Apple steht möglicherweise vor einer bedeutenden Veränderung in Bezug auf die Installation von Apps auf iOS-Geräten in der Europäischen Union. Das im vergangenen Jahr verabschiedete EU-Kartellrecht, der Digital Markets Act (DMA), verpflichtet Apple dazu, seinen Nutzern die Möglichkeit zu geben, Apps von Drittanbietern außerhalb des iOS App Stores zu installieren – ein Vorgang, der als Sideloading bekannt ist.
Die Welt der Technologie und der App-Ökosysteme ist ständig im Wandel. Apple, als einer der Giganten dieser Branche, steht oft im Mittelpunkt von Debatten und Gesetzesänderungen, die die Art und Weise beeinflussen, wie wir unsere Mobilgeräte nutzen. Der Digital Markets Act der EU ist nur eine von vielen Entwicklungen, die die Zukunft von App-Installationen auf iOS-Geräten beeinflussen könnten.
Sideloading für iOS-Nutzer in der EU
Gemäß Mark Gurman von Bloomberg wird Apple voraussichtlich in den kommenden Wochen ein Update einführen, das Sideloading für iPhone- und iPad-Nutzer in Europa ermöglicht. Dieser Schritt könnte die Art und Weise, wie iOS-Geräte genutzt werden, erheblich verändern. Es ist jedoch erwähnenswert, dass der App Store aufgrund dieser Änderungen in zwei Versionen aufgeteilt wird: eine für EU-Länder und eine für den Rest der Welt. Die DMA verlangt von Apple, dass Entwickler ihre iOS-Apps auch außerhalb des App Stores vertreiben dürfen. Dies bedeutet, dass Apps von Drittanbietern alternative Zahlungsplattformen für In-App-Käufe nutzen können, anstatt sich auf Apples eigene Zahlungslösung beschränken zu müssen.
Apple: Erste Hinweise gab es bereits unter iOS 16.2
Apple hat bereits im letzten Jahr begonnen, im Geheimen an der Umsetzung der DMA-Vorschriften zu arbeiten, da die Frist für die Einhaltung bis zum 07. März festgelegt ist. Eine interessante Entwicklung war die Einführung eines internen Systems, bereits mit iOS 16.2, das es Apple ermöglicht, den Zugriff auf bestimmte Systemfunktionen basierend auf dem Standort des Nutzers einzuschränken. Dies könnte dazu genutzt werden, sicherzustellen, dass nur EU-Nutzer in der Lage sind, Apps von Drittanbietern außerhalb des App Stores zu installieren. Dies bietet jedoch auch die Möglichkeit für Apple, die Regeln flexibel anzupassen und Sideloading auch in anderen Regionen zu aktivieren, falls erforderlich.
Weitere Länder ziehen nach: Japan und die USA
Es ist nicht nur die EU, die Druck auf Apple ausübt. Berichten zufolge bereitet auch Japan ein eigenes Kartellgesetz vor, das Apple zwingen würde, Sideloading auf iOS zu ermöglichen. Japan verfolgt ähnliche Ziele wie die EU und möchte Entwicklern ermöglichen, alternative Zahlungsmethoden in ihre Apps zu integrieren. Darüber hinaus zeigt sich auch das US-Justizministerium (DOJ) bereit, Apple zur Einführung von Sideloading auf iPhone und iPad zu zwingen. Angesichts dieser Entwicklungen ist es wahrscheinlich, dass Apple letztendlich entscheiden wird, Sideloading weltweit verfügbar zu machen, anstatt sich mit einzelnen Ländern auseinanderzusetzen, die ähnliche Kartellgesetze einführen.
Fazit
Die Zukunft von Sideloading auf iOS-Geräten, insbesondere in der EU, steht kurz bevor. Apple wird vor der Herausforderung stehen, den Anforderungen des Digital Markets Act gerecht zu werden und gleichzeitig die Sicherheit und Benutzererfahrung seiner Nutzer zu gewährleisten. Diese Entwicklungen werden zweifellos die Art und Weise beeinflussen, wie iOS-Nutzer Apps auf ihren Geräten installieren und nutzen können. Es bleibt abzuwarten, wie Apple auf diese Veränderungen reagieren wird und wie sie sich auf das App-Ökosystem insgesamt auswirken werden. Du bist an dem iPhone 15 Plus interessiert? Preislich ist das Gerät derzeit ab 914,90 Euro erhältlich. (Photo by Sergey-USSR / Bigstockphoto)