In rund drei Monaten wird Apple aller Voraussicht die neue iPhone Generation der Weltöffentlichkeit präsentieren. Zahlreiche Gerüchte und Leaks haben bereits seit Anfang des Jahres ein sehr klares Bild des iPhone 11 und Co. gezeichnet. Nun möchten wir diese einmal zusammengefasst näher beleuchten.
Es werden insgesamt drei neue iPhone Modelle erwartet. Dabei soll es sich um die direkten Nachfolger des iPhone XS, iPhone XS Max und iPhone XR handeln. Die Flaggschiffe werden höchstwahrscheinlich als iPhone 11 und iPhone 11 Max ins Rennen gehen – das Einsteiger-Gerät könnte dabei als iPhone XR 2 vorgestellt werden.
Design & Kamera des iPhone 11
Vom Design wird sich kaum was ändern. Das iPhone 11 und das iPhone 11 Max werden nahezu identisch mit dem iPhone XS und dem iPhone XS Max sein. Es wird erwartet, dass das iPhone 11 mit 143,9 x 71,4 x 7,8 mm etwas größer und dicker als das iPhone XS mit 143,6 x 70,9 x 7,7 mm ausfällt. Das iPhone 11 Max soll dabei angeblich 157,6 x 77,5 x 8,1 mm messen, was im Vergleich dem iPhone XS Max mit 157,5 x 77,4 x 7,7 mm fast entspricht. Der Grund für die leichte Änderung wird ein Kamera-Upgrade sein. So soll die elfte Generation des iPhone erstmals mit einer Dreifach-Kamera ausgestattet werden. Optisch ist diese jedoch nicht besonders ansprechend. Diverse Aufnahmen – basierend auf Leaks – zeigen dabei, dass Apple die neue Kamera in einer quadratischen Form angeordnet hat. Zugegeben, auf den ersten Blick erscheint die Rückseite des iPhone 11 etwas seltsam. Einer anonymen Quelle zufolge plant Apple ein neues und einzigartiges Rückglas-Design. Die Rückseite soll demnach aus einem einzigen Glasstück bestehen – einschließlich der Kamera. Um das fragliche Kameramodul unsichtbarer werden zu lassen, soll das iPhone 11 dabei einen neuen Schwarz-Anstrich bekommen – dieser erinnert an „mattiertes Schwarz“ – so ein Bericht. Apple hofft dabei die Rückseite des iPhone 11 ästhetisch ansprechender aussehen zu lassen – ob dies gelingt bleibt abzuwarten. Doch was genau kann das neue Quadrat? Trotz des umstrittenen Designs kann die neue Dreifach-Kamera mit einigen Features auftrumpfen – wenn man der Gerüchteküche Glauben schenkt.
Die Dreifach-Kamera des iPhone 11 soll einen deutlich größeren Aufnahmewinkel haben und eine höhere Zoom-Stufe bieten. Genau genommen handelt es sich dabei um ein Ultraweitwinkel-Objektiv mit 12 Megapixeln. Außerdem könnte Apple im gleichen Zug den optischen Zoom deutlich erhöhen. Natürlich bleibt die Frontkamera nicht unberührt – auch diese soll mit dem kommenden iPhone Line-Up verbessert werden. Gerüchten nach wird Apple die vordere Linse des iPhone 11 ebenfalls mit 12 Megapixeln ausstatten und dabei von einem 4-Element-Objektiv zu einem 5-Element-Objektiv wechseln. Die Folge wäre eine deutlich bessere Qualität der Frontaufnahmen. Das umfangreiche Kamera-Update fordert jedoch einen weiteren Tribut – so sollen der Lautstärkeregler sowie die Stumm-Taste aus Platzmangel leicht verschoben werden. Es wird auch gemunkelt, dass der Stumm-Schalter eine etwas andere Form bekommt – hierzu gab es jedoch nur wenige ernstzunehmende Berichte. Unverändert bleibt dagegen das Display des iPhone 11 und iPhone 11 Max – beide Geräte werden wie schon im Vorjahr mit jeweils 5.8″ und 6.5″ großen OLED-Bildschirmen ausgeliefert. Eine Veränderung der gesamten Größe deutet sich dabei erst für 2020 an.
Adieu 3D-Touch?
Neben der Aktualisierung der Kamera soll auch ein viel diskutiertes Feature entfallen – nämlich 3D-Touch. Bei 3D-Touch handelt es sich um eine Funktion, die Apple mit dem iPhone 6S eingeführt hat. Der Anwender hat die Möglichkeit durch unterschiedlich starkes Drücken auf das berührungsempfindliche Display drei verschiedene Funktionen auszuführen. Die Druckempfindlichkeit kann bei kompatiblen Geräten individuell angepasst werden. Dass Apple 3D-Touch durch Haptic Touch noch in 2019 ersetzen möchte wurde bereits Mitte letzten Jahres spekuliert – ein entsprechendes Patent sowie Berichte haben dies bereits vorhergesagt. Auch in der jüngsten iOS 13 Beta wurden bereits Hinweise gefunden. Der Barclays-Analyst Blayne Curtis nannte schon im letzten Jahr mehrere Gründe, die den Wegfall der Funktion erklären würden. Zum einen bringt das Feature geringen Nutzen und ist im Vergleich dazu viel zu komplex in der Fertigung – so Curtis. Die dafür benötigten Sensoren erschweren die Produktion der Displays deutlich weshalb die Herstellung auch kostenintensiver ist. Wäre 3D-Touch populärer unter den Anwendern würde Apple das Feature möglicherweise weiterführen – so der Analyst. Ob sich das auf die Preisgestaltung zukünftiger iPhone Modelle auswirken wird darf aber bezweifelt werden.
Das Herzstück des iPhone 11
Apple wird seine eigene Chip-Technologie auch in diesem Jahr weiter verbessern. Das iPhone 11 wird dabei voraussichtlich mit dem A13-Prozessor ausgestattet sein, den Apple bereits Anfang des Jahres mit seinem Partner TSMC entworfen hat. Der A13 basiert auf einem 7nm+ Fertigungsprozess und soll Schätzungen zufolge gegenüber dem A12X-Prozessor deutliche Leistungssteigerungen bieten. Es könnten zum Beispiel Live- Photos davon profitieren – hier wäre es denkbar, dass die Aufnahmezeit von drei auf sechs Sekunden angehoben wird.
Die Batterie und Ladefunktion des iPhone 11
Insidern zufolge soll das iPhone 11 eine sogenannte bilaterale drahtlose Ladung unterstützen. Das heißt, Nutzer eines iPhone 2019 Modells können Zubehör wie die AirPods oder die Apple Watch auf der Rückseite ihres iPhones drahtlos aufladen – auch Drittanbieter Zubehör soll von diesem Feature profitieren können. Die Funktion könnte auch zum Aufladen des iPhones eines Freundes dienen. Android Flaggschiff-Smartphones unterstützen diese Funktionalität bereits. Um diese bilaterale drahtlose Ladefunktion zu ermöglichen wird das iPhone 11 mit einem größeren Akku ausgestattet. Ming-Chi Kuo prognostizierte Anfang des Jahres, dass das 5.8″ iPhone eine um 20 bis 25 Prozent größere Batterie bekommen wird. Das 6.5″ Modell soll dabei über einen 10 bis 15 Prozent größeren Akku verfügen. Wenn die Funktion nicht verwendet wird, profitiert die allgemeine Akkulaufzeit des Gerätes.
Anschluss und Ladekabel
Doch die wichtigste Frage ist – welchen Anschluss bekommt das iPhone 11? Bleibt uns der Lightning Port ein weiteres Jahr erhalten oder wird Apple den Anschluss durch einen USB-C Eingang austauschen? Hierzu gibt es bisher lediglich widersprüchliche Berichte – wie bereits im letzten Jahr. Auch wird die Frage heiß diskutiert ob Apple dem neuen iPhone 11 erstmals einen stärkeren Ladeadapter beilegen wird. Es gibt auch diesbezüglich Berichte wonach der lahme 5-Watt-Lader durch einen 18-Watt-Adapter ersetzt werden soll – auch dazu gibt es jedoch keine verlässlichen Quellen.
Präsentation und Marktstart
Es wird erwartet, dass Apple das iPhone 11 und das iPhone 11 Max Anfang bzw. Mitte September vorstellen wird. Ein kürzlich entdeckter Leak soll sogar den Termin für den Marktstart belegen. Der Aufzeichnung nach wird das iPhone 11 am 20. September 2019 in den Verkauf gehen. Demnach könnte die Präsentation am 09. oder 10. September stattfinden – der 11. September wird seit 2001 bekanntlich nicht belegt. Übrigens, die neuen Flaggschiffe könnten erneut mit römischen Ziffern ausgezeichnet werden. Ob die Vorhersagen rund um das iPhone XI und iPhone XI Max tatsächlich eintreffen werden, erfahren wir also spätestens im September. (Photo by Unsplash)