Meta, das Unternehmen hinter Facebook und Instagram, hat zugegeben, seit 2007 alle öffentlichen Beiträge auf diesen Plattformen gesammelt zu haben. Diese Daten werden verwendet, um ihre Künstliche Intelligenz (KI) zu trainieren. Diese Enthüllung fand im Rahmen einer Untersuchung in Australien statt, hat aber weltweite Relevanz. Diese Praxis wirft Bedenken in Bezug auf den Datenschutz und die Privatsphäre der Nutzer auf, insbesondere im Vergleich zu Konkurrenten wie Apple, die strenge Datenschutzrichtlinien verfolgen.
Meta hat zugegeben, dass seit 2007 alle öffentlichen Beiträge, Fotos und Kommentare von Facebook und Instagram gesammelt wurden, um ihre KI-Systeme zu verbessern. Auch wenn das Unternehmen schon früher angekündigt hatte, in Zukunft Beiträge zur Verbesserung der KI nutzen zu wollen, ist es jetzt klar, dass dies schon seit Jahren Praxis ist. Mark Zuckerberg, der CEO von Meta, stellte es im Juni 2024 als neue Initiative dar, doch es kam heraus, dass dies schon viel länger im Gange ist. Meta verwendet diese Daten, um eigene KI-Modelle zu trainieren, ähnlich wie ChatGPT. Der Unterschied ist, dass Meta noch mehr Daten zur Verfügung hat, was ihre KI-Entwicklung enorm beschleunigt. Diese Erkenntnis hat zu großen Bedenken geführt, besonders in Bezug auf den Umgang mit persönlichen Daten, ohne dass Nutzer dem ausdrücklich zugestimmt haben.
Datenschutzbedenken und rechtliche Fragen
Diese Datensammlung hat erhebliche Datenschutzbedenken ausgelöst, besonders da viele Nutzer nicht wussten, dass ihre Beiträge für solche Zwecke verwendet werden. In der EU und im Vereinigten Königreich hat Meta zwar eine Opt-out-Option eingeführt, die es Nutzern ermöglicht, sich gegen die Nutzung ihrer Daten zu entscheiden. Allerdings wurde diese Option in anderen Ländern wie den USA und Australien nicht angeboten, was viele Fragen zur globalen Fairness der Datenschutzrichtlinien aufwirft. Eine weitere brisante Frage ist der Umgang mit Daten von Minderjährigen. Meta hat eingeräumt, dass auch Fotos von Kindern, die von ihren Eltern auf ihren Konten gepostet wurden, in die Datensammlung einfließen. Dies ist besonders heikel, da Kinder oft keine Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, ob ihre Bilder öffentlich geteilt werden.
Die Enthüllung durch die australische Untersuchung
Die Wahrheit über die jahrelange Datensammlung wurde im Rahmen einer australischen Untersuchung aufgedeckt. Der australische Senator Tony Sheldon stellte Melinda Claybaugh, der globalen Datenschutzbeauftragten von Meta, konkrete Fragen zur Nutzung von australischen Beiträgen aus dem Jahr 2007. Zunächst bestritt Claybaugh, dass Meta Beiträge aus dieser Zeit genutzt habe. Doch auf wiederholtes Nachfragen hin räumte sie ein, dass alle öffentlichen Beiträge seit 2007 verwendet wurden – es sei denn, sie waren explizit auf privat gestellt. Besonders besorgniserregend ist, dass viele Nutzer möglicherweise nicht wussten, dass ihre Beiträge standardmäßig als „öffentlich“ markiert waren und daher für diese Zwecke verwendet wurden. Das betrifft auch Fotos von Kindern, die von Eltern auf öffentlich einsehbaren Profilen gepostet wurden.
Was bedeutet das für dich?
Wenn du Facebook oder Instagram nutzt, ist es sehr wahrscheinlich, dass einige deiner öffentlichen Beiträge in Metas KI-Trainingsdaten eingeflossen sind. Selbst wenn du jetzt deine Beiträge auf „privat“ stellst, könnten ältere, öffentlich geteilte Inhalte bereits genutzt worden sein. Es ist daher wichtig, dass du deine Privatsphäre-Einstellungen regelmäßig überprüfst und sicherstellst, dass du genau weißt, welche deiner Beiträge öffentlich zugänglich sind. Meta bietet in einigen Regionen Opt-out-Optionen an, aber in vielen Ländern gibt es diese Möglichkeit nicht. Wenn du Bedenken hinsichtlich der Nutzung deiner Daten hast, solltest du dich darüber informieren, welche Rechte du in deinem Land hast und ob du eventuell Maßnahmen ergreifen kannst, um die Nutzung deiner Daten zu verhindern.
Meta und der Datenschutz: Wie öffentliche Beiträge seit 2007 genutzt werden
Meta hat zugegeben, seit 2007 systematisch öffentliche Beiträge von Facebook und Instagram gesammelt zu haben, um ihre KI zu trainieren. Diese Praxis ist vielen Nutzern nicht bewusst gewesen und hat Fragen zum Datenschutz und zur Transparenz des Unternehmens aufgeworfen. Besonders betroffen sind Nutzer in Ländern ohne Opt-out-Option sowie Kinder, deren Bilder ebenfalls in die Datensammlung einfließen könnten. Es bleibt abzuwarten, wie Meta und andere Unternehmen in Zukunft mit solchen Daten umgehen werden und ob strengere Datenschutzbestimmungen weltweit eingeführt werden. Für dich als Nutzer ist es wichtig, deine Privatsphäre-Einstellungen zu überprüfen und dir bewusst zu machen, welche Daten du öffentlich teilst. (Photo by bigtunaonline / Bigstockphoto)