Apple hat am heutigen Abend in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass der in Cupertino ansässige Konzern eine Klage gegen die NSO Group eingereicht hat.
Apple hat am Dienstagabend bekannt gegeben, dass das Unternehmen eine Klage gegen die NSO Group eingereicht hat, die für die Entwicklung der fortschrittlichen Spionagesoftware „Pegasus“ bekannt ist, mit der Nutzer von iOS- und Android-Geräten angegriffen und überwacht werden. Das Unternehmen erklärt, dass es die Entwickler der Spyware verklagt, um „weiteren Missbrauch und Schaden für seine Nutzer zu verhindern“.
Craig Federighi „iOS-Geräte sind extrem sicher“
Pegasus wurde mit Blick auf Regierungen und Strafverfolgungsbehörden entwickelt, da die NSO Group die Spyware nicht an normale Nutzer verkauft. Dennoch sind die meisten Länder, die Pegasus erworben haben, dafür bekannt, die Menschenrechte zu verletzen, was zahlreiche Menschen wie Journalisten und politische Gegner in Gefahr bringt. Apples Vizepräsident für Softwareentwicklung, Craig Federighi, bekräftigt, dass iOS-Geräte extrem sicher sind, räumt aber ein, dass Unternehmen wie die NSO Group Millionen von Dollar für ausgeklügelte Tools ausgeben, um Apples Sicherheitssystem zu knacken. Jetzt will das Unternehmen dem mit einer Klage ein Ende setzen. So erklärt Federighi:
Spionagesoftware Pegasus: Apple hebt Sicherheitsverbesserungen unter iOS 15 hervor
Staatlich geförderte Akteure wie die NSO Group geben Millionen von US-Dollar für ausgeklügelte Überwachungstechnologien aus, ohne dass eine wirksame Rechenschaftspflicht besteht. Das muss sich ändern. Apple-Geräte sind die sicherste Consumer-Hardware auf dem Markt – aber private Unternehmen, die staatlich geförderte Spionagesoftware entwickeln, sind noch gefährlicher geworden. Obwohl diese Bedrohungen der Cybersicherheit nur eine sehr geringe Anzahl unserer Kunden betreffen, nehmen wir jeden Angriff auf unsere Anwender sehr ernst und arbeiten kontinuierlich daran, die Maßnahmen zum Datenschutz und der Privatsphäre in iOS zu verbessern, um alle unsere Nutzer zu schützen.
Wie von Apple hervorgehoben, ist die Pegasus-Spyware in der Lage, Hackern den Zugriff auf das Mikrofon, die Kamera und andere sensible Daten auf Apple- und Android-Geräten zu ermöglichen. Die Angreifer benutzen gefälschte Apple IDs, um bösartige Daten auf das Gerät eines Opfers zu senden, damit sie die Pegasus Spyware ohne das Wissen des Nutzers installieren können. Cupertino betont, dass die Spyware nur Daten von den Geräten der Nutzer sammelt und dass keine Apple-Server kompromittiert wurden. Apple hebt außerdem mehrere Sicherheitsverbesserungen hervor, die mit iOS 15 eingeführt wurden, darunter den BlastDoor-Mechanismus zum Schutz der Nachrichten der Nutzer.
Obwohl sich die Spyware der NSO Group ständig weiterentwickelt, hat Apple keine Beweise für erfolgreiche Fernangriffe auf Geräte mit iOS 15 und späteren Versionen beobachtet. Apple fordert alle Nutzer auf, ihr iPhone zu aktualisieren und immer die neueste Software zu verwenden.
Neben der Klage kündigte Apple auch eine Spende von 10 Millionen Dollar an Organisationen an, die sich für Cybersicherheit einsetzen. (Photo by Chor Muang / Bigstockphoto)