Im September verkündete Richterin Yvonne Gonzalez Rogers endlich ihre Entscheidung im Fall Apple vs. Epic Games. Sie entschied dabei, dass Apple den Entwicklern nicht länger verbieten darf, Nutzer auf Bezahlsysteme von Drittanbietern umzuleiten. Nun hat Apple Berufung eingelegt, wodurch sich diese Änderungen im App Store um Jahre verzögern könnten.
Das in Cupertino ansässige Unternehmen hat am Freitag eine Berufungsschrift im Fall Epic Games eingereicht, in der es um eine Aussetzung der einstweiligen Verfügung bittet, die es Entwicklern ermöglicht, neben Apples auch andere In-App-Bezahlsysteme einzubinden. Sollte Apple mit seinem Antrag Erfolg haben, könnte die Änderung des Bezahlsystems im App Store erst nach Abschluss des Verfahrens in Kraft treten – was laut CNBC Jahre dauern könnte.
App Store Änderungen soll nicht nur „Reader“-Apps betreffen
Die Berufung wird im November vor einem Richter verhandelt während die einstweilige Verfügung, die Apple anweist, alle Beschränkungen für Entwickler in Bezug auf das In-App-Kaufsystem aufzuheben, am 09. Dezember 2021 in Kraft treten sollte. Apple hat letzten Monat angekündigt, dass Entwickler Nutzer umleiten können, um sich für Dienste außerhalb des App Stores anzumelden. Diese Änderung gilt jedoch nur für Apps, die Abonnement-Inhalte für digitale Zeitschriften, Zeitungen, Bücher, Audio, Musik und Video anbieten. In der einstweiligen Verfügung von Richter Rogers heißt es, dass diese Änderung für alle Apps gelten muss, nicht nur für jene, die als „Reader“ gelten. Aus der Rogers Verfügung geht hervor:
Apple Inc. und seinen leitenden Angestellten, Bevollmächtigten, Bediensteten, Mitarbeitern und allen Personen, die aktiv mit ihnen zusammenarbeiten oder an ihnen beteiligt sind („Apple“), wird hiermit dauerhaft untersagt, Entwicklern zu verbieten, (i) in ihren Apps und deren Metadaten Schaltflächen, externe Links oder andere Handlungsaufforderungen einzubauen, die Kunden zusätzlich zum In-App-Kauf zu Kaufmechanismen führen, und (ii) mit Kunden über Kontaktpunkte zu kommunizieren, die sie freiwillig durch die Kontoregistrierung innerhalb der App erhalten.
Derzeit müssen Entwickler Apple eine Provision von 15 – 30 Prozent für jeden Verkauf über das App Store-System abdrücken. Epic Games hatte Apple verklagt, nachdem sie versucht hatten, das In-App-Kaufsystem des App Stores zu umgehen, was dazu führte, dass das beliebte Spiel Fortnite von Apples Plattformen verbannt wurde. Trotz der dauerhaften Unterlassungsverfügung entschied Richterin Rogers auch, dass Apple nicht gezwungen sein wird, Epic Games zu erlauben, Fortnite wieder in den App Store zu bringen. (Photo by Unsplash / Thom Bradley)