSeek im Datenschutz-Check: Experten schlagen Alarm
- DeepSeek auf Erfolgskurs – doch OpenAI erhebt Vorwürfe
- Apple bringt neue KI nach China – mit Einschränkungen
- iOS-Hintertür? USA drohen Großbritannien mit Folgen