Einem neuen Bericht zufolge arbeitet Apple an einem mehrjährigen Plan, um seine Finanzdienstleistungen in Zukunft im eigenen Haus abzuwickeln und damit weniger auf Finanzpartner wie Goldman Sachs angewiesen zu sein.
Apple entwickelt Technologien und Infrastrukturen für die Zahlungsabwicklung, z. B. für die Bewertung des Kreditrisikos, die Betrugsanalyse, die Kreditwürdigkeitsprüfung und die Bearbeitung von Streitfällen, sowie Tools für die Berechnung von Zinsen und Prämien, die Genehmigung von Transaktionen, die Meldung von Daten an Kreditbüros, die Erhöhung von Kreditlimits und vieles mehr. Ein Teil dieses Projekts wird intern „Breakout“ genannt, weil Apple sich damit von den derzeitigen Finanzsystemen, die es verwendet, wegbewegen würde.
„Apple Pay Later“ könnte erstes dieser Produkte werden
Derzeit arbeitet Apple mit der Goldman Sachs Bank und CoreCard für die Apple Card, mit Green Dot für Apple Cash und mit der Citizens Bank für das iPhone Upgrade Program zusammen. Doch laut Bloomberg würde sich Apples Arbeit an Finanzdienstleistungen eher auf zukünftige Produkte als auf die aktuellen Produkte beziehen. Apple hat bereits Apple Pay und die Apple Card. Außerdem entwickelt das Unternehmen einen zukünftigen Abo-Service für Hardware und eine „Jetzt kaufen, später bezahlen“-Option für Apple Pay-Transaktionen. Die Funktion „Jetzt kaufen, später bezahlen“, die intern „Apple Pay Later“ genannt wird, wird voraussichtlich das erste Produkt sein, das Apples neues System nutzt. Es wird eine Option für einen Apple Pay-Kauf mit vier Zahlungen geben, die „Apple Pay in 4“ genannt wird und eine Option für langfristige Zahlungspläne durch „Apple Pay Monthly Installments“.
Apple ist bereits auf Hürden gestoßen
Die Funktion „Apple Pay in 4“ könnte die Apple-interne Zahlungsabwicklung nutzen während die längerfristige Finanzierung von Goldman Sachs abgewickelt würde. In Zukunft könnte Apple sein neues System auch für den in Arbeit befindlichen Hardware-Abonnementplan nutzen und es könnte als Kreditgeber für weitere „Jetzt kaufen, später bezahlen“-Dienste dienen. Für den Anfang könnte Apple das Risiko begrenzen, indem es von seinen Kunden die Verwendung von Debitkarten verlangt. Außerdem könnten die hauseigenen Tools zur Risikobewertung die Kaufhistorie von Apple und Faktoren wie die Ablehnung einer mit dem App Store verbundenen Kreditkarte berücksichtigen, um festzustellen, ob ein Kunde die Zahlungsdienste nutzen kann. Laut Bloomberg ist Apple bei der Entwicklung seines Finanzdienstleistungsprodukts auf einige „Hürden“ gestoßen, so dass die Möglichkeit besteht, dass das Unternehmen seine Pläne verschiebt oder weiterhin mit Partnern zusammenarbeitet, obwohl dies ein „sehr unwahrscheinliches Szenario“ ist. (Photo by Unsplash / blocks)