Apple hat im August mehrere neue Schutzfunktionen für Kinder angekündigt, die dafür sorgen sollen, dass Kinder im Internet sicherer sind. Eines dieser Features, „Kommunikationssicherheit“, scheint in der iOS 15.2 Beta enthalten zu sein, wie nun berichtet wird.
Wie der US-Blog MacRumors berichtet, wurden im Code von iOS 15.2 Hinweise entdeckt, die das „Communication Safety“-Feature – also „Kommunikationssicherheit“ – thematisieren. Genau genommen soll der Code für die Funktion vorhanden sein. Ob das Feature allerdings aktiviert ist, bleibt vorerst unklar.
„Kommunikationssicherheit“ kurz erklärt
Doch was genau ist nun diese sogenannte „Kommunikationssicherheit“? Für alle die das nicht mehr auf dem Schirm haben, hier nochmal die Erklärung. Das Feature konzentriert sich auf die Erhöhung der Sicherheit von Kindern, die online über Apples iMessage kommunizieren. So wird die iMessage App Warnungen für Kinder und Eltern anzeigen, wenn sie sexuell eindeutige Bilder empfangen oder senden. Wenn ein Kind ein sensibles Bild erhält, wird es automatisch unscharf dargestellt und dem Kind werden hilfreiche Ressourcen präsentiert. Apple hat auch einen Mechanismus eingebaut, der Kinder wissen lässt, dass eine Nachricht an ihre Eltern versendet wird, wenn sie das Bild doch ansehen (bei Kindern unter 13 Jahren). Das System nutzt maschinelles Lernen auf dem Gerät, um Bilder zu analysieren und festzustellen, ob sie sexuell explizit sind. Es ist so konzipiert, dass Apple keine Kopie des Bildes erhält.
iOS 15.2 Beta: Eltern müssen Feature aktivieren
Darüber hinaus enthält der Code in iOS 15.2 einige jener Formulierungen, die Kinder sehen werden, wenn das System eine Warnung abgibt. Es gibt sowohl für Kinder unter 13 als auch für Kinder über 13 Jahren spezielle Sätze, da das Feature für jede Altersgruppe unterschiedliche Verhaltensweisen vorsieht. Wie bereits erwähnt, werden die Eltern nicht benachrichtigt, wenn ein Kind über 13 Jahren ein Nacktfoto ansieht. Wenn jedoch ein Kind unter 13 Jahren dies tut, werden die Eltern automatisch in Kenntnis gesetzt. Alle diese Funktionen zur Kommunikationssicherheit müssen von den Eltern aktiviert werden und sind für die Familienfreigabe verfügbar. Demnach handelt es sich hierbei um ein Opt-In Verfahren, das lediglich für Kinderaccounts verfügbar ist.
Welche Länder werden berücksichtigt?
Zur Erinnerung: Neben der Kommunikationssicherheit wurde auch eine neue CSAM-Initiative angekündigt, bei der Apple Fotos auf Material über sexuellen Kindesmissbrauch scannen wird. Das Ganze hat für eine Menge Diskussionen und Kritik gesorgt, weshalb Apple sich dazu entschlossen hat, die Einführung dieser Kinderschutzfunktionen zu verschieben. Ursprünglich sollte das Ganze unter iOS 15, iPadOS 15 und macOS Monterey in den USA eingeführt werden. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine Anzeichen dafür, dass die CSAM-Funktion in der iOS 15.2 Beta enthalten ist. Es kann also sein, dass Apple zunächst „Kommunikationssicherheit“ einführt, bevor es die gesamte Palette der Kindersicherheitsfunktionen implementiert. Auch bleibt offen, ob es zunächst nur in den USA oder auch in anderen Ländern verfügbar sein wird. (Photo by oasisamuel / Bigstockphoto)