Android-Fans haben sich jahrelang über Apple lustig gemacht, da das Unternehmen die Face ID-Kerbe nicht zu einem Loch verkleinert hat. Doch nun lässt das neue Dynamic Island die Konkurrenten ziemlich alt und langweilig aussehen.
Da das iPhone 14 Pro noch nicht ausgeliefert wurde, fassen wir in Bezug auf die Dynamic Island nur Infos zusammen, die wir derzeit von Apple vorliegen haben. So viel vorab.
iPhone X mit Notch
Apple führte 2017 mit dem iPhone X die Notch ein, mit der die Vorderseite des Telefons mit Sensoren und einer Kamera ausgestattet werden konnte. Doch schon 2018 kündigte Samsung sein Galaxy Modell an, das ähnliche Sensoren in einer kleinen, kreisförmigen Aussparung unterbrachte. Nach fünf Jahren hat Apple nun nicht einfach nachgegeben, um dem Trend zu folgen. Die iPhone 14 Pro Modelle verfügen zwar über einen lochförmigen sowie einen breiteren pillenförmigen Ausschnitt. Doch Apple hat die Art und Weise verändert, wie beide genutzt werden.
Dynamic Island ist aufdringlicher als die Notch
Die bekannte Aussparung befand sich schon immer am oberen Rand des Bildschirms und anfangs gefiel es vielen nicht, wie sie in das einschnitt, was du gerade auf dem Display betrachtest. Doch die Dynamic Island ist schmaler aber ungefähr gleich hoch – und sie ist viel tiefer in den Bildschirm integriert. Einer der Gründe dafür, dass es schmaler ist, ist, dass der bisherige Annäherungssensor verschoben wurde. Das ist der Sensor, den das iPhone schon immer hatte, der registriert, wenn du das Telefon an dein Ohr hältst. Um Akkulaufzeit zu sparen und auch um zu verhindern, dass du mit deinem Ohr versehentlich was anklickst, weist der Näherungssensor das Telefon an, den Bildschirm auszuschalten.
iPhone 14 Pro mit dynamischer Aussparung
Das iPhone 14 Pro macht immer noch genau das. Doch zum ersten Mal ist der Näherungssensor unter dem Display untergebracht. Da es sich bei den Elementen der alten Aussparung um Hardware handelt, können sie nicht beliebig verschoben werden. Vor der Markteinführung wurde vorausgesagt, dass Apple die eine Aussparung durch zwei kleinere ersetzen würde: eine kleinere, pillenförmige Aussparung und eine Aussparung mit einem Loch daneben. Apple hat das getan aber das Unternehmen hat sich auch dafür entschieden, den Bildschirm softwaretechnisch interessanter zu gestalten. Anstatt das Display nur mit der Pille und der Lochung zu verdecken, hat Apple beschlossen, auch den Raum zwischen diesen beiden zu nutzen. iOS schaltet die Pixel zwischen den beiden aus – oder ein -, und damit beginnt der dynamische Teil des Namens.
Pixel verlieren, Funktionen gewinnen
Apple kann nur das anzeigen, was in den Teilen der neuen Aussparung, die mit Sensoren ausgestattet sind, angezeigt werden kann. Daher kann Apple mit dieser Dynamic Island (zu deutsch: Dynamische Insel) viele Dinge tun. Sie kann Live-Action-Informationen wie z. B. Sportergebnisse einblenden und auch durchgehend darstellen. Sie kann dir innerhalb der Insel zeigen, dass du gerade telefonierst, auch wenn du eine andere App benutzt. Oder wenn du zwei Apps im Hintergrund verwendest, z. B. einen Countdown-Timer während du Musik abspielst, kann das neue System dir beides anzeigen. Wenn es das tut, ist das so ziemlich das einzige Mal, dass du sehen kannst, wo die Pille und das Loch physisch auf dem Bildschirm sind.
Aber auch dann blendet Apple nicht einfach ein Statussymbol in den Lochbereich und ein anderes in den separaten pillenförmigen Bereich ein. Stattdessen wird der Pillenbereich animiert, so dass das kleinere Lochsymbol herausgedrückt wird, das sich dann an seinem Platz einrichtet. Der dynamische Teil des Namens bezieht sich darauf, dass unzählige Informationen in dem neuen Bereich angezeigt werden können. Doch es hat auch mit der Animation zu tun, bei der Apple sich offenbar sorgfältig darauf konzentriert hat, jede Veränderung, jede Bewegung, lebendig und, nun ja, dynamisch zu gestalten.
Das Display wird lebendiger
Die Funktionen der Dynamic Island können von allen App-Entwicklern genutzt werden. Doch Apple hat eine Reihe von Animationen und Stilen definiert, mit denen wir uns sehr vertraut machen werden. Die meiste Zeit werden wir diesen Teil mit ein paar Icons sehen, wie z. B. Albumcover beim Abspielen von Musik, sowie eine animierte Wellenform. Wenn du Siri aufrufst, ändert sich der schmale Ausschnitt in eine eher quadratische Form mit dem Siri-Logo in der Mitte.
Wenn das Telefon klingelt, erweitert sich die schmale kleine Insel in alle Richtungen, um zu zeigen, wer anruft und um Tasten zum Annehmen und Ablehnen des Anrufs anzubieten. Dann gibt es noch eine dritte Größe, bei der eine App ungefähr so viele Informationen auf ungefähr so viel Platz wie ein normales iOS-Widget darstellen kann. Mit der Zeit wird dieses neue System jedoch in allen iPhones zu finden sein – und vermutlich auch in vielen Android-Geräten. Das liegt allerdings daran, dass es eines dieser Apple-Designs ist, das so hervorragend ist – zum iPhone 14 Pro Intro Clip auf Youtube.(Bild: Apple)