Letztes Jahr gab Netflix bekannt, dass das Unternehmen an einer Funktion arbeitet, die verhindern soll, dass Nutzer ihre Accounts mit anderen teilen. Die Änderung wurde in einigen Ländern getestet, da das Unternehmen behauptet, dass das Teilen von Netflix-Konten – also Account-Sharing – seinen Einnahmen schadet. Nun hat Netflix detailliert beschrieben, wie genau es verhindern wird, dass Nutzer ihre Konten teilen.
In einer neuen FAQ-Rubrik auf der Netflix-Website stellt Netflix klar, dass Personen, die in einem anderen Haus wohnen, „ihren eigenen Account“ verwenden müssen, um auf die Streaming-Plattform zuzugreifen. Laut der Website können Geräte, die an anderen Orten entdeckt werden, für den Netflix-Zugang gesperrt werden.
So will Netflix die Weitergabe von Kontopasswörtern verhindern
Für diejenigen, die sich immer noch fragen, wie Netflix die Weitergabe von Kontopasswörtern einschränken will, erklärt das Unternehmen, wie es vorgehen wird. Die Plattform verwendet Informationen wie IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten, um festzustellen, ob ein mit dem Konto verbundenes Gerät mit dem Hauptstandort verbunden ist. Wenn ein neu angemeldetes Gerät mit einem anderen Standort verbunden ist, verlangt Netflix einen temporären Code, mit dem du dich sieben Tage lang an diesem Standort anmelden kannst. Das Unternehmen erklärt, dass diejenigen, die mit ihrem Hauptgerät unterwegs sind, Netflix an anderen Standorten problemlos nutzen können. Um einen unterbrechungsfreien Zugang zu Netflix zu gewährleisten, muss man sich jedoch mindestens einmal alle 31 Tage mit dem WLAN an seinem Hauptstandort verbinden.
Um einen unterbrechungsfreien Zugang zu Netflix zu gewährleisten, verbindest du dich mit dem WLAN an deinem Hauptstandort, öffnest die Netflix-App oder -Website und schaust mindestens einmal alle 31 Tage etwas an. Dadurch wird ein vertrauenswürdiges Gerät erstellt, mit dem du Netflix auch dann ansehen kannst, wenn du nicht an deinem Hauptstandort bist. Wenn du für längere Zeit von deinem Hauptstandort abwesend bist, kann es sein, dass dein Gerät für Netflix gesperrt wird. Du kannst einen temporären Zugangscode anfordern, um weiter schauen zu können. Bitte beachte, dass dies keinen Einfluss darauf hat, wie viele Personen gleichzeitig Netflix-Inhalte mit demselben Konto ansehen können.
Profilübertragungen
Als weitere Maßnahme gegen die Weitergabe von Kontopasswörtern hat Netflix im vergangenen Jahr eine weitere Funktion namens „Profilübertragung“ eingeführt. Wie der Name schon sagt, hilft diese Funktion den Nutzern, ihr persönliches Netflix-Profil von einem fremden Konto auf ein neues zu übertragen. Mit anderen Worten: Ein Nutzer kann ein neues Netflix-Konto anlegen und seine gesamte Historie, seine Vorschläge und Einstellungen übertragen.
Gegen Account-Sharing: Wird Netflix mit diesen Maßnahmen den erhofften Erfolg erzielen?
Netflix hat im vergangenen Jahr bestätigt, dass es im ersten Quartal 2022 mehr als 200.000 Abonnenten verloren hat. Die Zahlen zeigen, dass immer mehr Nutzer zu anderen Streaming-Plattformen abwandern. Zwischen Januar 2021 und August 2022 ist der weltweite Marktanteil von Netflix von 32 Prozent auf 27 Prozent gesunken. Dies hat das Unternehmen sogar dazu veranlasst, einen neuen, günstigeren, werbebasierten Tarif einzuführen. Indem es Nutzer daran hindert, ihre Konten mit anderen zu teilen, will Netflix mehr Menschen dazu bringen, ein eigenes Netflix-Abonnement abzuschließen, was dem Unternehmen mehr Einnahmen bescheren dürfte. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob all diese Maßnahmen für Netflix erfolgreich sein werden. (Photo by Hamara / Bigstockphoto)