Die nächste Version des Betriebssystems für iPhones, iOS 17.4, steht kurz vor ihrer Beta-Veröffentlichung. Doch dieses Mal gibt es mehr als nur spannende Funktionen und Verbesserungen zu erwarten. Apple steht unter dem Druck der EU-Verordnung über digitale Märkte, die das Unternehmen dazu zwingt, einige wichtige Änderungen an seinem App-Ökosystem vorzunehmen. Nachfolgend werden wir uns näher mit iOS 17.4 und den bevorstehenden Änderungen befassen, insbesondere dem Sideloading von iPhone-Apps in der Europäischen Union (EU).
Die EU hat Apple eine Frist bis zum 06. März gesetzt, um die Vorgaben der neuen Verordnung zu erfüllen. Dazu gehört die Ermöglichung des Sideloadings von Apps außerhalb des App Stores. Dies ist ein bedeutender Schritt, der das gesamte App-Ökosystem von Apple beeinflussen könnte. iOS 17.4 wird voraussichtlich die ersten Schritte in Richtung dieser Veränderungen einleiten. Wir werfen einen Blick auf die erwarteten Neuerungen und darauf, wie Apple sich darauf vorbereitet, den Digital Markets Act der EU zu erfüllen.
iOS 17.4: Neues Update bringt große Veränderungen
Mit iOS 17.4 erwartet uns nicht nur eine reine Aktualisierung des Betriebssystems sondern auch eine Anpassung an die regulatorischen Anforderungen der Europäischen Union. Bereits in dieser Woche wird die erste Beta-Version von iOS 17.4 erwartet, doch es bleibt unklar, ob die App-bezogenen Änderungen sofort zugänglich sein werden oder für spätere Beta-Versionen aufgespart werden. Die wesentliche Änderung betrifft die Unterstützung von App Stores von Drittanbietern und das Sideloading von Apps für Nutzer in EU-Ländern wie Österreich, Belgien, Italien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Schweden und anderen. Dies bedeutet, dass iPhone-Nutzer in diesen Ländern zukünftig Apps auch außerhalb des Apple App Stores installieren können. Es ist wichtig zu beachten, dass Apple sich in den letzten Jahren vehement gegen den Digital Markets Act und das Sideloading von Apps gewehrt hat. Das Unternehmen argumentierte, dass dies die Sicherheit und Datenschutzinitiativen des iPhones gefährden würde.
Anpassungen sind auf Druck der Regulierungsbehörden zurückzuführen
Tim Cook, der CEO von Apple, äußerte sich auf einer Technologiekonferenz im Jahr 2021 besorgt über diese Veränderungen. Es wird erwartet, dass Apple nur das Notwendigste tun wird, um den Anforderungen des Digital Markets Act zu genügen. Dies könnte zu verschiedenen Einschränkungen und Leitplanken für App Stores von Drittanbietern und App Sideloading auf dem iPhone führen. Ähnliche Schritte wurden bereits in den USA unternommen, wo Apple Entwicklern erlaubt hat, Kunden auf Zahlungsmethoden außerhalb des App Stores zu verweisen, jedoch weiterhin Provisionen erhebt und bestimmte Regeln aufstellt. Neben dem Sideloading von Apps gibt es in Europa weitere Änderungen für das iPhone, die auf Druck der Regulierungsbehörden zurückzuführen sind. Apple hat zugesagt, Zahlungs-Apps von Drittanbietern in der EU, Island, Liechtenstein und Norwegen Zugang zum NFC-Chip des iPhones zu gewähren. Dies könnte zu mehr Wettbewerb für Apple Pay führen. (Photo by Nyul / Bigstockphoto)