Euch ist die Notizen-App von Apple schon zu langweilig? Keine Sorge, es gibt noch viele andere Optionen da draußen – zum Beispiel Bear. Wir stellen euch heute fünf Funktionen vor, die die App besonders machen.
Bei Bear handelt es sich um eine Notizen-App für iOS, iPadOS, watchOS und macOS – soweit nichts Weltbewegendes. Die Entwickler haben allerdings viele Dinge integriert, wodurch sie sich von der vorinstallierten Notizen-App unterscheidet. Nachfolgend zeigen wir euch die fünf spannendsten Funktionen von Bear.
Tagging-System
In Bear werden Notizen mithilfe von sogenannten Tags verwaltet, welche man sich wie Ordner in der Dateien-App beziehungsweise im Finder vorstellen kann. Die Zuordnung von einer Notiz zu einem Tag ist total simpel, man schreibt dafür einfach eine Raute („#“) an einer beliebigen Stelle.
Beim Einsatz von Tags ist man sehr flexibel. Sie können wirklich überall in der Notiz platziert werden, wodurch man eine noch feinere Struktur in seine Aufzeichnungen bringen kann. Diese können noch dazu verschachtelt werden, was den Vorteil hat, dass große Überbereiche bei Bedarf in kleine Sektionen aufgeteilt werden. In Bear findet man auch einige vordefinierte Tags vor:
- Nicht getaggt enthält alle Elemente ohne einen Tag
- Notizen, die sich in To Do befinden, haben mindestens eine Checkbox
- Heute beinhaltet alles, was heute erstellt oder zuletzt bearbeitet wurde
- Gesperrte umfasst alle Notizen, die mit einem Passwort und Touch ID be-ziehungsweise Face ID abgeriegelt wurden.
Und dank iCloud wird die gesamte Struktur zwischen allen Geräten synchronisiert.
Verschlüsselung
Bear erlaubt es, einzelne Notizen mit einem Passwort und Touch ID oder Face ID abzusichern. Dafür wird ein starkes Passwort vorausgesetzt, optional kann auch ein Passworthinweis hinterlegt werden. Wenn man nun eine gesperrte Notiz betrachten will, ist eine Verifizierung notwendig. Der Prozess ist hier noch genauer beschrieben. Das ist das, was der Endnutzer sieht.
Dahinter steckt allerdings ein kompliziertes Verschlüsselungsverfahren, das Bear gemeinsam mit den Sicherheitsexperten von Cossack Labs erschuf. Ein wichtiger Bestandteil davon ist die „Secure Enclave“. Da die Daten in einem komplett eigenen Bereich behandelt werden, können Hacker diese schwieriger abfassen.
Secure Enclave: Das ist der Mini-Prozessor der Apple Geräte (oder beim M1 und den A-Prozessoren ein Teil des Hauptprozessors), auf dem heikle Daten verarbeitet werden. Bei Macs mit einem Intel-Chip sind das die T1- und T2-Chips.
Zwei weitere wichtige Teile sind der iCloud-Schlüsselbund und die Generierung von AES-GCM-256-Schlüsseln. Dabei wird im Zuge der Passwortvergabe ein weiterer, geheimer Schlüssel erzeugt, der beim Zugriff auf die gesperrte Notiz ebenfalls vorhanden sein muss. Das wird aber automatisch geregelt, ihr müsst also in der Hinsicht nichts tun. Das mag für Otto Normalverbraucher kompliziert klingen – im Endeffekt bedeutet es einfach, dass die Inhalte in Bear wirklich sicher verstaut sind. Wenn ihr euch für das Thema interessiert, so findet ihr weiterführende Details im Artikel von Cossack Labs.
Hohe Anpassbarkeit
In Bear kann man so ziemlich jeden Aspekt des Erscheinungsbildes bearbeiten. Das fängt bei den Themes an. Einerseits sind diese relativ gewöhnlich, wie zum Beispiel „High Contrast“ oder „Dark Graphite“, andererseits gibt es auch ausgefallenere Varianten, zu denen in etwa „Panic Mode“ oder „Solarized Dark“ gehören. Wenn ihr das wollt, passt sich auch das App-Icon an das gewählte Farbschema an. Auch die Typografie lässt sich nach den eigenen Wünschen einstellen. Neben der Schriftgröße, der Zeilenhöhe und dem Absatzabstand kann man sich auch eine Schriftart aussuchen. Avenir Next ist standardmäßig aktiv, ansonsten gibt es noch:
- Helvetica Neue
- Menlo
- Georgia
- Courier
- Open Dyslexic
Notizen mit Markdown erfassen
In Bear werden die Notizen mithilfe von einer modifizierten Version von Markdown erstellt. Doch was ist das eigentlich? Markdown wurde entwickelt, um Dokumente schnell, einfach und einheitlich formatieren zu können. Zudem ist es dank Markdown möglich, das finale Format eines Dokumentes (zum Beispiel ein Blog-Post für eine Webseite) noch vor der Publizierung zu erkennen.
Das Formatieren funktioniert durch Setzen von bestimmten Zeichen um die dafür vorgesehenen Textbereiche. „_Hallo Apfelpatient!_“ formatiert den Gruß beispielsweise kursiv. Für den Start bekommt man auch kleine Hilfen. In der Editor-Ansicht gibt es nämlich einen Bereich, in dem die Formate durch einen Klick gewählt werden können. Praktisch sind außerdem die sogenannten „Backlinks“. Durch das Einfügen von zwei eckigen Klammern und das Schreiben des Titels einer Notiz wird eine Verlinkung zu dieser erstellt. Anhänge in Form von Bildern, Dokumenten oder PDFs werden auch vom Editor akzeptiert. Diese werden schön innerhalb des Dokumentes dargestellt. Übrigens, mittels einem Klick wird eine Vorschau eingeblendet. Zeichnungen lassen sich ebenfalls anfügen. Diese können sowohl mit dem Apple Pencil als auch mit dem Finger erstellt werden.
Exportoptionen
Wurde der Text erstmals erfasst, besteht die Möglichkeit zum Exportieren des Ergebnisses. Dabei sollte für jeden Verwendungszweck das passende Dateiformat dabei sein. Zu den Formaten gehören:
- Plain-Text
- Markdown
- JPG
- HTML
- RTF
- und Word.
Uns gefällt gut, dass die Schriftart und alle restlichen Eigenschaften des Dokumentes im Export übernommen werden. So ist man sehr flexibel, wenn es um das Teilen seiner Notizen geht.
Bear: Fazit
Bear ist wohl die am Besten gestaltete Notizen-App im App Store. Die App bekam nicht umsonst einen Design Award von Apple. Zudem kann Bears Aussehen mit Themes vollkommen auf die eigenen Wünsche abgestimmt werden. Auch die Anpassbarkeit des Textbereiches gefiel uns. Das Erstellen und Formatieren von Notizen geht mithilfe von Markdown sehr einfach und schnell von der Hand. Egal ob Markdown-Profi oder Neuling, mit dem Schreibbereich sollte jeder gut zurechtkommen. Bear bekommt ihr für iOS, watchOS, iPadOS und macOS als kostenlosen Download. Für 1,49 Euro pro Monat oder 15,99 Euro pro Jahr aktiviert ihr die Synchronisation mit iCloud, alle verfügbaren Themes und die zahlreichen Exportoptionen. (Bild: Bear)