Der US-amerikanische und chinesische Handelskrieg hat in allen großen Unternehmen besorgniserregende Wellen geschlagen. Apple verlässt sich seit vielen Jahren fast ausschließlich auf China wenn es um die Fertigung und Montage der eigenen Produkte geht. Aufgrund der derzeitigen Gefahrenlage prüft der Konzern einem Bericht zufolge eine Umstrukturierung.
Die Nikkei Asian Review schreibt, dass Apple über eine grundlegende Umstrukturierung seiner Lieferkette nachdenkt. So soll Cupertino die eigenen Lieferanten gebeten haben die Kosten für eine Verlagerung von 15-30 Prozent der Produktion aus China in ein anderes südostasiatisches Land zu berechnen. Demnach will Apple nicht die gesamte Produktion aus dem Reich der Mitte abziehen. Apple möchte jedoch langfristig die Abhängigkeit von China etwas senken – so Nikkei. Der Plan würde auch dann bestehen wenn Washington und Peking eine Einigung erzielen – der Auslöser für diesen Schritt sei aber der Handelskrieg. So soll sich eine anonyme Führungskraft gegenüber Nikkei wie folgt geäußert haben: „Eine niedrigere Geburtenrate und steigende Arbeitskosten seien für eine übermäßige Zentralisierung der Produktion in einem Land nicht zielführend“. Eine Verlagerung der Produktion in dieser Größenordnung braucht Zeit.
„Capital Expense Studies“
So könnte die Umstellung rund drei Jahre dauern bis signifikante Veränderungen feststellbar sind. Dem Bericht nach soll es eine Abteilung bei Apple namens „Capital Expense Studies“ geben. Zweck dieser Gruppe sei es mögliche Optionen mit Lieferanten zu diskutieren und Verhandlungen mit Regierungen über mögliche Subventionen aufzunehmen. Nikkei zufolge soll es sich bei den Fertigern um Foxconn, Pegatron, Wistron, Quanta, Compa und Invetec handeln. Die iPhone-Produktion hat sich in den letzten Jahren über China hinaus entwickelt – dabei sind beispielsweise Werke in Brasilien und Indien entstanden. Dennoch findet die überwiegende Mehrheit der iPhone-Montage im Reich der Mitte statt. (Bild: C00)