Die jüngste Ankündigung von Apple, den NFC-Zugang auf dem iPhone zu öffnen, markiert einen bedeutenden Wendepunkt im europäischen Zahlungsverkehr. Nach einer vierjährigen Untersuchung hat die EU das Kartellverfahren gegen Apple Pay eingestellt.
In der sich ständig wandelnden Welt der Technologie ist der Zugang zu innovativen Zahlungsoptionen ein entscheidender Faktor für Verbraucher und Unternehmen. Apples Entscheidung, den NFC-Chip für Drittanbieter zu öffnen, könnte weitreichende Folgen haben, nicht nur für die Wettbewerbslandschaft sondern auch für die Art und Weise, wie du alltägliche Transaktionen durchführst.
Hintergrund der Entscheidung
Im Januar kündigte Apple an, seine Richtlinien zu ändern und Drittanbietern den gleichen Zugang zum NFC-Kontaktloschip im iPhone zu ermöglichen. Diese Änderung ist eine direkte Reaktion auf die Untersuchungen der EU, die mutmaßlich wettbewerbswidrige Praktiken von Apple Pay unter die Lupe genommen hatten. Die EU zeigte sich nun mit den vorgenommenen Änderungen zufrieden und stellte die Untersuchung ein.
Was bedeutet der neue NFC-Zugang?
Durch den neuen API-Zugang können Apps von Banken und alternativen Wallets nun auf den NFC-Chip zugreifen, was bedeutet, dass sie sich präsentieren können, wenn du dein iPhone in die Nähe eines NFC-Terminals hältst oder zweimal auf die Seitentaste klickst. Dies ermöglicht es anderen Zahlungsdiensten, direkt mit Apple Pay zu konkurrieren und sich als Standard-Wallet-App auf deinem Gerät zu etablieren.
Verpflichtungen und zukünftige Entwicklungen
Apple hat zugestimmt, die Lizenzanforderung für Entwickler zu entfernen, die eine HCE-Zahlungsberechtigung benötigen. Zudem wird Apple die HCE-Unterstützung weiterentwickeln, auch wenn Apple Pay diese Technologien nicht nutzen sollte. Der Zugang bleibt jedoch vorerst auf den Europäischen Wirtschaftsraum beschränkt, wobei andere Regierungen möglicherweise nachziehen werden.
Apple vs. EU: Weitere Untersuchungen und der Digital Markets Act
Die EU hat in den letzten Jahren mehrere Wettbewerbsuntersuchungen gegen Apple eingeleitet. Neben dem abgeschlossenen Musik-Streaming-Fall, bei dem Apple eine hohe Geldstrafe zahlen musste, läuft der Kampf um die Öffnung von iOS für Drittanbieter-Apps weiter. Im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) untersucht die EU weitere Aspekte von Apples Geschäftsbedingungen, darunter die Anti-Steering-Regeln und die Gebührenstrukturen. (Photo by NiroDesign / Bigstockphoto)