Die Regulierungsbehörden der Europäischen Union haben das Gesetz über digitale Märkte (DMA) geändert, um neue Bestimmungen einzufügen, die Apple dazu zwingen würden, iMessage zugänglich zu machen.
Der Europäische Rat billigte das Gesetz im Juli 2022, ein Jahr nachdem es vorgeschlagen wurde. Es tritt am 02. Mai 2023 in Kraft. Das Gesetz über digitale Märkte (DMA) enthält zahlreiche Beschränkungen, die große Technologieunternehmen wie Apple, Amazon, Facebook und Google an wettbewerbswidrigen Aktivitäten hindern sollen. So will der Gesetzgeber beispielsweise, dass Apple seinen iPhone-Nutzern erlaubt, Apps auch außerhalb des App Stores herunterzuladen. Die EU drängt Apple auch, Drittanbietern von iOS-Browsern zu gestatten, ihre eigenen Rendering-Engines zu verwenden, da der Technologiegigant derzeit von Entwicklern verlangt, seine WebKit-Engine in Safari zu verwenden. Das Europäische Parlament und der Rat müssen diesen Aspekt der Gesetzgebung noch mit Rechtsexperten abstimmen. Eine Verabschiedung ist jedoch wahrscheinlich.
Messaging-Regeln: Auch iMessage wird unter den neuen Bestimmungen leiden
Die großen Messaging-Dienste wie iMessage, Facebook Messenger und WhatsApp müssen sich öffnen und mit kleineren Messaging-Plattformen zusammenarbeiten. Das Ergebnis wäre, dass die Nutzer über Messaging-Apps Nachrichten austauschen, Dateien versenden oder Videoanrufe tätigen könnten. Während dies über SMS möglich ist, funktioniert Apples iMessage-Dienst nur auf Apple-Geräten. Deshalb sehen Apple-Nutzer manchmal grüne Blasen in der Nachrichten-App, die auf eine SMS hinweisen. Der iMessage-Dienst ist ein wichtiger Grund für die Beliebtheit des iPhones bei Jugendlichen, zum Beispiel in den USA aber auch hierzulande. Apple weiß, dass die Exklusivität von iMessage ein wichtiges Verkaufsargument für das iPhone ist und hat es deshalb vermieden, ihn auf Android zu übertragen. Die Änderungen könnten auch nicht auf Europa beschränkt bleiben. Andere Länder ziehen manchmal mit ähnlichen Gesetzen nach. Für Unternehmen ist es oft einfacher, die Änderungen weltweit anzuwenden. (Photo by DenPhoto / Bigstockphoto)